Zielgruppe
Das achtsemestrige Studium richtet sich an Studenten, die eine berufliche Tätigkeit in der Steuerberatung, der Wirtschaftsprüfung oder in entsprechenden Tätigkeitsfeldern von Unternehmen in der mittleren oder höheren Führungsebene anstreben. Das Studium bereitet insoweit bereits auch auf die Berufsexamina Steuerberater/in (StB) und Wirtschaftsprüfer/in (WP) vor.
Gegenüber dem sechssemestrigen Vollzeitstudium (BSW) und der ausbildungsintegrierten Variante (BSWD) richtet sich die flexible Variante (BSWF) insbesondere an Kandidat(inn)en, die sich auf die Zweier-Kombination Hochschule & Praxis konzentrieren und dabei einer regelmäßigen beruflichen Tätigkeit nachgehen wollen, z.B. als Werksstudent/in. Die berufliche Tätigkeit ist nicht an ein Ausbildungsverhältnis gebunden, jedoch gewähren die jeweiligen Steuerberaterkammern unter verschiedenen Voraussetzungen die Zulassung zur Teilnahme an der Prüfung zum/r Steuerfachangestellten als sog. Externer.
Interessant ist die Variante vor allem für Kandidat(inn)en, die
- keine separate Steuerfachangestelltenausbildung absolvieren, eventuell aber die Prüfung Steuerfachangestellte/r ablegen wollen,
- Steuerberater/in werden wollen, einen Ausbildungsvertrag Steuerfachangestellte/r haben und berufsspezifische Fachinhalte in der Hochschule (statt im Berufskolleg) erwerben wollen oder
- bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen haben und neben dem Studium eine begleitende (auf maximal drei Tage in der Semesterwoche reduzierte) Tätigkeit in der Praxis ausüben wollen.
Ziel des Studiums
Das Programm Steuern und Wirtschaftsprüfung (B.A.) soll die Absolvent(inn)en dazu befähigen, in den freien Berufen, in Unternehmen, aber auch in Verbänden und öffentlichen Einrichtungen Aufgaben im wirtschaftsprüfenden und steuerberatenden Bereich kompetent übernehmen zu können.
Als Leitbild dient die erste Befähigung und Qualifikation zur Wahrnehmung von Aufgaben auf der Führungsebene, vor Absolvierung entsprechender Berufsexamina. Das Studium vermittelt die für die berufliche Praxis notwendigen Grundlagen und mehr.
Die Absolvent(inn)en können praxisnützliche wissenschaftliche Erkenntnisse und Problemlösungskonzepte erfolgreich in die berufliche Tätigkeit umsetzen. Sie lernen Wirtschafts- und Rechtssachverhalte zu analysieren und hierauf einschlägige Rechtsnormen zu subsumieren. Während des Studiums erwerben die Studierenden die Urteilsfähigkeit und Kompetenz zur kritischen Reflexion von Wissenschaft und beruflicher Praxis. Sie können steuerliche Fragestellungen / steuerliche Folgen von Handlungsalternativen bewerten und rechtssichere Vorschläge zur steueroptimierenden Gestaltung unterbreiten. Die Fähigkeit zur fachspezifischen selbständigen Weiterbildung wird vermittelt, stellt sie doch eine wichtige Voraussetzung für die spätere Berufspraxis dar.
Inhalt und Aufbau des Studiengangs
Im Bachelor-Programm Steuern und Wirtschaftsprüfung werden den Studierenden
- das betriebswirtschaftliche Basiswissen (BWL-Kernbereich)
- die berufsfeldspezifischen Fachgebiete: Steuern, Wirtschaftsprüfung, Recht
- die dazu erforderlichen Schlüsselqualifikationen (Wirtschaftsmathematik, Wirtschaftsenglisch, Kommunikation, Gesprächsführung etc.),
vermittelt.
In der Vorlesungszeit finden die Veranstaltungen an zwei fixen Tagen (z.B. Mo./Di. oder Mi./Do.) statt, so dass an bis zu drei Tagen einer praktischen Tätigkeit nachgegangen werden kann, insbesondere in einer StB-/WP-Kanzlei. Während der vorlesungs-/unterrichtsfreien Zeiten kann sich der Praxisanteil entsprechend erhöhen.
Die Aufteilung der Zeit allein auf Hochschule und Praxis gewährleistet eine gut kalkulierbare Auslastung. Darüber hinaus ermöglichen individuelle Flexibilitätsfenster in den ersten vier Semestern und der Besuch der Hochschule an zwei Tagen Freiräume zu individueller Gestaltung, z.B. können Studierende mit dem Berufsziel Wirtschaftsprüfer/in bereits im ersten Semester ergänzend zum Modul Buchhaltung und Abschlusstechnik (& Einführung Steuern) die Module Externes Rechnungswesen und oder Bilanzsteuerrecht des 3. Semesters belegen. Studierende mit dem Berufsziel Steuerberater/in können entsprechend am Modul Verkehrsteuern und oder Verfahrensrecht aus dem 5. Semester teilnehmen, soweit sich dies mit Blick auf die konkrete individuelle praktische Tätigkeit anbietet.
Bei Erfüllung der verschiedenen, regional abweichenden Voraussetzungen der jeweiligen Steuerberaterkammer (regelmäßig bestimmte Mindestpraxiszeiten) steht den Studierenden die Teilnahme an der Steuerfachangestelltenprüfung offen; bei Studierenden mit Ausbildungsvertrag ist die Teilnahme an der Steuerfachangestelltenprüfung verpflichtend.
Im siebten Semester stellen die Studierenden ihre Befähigung, die im Studium gewonnenen Erkenntnisse in der praktischen Arbeit eigenständig umsetzen zu können, in einer speziellen Praxisphase unter Beweis, bevor sie zum Ende des Bachelor-Programms die Bachelorarbeit anfertigen und in einem Kolloquium vertreten. Das Programm (siehe nachfolgende Abbildung) ist modular angelegt, wobei jedes Modul mit einer Leistungsprüfung abschließt.
Besonderheiten
Der Studiengang Steuern & Wirtschaftsprüfung bietet nicht zuletzt im Vergleich zu Studiengängen anderer Anbieter einen unerreicht hohen Anteil fachspezifischer, praxisnützlicher Inhalte. 24 fach-spezifische Veranstaltungen in den Bereichen Steuern und Wirtschaftsprüfung zu jeweils 4 Semester-Wochenstunden (in Summe ca. 1.000 Zeitstunden) mit Wahl- und Spezialisierungsmöglichkeiten, zum Teil auf dem Niveau von Steuerberater-Vorbereitungskursen, bieten ein starkes Fundament für die Berufsexamina ohne das Erfordernis eines weiteren Master-Studiengangs.