Das Forschungsprojekt KIRaPol.5G (Künstliche Intelligenz für Radarsysteme zur Unterstützung von polizeilichen Überwachungen auf öffentlichen Plätzen und Bahnhöfen) ist ein für den Zeitraum vom 01.01.2022 bis 30.06.2024 vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördertes Forschungsprojekt. Ziel von KIRaPol.5G ist die Entwicklung einer Radartechnologie zur Unterstützung der polizeilichen Videobeobachtung mithilfe einer Künstlichen Intelligenz, welche Szenarien für sicherheitstechnische Anwendungen klassifiziert.
Die IMST GmbH koordiniert als Konsortialführung das Projekt, d.h. organisiert die Arbeitsabläufe und die Schnittstellen zwischen den Partnern, organisiert die Meetings, überwacht die Meilensteine und die externe und interne Kommunikation. Neben der Projektkoordination entwickelt IMST die Radartechnologie in Hardware und Software. Die resultierenden Radarmodule werden dann zu Messungen in öffentlichen und nicht öffentlichen Bereichen eingesetzt und die aufgenommenen Daten ausgewertet und für die KI verwendet.
Die Hochschule Niederrhein (HSNR) ist verantwortlich für die Entwicklung der Klassifikationskonzepte – insbesondere für den Einsatz von Methoden der künstlichen Intelligenz zur Klassifikation mit Hilfe von Radarsignalen und der parallelen Aufzeichnung von Kameradaten zum Zweck der Annotation der aufgenommenen Szenen unter Verwendung von Verfahren zum Schutz der Privatsphären der beobachteten Personen. Weiterhin begleitet und unterstützt die HSNR die Generierung von Trainingsdaten durch simulative und messtechnische Untersuchungen. Die HSNR ist auch verantwortlich für die Durchführung der abschließenden Verifizierungs- und Validierungstests und die Optimierung des Gesamtsystems und unterstützt beim Aufbau des 5G-Campusnetzes. Zudem wird eine begleitende Bewertung von ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten durchgeführt.
Die Telefonbau Arthur Schwabe GmbH & Co. KG (TAS) bringt ihr Know-how bei der Projektierung und Abstimmung der Sensorik-Standorte, der Auswahl der Sensorkonzepte und der Planung der Gesamtanwendung ein. Weiterhin unterstützt TAS bei der Generierung von Trainingsdaten, Klassifizierung der Gefährdungsszenarien und Bewertung der Datenschutzsituation, insbesondere aufgrund der Erfahrungen im Bereich der Videodaten. Für die Einrichtung der Datenanbindung stehen die Sicherheitsrouter zur Verfügung.
Die Polizei Mönchengladbach überwacht auf Grundlage des Polizeigesetzes NRW mittels Videotechnik zur Abwehr von Gefahren räumlich und zeitlich eng begrenzt öffentliche Wege und Plätze im zentralen Stadtgebiet. Anlassbezogen dürfen die Aufnahmen unter den gesetzlichen Voraussetzungen gespeichert und für die Strafverfolgung genutzt werden. Mit dem gespeicherten und anonymisierten Videomaterial, welches zu den für das Forschungsprojekt sicherheitsrelevanten Fallkonstellationen passt, erstellt die Polizei Schulungsmaterial für die Projektpartner, um Gefahrensituationen zu klassifizieren. Des Weiteren arbeitet die Polizei bei der Bearbeitung der Datenschutzaspekte mit.
Die m3connect GmbH (m3c) stellt auf Basis von 3GPP spezifizierten Mechanismen ein priva-tes Hochsicherheitsnetzwerk bereit und sorgt für die Anbindung der Sensorik an die Verarbei-tung. Hierfür werden sowohl 5G-Mobilfunk-Basistechnologien als auch spezifische Schnittstel-len bereitgestellt. Fokus ist hierbei, ein robustes, sicheres 5G-Netzwerk zu gestalten und Ab-hängigkeiten von einzelnen Funkausrüstern und Endgeräteherstellern zu vermeiden. Darüber hinaus wird aus Betreibersicht evaluiert, ob und wie sich eine derartige Netzwerkstruktur in anderen Lokationen und Kontexten nutzen lässt.
Als assoziierte Partner unterstützen sowohl die Bundespolizei, das Bayrische Landeskriminalamt, die Stadt Mönchengladbach als auch die Deutsche Bahn das Forschungsprojekt.