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Tugba - FB 01 - Kokkola/Finnland

Tugba hat die Möglichkeit genutzt, nach Abschluss ihres Studiums noch ein Auslandspraktikum im Rahmen von Erasmus+ zu absolvieren.

Wer im Laufe seines Studiums noch kein Auslandssemester gemacht hat, sich aber Gedanken macht ins Ausland zu gehen und am Ende seines Studiums steht, hat noch die Möglichkeit mit dem Erasmus+ Programm ein Auslandspraktikum zu machen. Mit einem Auslandspraktikum könnt ihr Erfahrungen im Ausland sammeln, neue Kulturen kennenlernen und neue Einblicke bekommen.

 

Meine Entscheidung ist auf Kokkola, Finnland, gefallen. Das Praktikum habe ich von Oktober bis Januar im Wintersemester 2016/17 absolviert, weil ich Finnland im Winter mit den Polarlichtern und dem schneebedeckten Lappland erleben wollte. Der Winter in Finnland ist wesentlich kälter, aber die trockene Kälte ist mit der richtigen Kleidung (dickere Pullover, Socken, Thermoleggings, feste Winterschuhe mit dicken Sohlen usw) gut auszuhalten. Der kälteste Tag, den ich hier erleben durfte, war -23 ̊C.

 

Mit den Vorbereitungen für das Auslandspraktikum sollte stets früh begonnen werden. Die Ansprechpersonen an der Centria antworten meist schnell, jedoch nimmt die gesamte Organisation etwas Zeit in Anspruch, die mit eingeplant werden muss. Die Ferien und Feiertage in Finnland sind dabei zu beachten!

 

In Kokkola, genauer gesagt in Pietasaari, gibt es einen Flughafen. Die Fahrt mit dem Zug vom Flughafen zum Kokkola Bahnhof dauert nur 15 min. Es ist zu beachten, dass die Flüge nach Kokkola teurer sind. Ich bin nach Helsinki geflogen und von da hab ich den Zug nach Kokkola genommen. In Kokkola wurde ich am Bahnhof direkt von einem Mitarbeiter der Centria, mit dem ich zuvor auch wegen der Unterkunft und der Ankunft in Kontakt stand, abgeholt.

 

Die meisten Erasmus-Austauschstudenten wohnen im selben Studentenwohnheim (Tankkari 3), welches auch nicht so weit weg von der Universität ist (20 min Fußweg). Ich wurde in Tankkari 5 untergebracht, wo die meisten finnischen Studenten leben. Tankkari 5 ist etwas weiter weg (ca. 40 min Fußweg) von der Universität, aber dafür hat man ein eigenes Badezimmer und ist näher zum Meer. Von der Centria kann man Bedarfsgegenstände wie Kissen, Bettdecke usw bekommen, muss man nur danach fragen. Es gibt in Kokkola sehr viele Second Hand Shops von denen man günstig Teller und Besteck holen kann oder von Austauschstudenten, die nach Hause fahren, abkaufen kann. Auf Facebook gibt es auch eine Gruppe (Kokkola’s student market), in der Austauschstudenten Gegenstände zur Verkauf stellen. Der Kauf eines Fahrrads vom Second Hand Shop (Kirppis) ist bei längerem Aufenthalt empfehlenswert. In Kokkola ist das Fahrradfahren sehr angenehm, weil die Straßen breiter sind und der Verkehr viel ruhiger ist. Jedoch sollte man gut bedenken, ob man im Winter Fahrrad fahren möchte, da es manchmal Glatteis gibt.

 

Die Centria University of Applied Sciences hat in drei Städten (Kokkola, Pietasaari und Ylivieska) je ein Campus. Ich befand mich am Campus in Kokkola, wo die Studiengänge Chemie/ Chemieingenieurwesen, IT, Business, Nursing und Music angeboten werden. Insgesamt gibt ungefähr 3200 Studenten. Die Austauschstudenten und ausländischen Studenten, die für das komplette Studium nach Kokkola gekommen sind, haben die Vorlesungen in der englischen Sprache. Für mich bestand ebenfalls die Möglichkeit an einem Finnisch oder Schwedisch Sprachkurs oder an einem Kurs über die finnische Gesellschaft und Kultur teilzunehmen, obwohl ich als Praktikantin keine Vorlesungen besuchte. Die Centria arbeitet auch national und international an diversen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Als Praktikantin durfte ich an mehreren Projekten und mit unterschiedlichen Leuten zusammenarbeiten, was sehr abwechslungsreich, interessant und lehrreich gewesen ist.

 

Kokkola ist eine sehr kleine Stadt, daher sind die Freizeitaktivitäten begrenzt. Neben gewöhnlichen Aktivitäten wie Kino, Bowling, Shopping usw. kann man sich Ice Hockey Spiele der Kokkolan Hermes (Kokkolas Team) ansehen. Im Winter gehören Ice Swimming und Sauna zu typischen Aktivitäten in Finnland. Außerdem kann man auf dem zugefrorenem Meer Ice Skaten oder im Wald Cross Skiing machen.

 

Für die Erasmus-Studenten werden auch besondere Aktivitäten wie Camping und Reisen ins Lappland und St. Petersburg angeboten. In Lappland werden Attraktionen wie Schlittenfahren mit Huskies und Renntieren und Cross Skiing durchgeführt. Zudem besteht die Möglichkeit eigenständige Reisen nach Schweden, Norwegen und Estland zu unternehmen.

 

Ich bin sehr froh, dass ich mich für Kokkola entschieden habe. Durch meinen Aufenthalt dort habe ich einen Einblick in die Kultur und das Leben in Finnland bekommen und neue Erfahrungen sammeln können. Die Spaziergänge in der schönen Natur und die magischen Polarlichter waren unvergessliche Momente. Es ist zu beachten, dass in den Monaten September- Oktober und März- April die Chancen auf die Polarlichter höher sind. Für mich war es auch ein neues Erlebnis einen sehr kalten Winter mit sehr viel Schnee zu sehen.  

 

Die Professoren, Dozenten und wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Centria sind immer sehr motiviert und geben sich stets große Mühe, den Aufenthalt der Austauschstudenten sehr gut und angenehm zu gestalten. Ich habe durch die Mitarbeit an verschiedenen Projekten meine praktischen Kenntnisse erweitert. Ein Auslandspraktikum ist daher sehr empfehlenswert.

 

Außerdem habe ich viele neue Leute aus unterschiedlichen Ländern, die ebenfalls am Erasmus+ Programm teilgenommen haben, kennengelernt.

 

Es ist eine sehr gute Gelegenheit im Ausland neue Erfahrungen zu sammeln und seine Sprachkenntnisse sowie seine sozialen Kompetenzen zu verbessern. Habt den Mut dazu und nutzt diese Gelegenheit aus. Finnland ist ein sehr schönes Land für ein Auslandssemester bzw. - Praktikum.