Krefeld, 22. Januar. Für einen Künstler ist die Aufnahme in die Sammlung des Musée Carnavalet in Paris alles andere als alltäglich. Jochen Stücke, Professor für Zeichnen, Illustration und Künstlerische Druckgrafik am Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein, wird diese Ehre nun zuteil. Nachdem die Bibliotheque Nationale in Paris bereits vor vier Jahren sieben seiner Arbeiten gekauft hat, haben jetzt zwei französische Kommissionen mit jeweils fünfzehn hochrangigen Kuratoren aus französischen Museen beschlossen, 16 Zeichnungen aus seinem Pariser Album in die Sammlung des Musée Carnavalet in Paris aufzunehmen. Das Musée Carnavalet widmet sich der Pariser Stadtgeschichte von ihren Anfängen bis heute.
Mit dieser Entscheidung der Kommissionen werden die Zeichnungen von Jochen Stücke für immer in dem Pariser Museum bleiben und somit Teil der Kultur der französischen Hauptstadt. „Es ist ein schönes Gefühl, jetzt selbst Bestandteil eines Museums zu sein, in das ich seit vielen Jahren immer wieder als Besucher und Zeichner zurückkomme", sagt der 50-Jährige, der seit 2002 an der Hochschule Niederrhein lehrt.
Stückes Lebensthema in seinen Zeichnungen und Druckgraphiken ist Paris. Immer wieder ist er seit seinem ersten Besuch als 16-Jähriger in die Metropole an der Seine gereist und hat sich dort inspirieren lassen. „Ich laufe durch die Stadt, beobachte, zeichne, lese, mache Notizen und versuche historische, literarische und künstlerische Phänomene der französischen Kapitale mit meinen Blättern in neue Kontexte zu stellen", beschreibt er seine Arbeitsweise.
Und so bringt Stücke Paris auf eine Art und Weise aufs Papier, die den Betrachter zugleich zum Nachdenken und zum Schmunzeln animiert. Die Kathedrale Notre-Dame auf Beinen etwa, weil sie in einer zunehmend säkularisierten Welt nach ihrem Standort fragt. Charles de Gaulle als Sonnenkönig Ludwig oder Napoleons roter Sarkophag im Pariser Invalidendom, der von Besuchern überrannt wird. Stückes Werk ist eine Zeitreise durch Paris, die auf poetische Art und Weise Geschichte erzählt und Historie ihres Pathos' zu entkleiden versucht.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610, Email: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag