Die Hochschule Niederrhein hat auf dem Weg zur Gründerhochschule einen wichtigen Meilenstein erreicht: Sie hat sich beim vom Bundeswirtschaftsministerium ausgeschriebenen Förderwettbewerb Exist-Potentiale durchgesetzt und erhält in den nächsten vier Jahren rund zwei Millionen Euro für das Projekt HNexist. Stellvertretend für die Wirtschaftsregion Niederrhein, die den Antrag der Hochschule Niederrhein unterstützte, überreichte Bundestagsabgeordnete Kerstin Radomski heute auf dem Campus Krefeld die Glückwünsche der Politik.
„Wir haben den Antrag geschrieben wissend, dass wir keine Gründerhochschule sind. Aber wir wollen eine werden und können das dank den Projektmitteln jetzt schaffen. Das hebt unsere Hochschule nochmal auf ein neues Niveau“, sagte Prof. Dr. Dr. Alexander Prange, Vizepräsident für Forschung und Transfer, in dessen Ressort das Projekt künftig verankert ist. „Ich freue mich außerordentlich für unsere Hochschule Niederrhein, aber auch für unsere Region, die von diesem Fördererfolg profitieren wird“, sagte Kerstin Radomski heute Mittag auf dem Campus.
Gestern Abend hatte das Bundeswirtschaftsministerium im Berliner Futurium die Preisträger ausgezeichnet. Die Hochschule Niederrhein überzeugte die Jury mit ihrem Konzept HNexist in der Kategorie „Potentiale heben“. Ziel des Förderschwerpunktes ist es, bisher unzureichend erschlossenes Gründungspotential zu heben und gründungsunterstützende Strukturen aufzubauen.
Die Hochschule Niederrhein möchte wissens- und technologieintensive Gründungen vor allem in den Forschungsschwerpunkten Digitalisierung der Chemie und Oberflächentechnik sowie smarte Textilien fördern. Hier ergibt sich durch bereits vorhandene Kooperations-plattformen wie das Oberflächenzentrum HIT oder das textile Innovatorium großes Potential. „Den Nährboden für innovative Ideen und Geschäftsmodelle haben wir durch vergangene Fördererfolge gelegt. Jetzt geht es darum, das sich daraus ergebende Potential für junge Gründerinnen und Gründer zu heben“, sagt Prange.
Dazu sollen an der Hochschule Niederrhein Teams von technologieorientierten Ideenfindern und BWL-versierten Studierenden gebildet werden. Designbasierte Prototypen sollen Forschungsergebnisse sichtbar machen. Die Teams werden eng begleitet: Es geht um Sensibilisierung für das Thema Gründen, Qualifizierung, Vernetzung mit ehemaligen Gründern und Beratung. Ziel ist es, zum Ende der Projektlaufzeit sechs bis acht Gründungsteams pro Jahr zu einer Ausgründung zu bringen.
Für das Projekt wird es im Ressort Forschung und Transfer sechs Mitarbeiterstellen für die Laufzeit von vier Jahren geben. Projektleiter ist Alexander Prange, Projektmanager sind Nina Hauptmann und Markus Menkhaus. Meilensteine im Projekt sind die institutionelle Verankerung eines Gründungsservice, der Aufbau eines internen Unterstützungsnetzwerkes aus gründungsaffinen Professuren sowie der Aufbau eines Netzwerks aus Gründer-Alumni und externen Netzwerkpartnern.