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kwk-Modellkommune
(von links): Carsten Liedtke, Sprecher SWK-Vorstand, Michael Geßner, Leiter der Abteilung Energie im NRW-Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, Prof. Frank Alsmeyer, Projektleiter am SWK E²-Institut der Hochschule Niederrhein, Rachid Jaghou, Fachbereichsleiter Zentrales Gebäudemanagement der Stadt Krefeld sowie Sabine Schneider, Projektleiterin bei der EnergieAgentur NRW.

KWK-Modellkommune Krefeld: Neues Mini-Blockheizkraftwerk mit Wärmespeicher

Krefeld, 27. April. Wissenschaftler der Hochschule Niederrhein haben im Rahmen des Wettbewerbs KWK-Modellkommune der NRW-Landesregierung analysiert, wo es in Krefeld Ausbaupotential für das Thema Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) gibt und interessante Objekte identifiziert. Heute wurde im ein weiteres Vorzeigeprojekt vorgestellt: ein Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW) am Quartelkämpchen in Linn, in Verbindung mit zwei Wasser-Wärmespeichern. Jeweils 10.000 Liter durch Biomethan erhitztes Wasser lässt sich dort zwischenlagern. Errichtet hat beides die SWK am Seniorenheim am Quartelkämpchen.

 

„Ende 2016 sind bereits ein Mehrfamilienhaus an der Vulkanstraße sowie das Stadtbad Fischeln mit hochmodernen und effizienten Mini-Blockheizkraftwerken ausgestattet worden, Anfang dieses Jahres kam ein Mehrparteienhaus an der Bischofstraße hinzu, welches über zwei Brennstoffzellen versorgt wird“, erklärte SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke heute. Jetzt ist mit dem Seniorenheim am Quartelkämpchen ein viertes Objekt hinzugekommen.

 

Involviert ist auch das SWK E² Institut für Energietechnik und Energiemanagement der Hochschule Niederrhein. Dort wurden die Potentiale analysiert und auf weitere zehn Kommunen in NRW übertragen. Danach gibt es nicht nur in den Großstädten Köln und Düsseldorf, sondern auch in kleineren Städten wie Lüdenscheid ein erhebliches Potenzial für solche dezentralen KWK-Lösungen. „Wenn die KWK dann wie am Quartelkämpchen mit regenerativ erzeugten Brennstoffen betrieben wird, egal ob aus Biomasse oder Überschussstrom, bleibt sie auch langfristig eine effiziente Technik im Rahmen der Energiewende“, erläutert Prof. Frank Alsmeyer, Projektleiter am Institut.

 

Nicht nur das Seniorenheim kann über die moderne Heizungsanlage mit Wärme versorgt werden. Auch die angrenzenden Gebäude – altersgerechte  Wohnungen der Wohnstätte, aber auch Mehrparteienmietswohnungen und Doppelhaushälften an der Rathenaustraße – erhalten ihre Wärme hieraus. „Wenn die Leistung des neuen BHKWs an einem kalten Wintertag nicht ausreicht, nutzen wir die gespeicherte Energie der beiden Wärmespeicher. Und wenn auch das nicht ausreichen sollte, können immer noch die beiden schon bestehenden Heizkessel im Keller des Seniorenheims zugeschaltet werden“, erklärt Sebastian Horn, Projektleiter bei der SWK für das Objekt am Quartelkämpchen.

 

Zur Inbetriebnahme der Anlage am Quartelkämpchen ließ es sich Michael Geßner, Abteilungsleiter Energie beim Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW, nicht nehmen, nach Krefeld zu kommen und sich selbst von der Innovation zu überzeugen. „Das in Krefeld entwickelte und realisierte Nahwärmekonzept zeigt, dass Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Klimaschutz sehr gut zueinander passen und die Kraft-Wärme-Kopplung insbesondere auch auf der kommunalen Ebene wichtige Beiträge für die Energieversorgung in Nordrhein-Westfalen leistet. Hierzu wird allen an innovativen Nahwärmelösungen Interessierten eine gute Möglichkeit geboten, sich umfassend zu informieren“, sagte Geßner

 

Am Projekt „KWK-Modellkommune“ nimmt ein Konsortium aus Stadt, SWK und Hochschule Niederrhein teil. SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke ist überzeugt: „Die so oft zitierte Energiewende muss lokal vor Ort umgesetzt werden. Und wenn wir von Energiewende reden, müssen wir vor allem von einer Wärmewende sprechen. Denn gerade in der Heizenergie, die rund zwei Drittel der Energiekosten für einen Haushalt ausmacht, schlummert ein enormes Einsparpotenzial.“

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation, Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

 

Autor: Christian Sonntag / SWK