Die Hochschule Niederrhein erhält Fördergelder in Höhe von 300.000 Euro, um die Kompetenz ihrer Studierenden im Umgang mit Daten zu erhöhen. Dabei geht es neben dem Bewusstsein für die Relevanz von Daten auch um das effiziente Management und die richtige wissenschaftliche Nutzung. Data Literacy, also die Fähigkeit, mit Daten planvoll umgehen, sie bewusst einsetzen und kritisch hinterfragen zu können, soll an der Hochschule Niederrhein studiengangübergreifend und zugleich fachspezifisch vermittelt werden.
„PEDaL HN“ wird von Stifterverband und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (MKW) gefördert. Es sieht ein dreistufiges Kompetenzmodell vor, bei dem die Studierenden zunächst ein grundlegendes Verständnis und Bewusstsein für Daten entwickeln sollen. Dabei geht es z.B.um Fragestellungen wie: Was passiert, wenn ich beim Besuchen einer Webseite Cookies bestätige? Welche Daten sammeln sogenannte Smart Speaker über Assistentenprogramme wie Alexa oder Siri, wenn man sie in die eigene Wohnung stellt?
Die Studierenden kommen im ersten Schritt in Online-Rallyes und Live-Conventions zusammen, um mit studentischen Daten-Patinnen und Daten-Paten gesellschaftliche und ethische Aspekte zu diskutieren und ein übergreifendes Verständnis für Daten zu entwickeln. Im zweiten Schritt erarbeiten sich die Studierenden Techniken zum Datenmanagement. Entsprechendes Lernmaterial für einen Online-Kurs wird im Projekt entwickelt und soll dabei helfen, Daten im wissenschaftlichen Kontext gezielt einzusetzen.
Im dritten Schritt geht es um die Fähigkeit des Arbeitens mit realen Daten. Die Studierenden setzen ihr erworbenes Wissen ein, um in fachbezogenen Studienprojekten wie beispielsweise ihrer Abschlussarbeit systematisch und korrekt Daten nutzen zu können.
Projektleiter ist Professor Dr. Christoph Quix, der am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik Data Science lehrt. Er wird das Projekt zusammen mit weiteren Fachkollegen umsetzen. Beteiligt sind Prof. Dr. Jens Kaufmann, Dr. Sebastian Krings, Prof. Dr. Timo Schwarzwälder sowie der Bereich Hochschuldidaktik unter Leitung von Dr. Sylvia Ruschin. Die Projektpartner unterstreichen die Relevanz des Projekts: „In Zeiten, in denen Daten als Rohstoff der Zukunft gelten, ist die Fähigkeit, planvoll mit Daten umzugehen und sie im jeweiligen Kontext bewusst einzusetzen, eine Schlüsselkompetenz. Wir freuen uns, dass wir die Möglichkeit bekommen, unseren Studierenden diese Kompetenzen während des Studiums noch gezielter zu vermitteln“, sagt Christoph Quix.
Das Förderprogramm Data Literacy Education.nrw des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW unterstützt landesweit zehn Hochschulen und Universitäten. Projektstart an der Hochschule Niederrhein ist im Frühjahr 2020. PEDaL HN ist Teil des Engagements der Hochschule Niederrheins, zur Umsetzung der Digitalisierung in Lehre und Studium.