Der frühere Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerium Dr. Thomas Grünewald wird neuer Präsident der Hochschule Niederrhein. Der 59-Jährige wurde heute Abend von der Hochschulwahlversammlung der Hochschule Niederrhein gewählt. Er erhielt die erforderliche absolute Mehrheit in beiden Teilen des Gremiums.
Grünewald ist Althistoriker, studierte in Trier Geschichte und Politik und war wissenschaftlicher Assistent an der früheren Universität Duisburg, wo er 1989 promoviert wurde. 1998 habilitierte er sich und wurde Privatdozent für Alte Geschichte. 2001 wechselte Grünewald ins nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium, wo er zunächst Referent für Hochschulpolitik und Hochschulplanung war und dann Referatsleiter für Strategische Aufgabenplanung und Qualitätssicherung wurde.
Ab 2007 war Grünewald hauptamtlicher Vizepräsident für Lehre und Studium an der Universität Potsdam. Er führte die Universität erfolgreich zur Systemakkreditierung und leitete sie für zehn Monate als geschäftsführender Präsident. Anschließend bereitete er als Beauftragter der brandenburgischen Landesregierung die Neugründung einer Technischen Universität aus dem Zusammenschluss der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus und der Hochschule Lausitz vor.
Zum 1. November 2012 kehrte Grünewald zurück ins NRW-Wissenschaftsministerium. Er übernahm zunächst die Leitung einer für die außeruniversitäre Forschung, das Hochschulrecht und die Internationalisierung zuständigen Abteilung. Vom 1. Oktober 2014 bis zum 30. Juni 2017 war er Staatssekretär und Amtschef des Ministeriums.
Die Hochschule Niederrhein kennt Grünewald sehr gut. Zuletzt wirkte er im Auftrag des Präsidiums an einem Konzept für die geplante Cyber Alliance NRW mit. Der in Kempen lebende Grünewald tritt sein neues Amt als Präsident der Hochschule Niederrhein voraussichtlich zum 1. März 2020 an. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.
„Dies ist eine sehr glückliche Wahl“, sagt Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, amtierender Präsident der Hochschule Niederrhein. Von Grünberg hatte sich gegen eine erneute Kandidatur entschieden, um sich neuen Herausforderungen zuzuwenden. Nach zehn Jahren an der Spitze wird er – mit dem regulären Ende seiner zweiten Amtszeit – das Amt zum 29. Februar übergeben. Den Übergang möchte er mit seinem Nachfolger gemeinsam gestalten. „Ich werde ab jetzt sehr eng mit Herrn Grünewald zusammenarbeiten“, sagt Hans-Hennig von Grünberg.
Der Hochschulwahlversammlung gehören die Mitglieder des Hochschulrats und des Senats an. Unter den demokratisch gewählten Senatsmitgliedern sind Professoren, wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter sowie Studierende. Die Wahl erfolgte mit der Mehrheit der Stimmen des Gremiums und zugleich mit der Mehrheit der Stimmen innerhalb seiner beiden Hälften (Senat und Hochschulrat). Zuvor hatte eine Findungskommission bestehend aus Mitgliedern von Senat und Hochschulrat Grünewald aus einer Reihe von Bewerberinnen und Bewerbern ausgesucht und ihn der Wahlversammlung vorgestellt.