Mönchengladbach, 28. November. Immer wieder geraten textil-produzierende Unternehmen in Asien in den Fokus. Zuletzt brannte eine Fabrik in Bangladesch, mehr als hundert Menschen starben. An der Hochschule Niederrhein stellte im April der Arbeitsforscher Khorshed Alam die zum Teil erschreckenden Zustände in einigen Fabriken vor. Jetzt erhielt der Gesamtverband Textil und Mode die Gelegenheit, auf die Bedeutung von nachhaltiger Textilproduktion und deren Umsetzbarkeit in der Praxis hinzuweisen.
Im Rahmen des Nachhaltigkeitstages am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein erläuterte Dr. Christoph Schäfer vom Gesamtverband Mode und Textil das Thema Corporate Social Responsibility (CSR) in der Bekleidungsindustrie. Dabei stellte er ein Muster für einen Verhaltenskodex (Code-of Conduct) vor, den der Verband für seine Mitglieder entworfen hat. Viele Firmen haben diesen unterzeichnet. Aber Aufträge werden von Subunternehmer zu Subunternehmer weitergereicht, eine Kontrolle der gesamten Lieferkette ist daher nur schwer durchführbar. Große Textil-Unternehmen werden von hunderten Unternehmen beliefert.
Enrico Rima von der Firma „Lebenskleidung" stellte dar, wie man transparent sowie ökologisch und ethisch unbedenklich Textilien herstellen und damit handeln kann. Sebastian Baumgartner von Bluesign sprach über Umweltverträglichkeit bei der Herstellung von Textilien, insbesondere von Outdoorbekleidung und stellte das Konzept von Bluesign vor. Raphael Breyer, Teilhaber der Firma „3Freunde", stellte sein Unternehmen vor, das mit eigener Produktionsstätte in Indien fair gehandelte Kleidung produziert und verkauft und die Prozesse in der Lieferkette entsprechend überwacht.
„Als Fazit der Veranstaltung nahmen die rund 300 Zuhörer mit, dass es in der textilen Lieferkette keine Gewähr dafür gibt, dass nicht an irgendeiner Stelle der Kette ein Unternehmen hängt, das die CSR-Richtlinien nicht einhält", sagte Prof. Dr. Rudolf Voller, der den ersten Nachhaltigkeitstag der Hochschule Niederrhein organisiert hatte.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151/822-3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag
