Masterstudierende des Studiengangs Elektrotechnik der Hochschule Niederrhein haben beim International Microwave Symposium (IMS) in Boston bei einem studentischen Design-Wettbewerb den ersten Preis zum Thema Energy Harvesting gewonnen. Die Studierenden sollen dabei unter realen Optimierungsvorgaben spezielle Hardwarekomponenten entwickeln.
Beim Energy Harvesting geht es darum, über verschiedene Technologien Energie aus der Umwelt zu gewinnen. Die Solarzelle ist ein Beispiel für das Umwandeln von Licht in elektrische Energie. Bei dem Projekt der Krefelder Studenten des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik ging es um das Umwandeln von elektrischer Energie in Form von Funkwellen in Gleichstrom.
„Funkwellen umgeben uns ja sowieso überall, zum Beispiel durch WLAN-Signale bei 2,4 GHz“, erklärt Prof. Dr. Christoph Degen, der das Projekt betreut und mit den Studierenden die Ergebnisse in Boston vorstellte. „Ziel des Projekts war, ein Energy-Harvesting-Modul zu entwickeln, das aus solch einem 2,4-GHz-Signal nicht die Information extrahiert, die es enthält, sondern nur die Energie der Welle umwandelt.“ Auf diese Weise könne die gewonnene Gleichspannung zur Versorgung eines Sensors genutzt werden, von denen es im Zuge vom Internet-der-Dinge (IoT), immer mehr gibt.
Das von den Studenten entwickelte Modul besteht aus einer Antenne für den Empfang der Funkwelle und einem Gleichrichter zur Umwandlung der empfangenen Wechselspannung in eine Gleichspannung. Ein solches Modul könnte in einem Armband am Körper getragen werden, um Sensoren zur Überwachung von Vitalfunktionen zu versorgen.
Das International Microwave Symposium (IMS) zählt mit über 9000 Besuchern zu den wichtigsten Treffen zu Theorie und Praxis zur Mikrowellentechnik. Darunter fällt alles, was im Frequenzbereich zwischen Megahertz und Terahertz arbeitet. Ausrichter ist die IEEE Microwave Theory and Techniques Society (MTT-S).