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Bauhaus-Frankenring
Das Bernhard-Pfau-Gebäude am Frankenring mit dazu gehörigem Garten.

100 Jahre Bauhaus – Tagung an der Hochschule Niederrhein

Krefeld, 13. November. Kommenden Freitag, 16. November, findet an der Hochschule Niederrhein die Tagung „Die Industriekooperationen des Bauhauses – zwischen Innovationswille und Imagewerbung“ statt. Anlass ist die Gründung der Kunstschule Staatliches Bauhaus im Jahr 1919. Das Jubiläum wird im nächsten Jahr gefeiert und wirft seine Schatten voraus. Denn auch Krefeld ist neben Dessau, Weimar und Berlin wichtige Bauhaus-Stadt.

Der Ort der Veranstaltung wurde mit Bedacht gewählt: Es ist der Bernhard-Pfau-Bau am Frankenring, zugleich Beispiel für moderne Architektur aus den 50er Jahren und heute Sitz des Fachbereichs Design der Hochschule Niederrhein, der 1971 aus der Krefelder Werkkunstschule hervorging.

Nicht nur in der Krefelder Werkkunstschule, auch in der früheren Schule für Flächenkunst oder Textilingenieurschule – letztere Vorläufer des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein – lehrten und wirkten prominente Bauhäusler. Neben den bekanntesten Mies van der Rohe und Lilly Reich waren dies mehr als dreißig Künstlerinnen und Künstler. Unter ihnen Johannes Itten, Begründer der Bauhauspädagogik, oder Georg Muche, der während des Krieges eine Art „Bauhaus-Enklave“ in Krefeld aufrechterhielt.

Auf der Tagung geben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des von der Gerda Henkel Stiftung unterstützten Forschungsprojekts „map 2019 Bauhaus – Netzwerk – Krefeld“ Einblicke in ihre Arbeit. Im Mittelpunkt steht das Interesse der Krefelder Seidenindustrie an den am Bauhaus ausgebildeten Gestaltern.

Die Kunsthistorikerin Christiane Lange, Vorsitzende von Projekt Mik e.V., schildert in ihrem Vortrag wie die Krefelder Seidenindustrie modernes Design als Innovationsstrategie nutzte: bei Stoffmustern und Geweben, aber auch bei Messeständen und der Firmenarchitektur. Die Wirtschaftshistorikerin Stefanie van de Kerkhof (Krefeld) beschreibt die ökonomische Situation der Samt- und Seidenindustrie zwischen den Weltkriegen.

Am Samstag, 17. November, stehen weitere Industrie-Kooperationen des Bauhaus und zwei andere Themen mit Krefeld-Bezug auf dem Programm. Die Historikerin Anne Sudrow (Potsdam) stellt die Bauhaus-Absolventin Margarete Leischner vor, die nach England emigrierte und dort in die Dienste des Geheimdienstes trat. Christopher Oestereich, Historiker aus Wuppertal, thematisiert in seinem Vortrag, wie die örtliche Industrie die Modernisierung der Gestalter-Ausbildung vorantrieb, etwa indem sie Bauhäusler als Fachlehrer anwarb.

Die Tagung beginnt am Freitag, 16.11., 14 Uhr, mit einer Führung durch die Textilingenieurschule, an der viele Bauhäusler wirkten (heute: Hochschule Niederrhein, Campus West, Frankenring 20). Danach werden Prof. Dr. Hans-Henning von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein, und Christiane Lange, Vorsitzende von Projekt MIK e.V., die Teilnehmer begrüßen und die Tagung eröffnen.

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. (Verpflegung 5 EUR) Eine persönliche Anmeldung bei Projekt MIK e.V. ist nötig: telefonisch unter 0163 888 0916 oder per Email (office(at)projektmik.com).
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation der Hochschule Niederrhein:
Tel.: 02151 822 3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de