Vom 25. November bis zum 10. Dezember beteiligte sich die Hochschule erneut an den internationalen Orange Days – einer Aktionsreihe im Rahmen der UN-Kampagne „UNiTE – Orange the World“, die weltweit auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam macht.
Bereits im Sommer startete die Vorbereitung der ersten Aktion: im Audimax am Campus Mönchengladbach blieben 360 der 459 Plätze leer, um die Zahl der Femizide in Deutschland in 2023 sichtbar zu machen.
Zu den Orange Day selbst entstand darüber hinaus in enger Zusammenarbeit mit den ZONTA Clubs Krefeld und Krefeld am Rhein, dem Fachbereich Sozialwesen, dem Familienservice sowie der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen und Universitätsklinika in NRW (LaKof NRW) ein vielseitiges Programm aus Vorträgen, Lesungen, Diskussionen und Ausstellungen.
Digitale Gewalt im Fokus
Zum Auftakt der diesjährigen Orange Days war eine Referentin von HateAid am 25. November zu Gast in Krefeld und sprach über neue Formen der digitalen Gewalt. Unter dem Titel Von Dickpics bis Deepfakes – Digitale Gewalt gegen Frauen erkennen, benennen, handeln informierte sie über rechtssichere Reaktionsstrategien, Beratungsangebote und konkrete Handlungsmöglichkeiten. Die mitgebrachten Zahlen und Fakten unterstrichen, wie groß der Faktor geschlechtsspezifische Gewalt, etwa in Form von pornografischen Deepfakes, tatsächlich ist. Die hybride Veranstaltung fand sowohl auf dem Campus Krefeld-Süd als auch online statt und stieß auf großes Interesse. Für die technische Umsetzungen möchten wir uns bei dem Fachbereich Sozialwesen bei Mirco Wessolly und der Dekanin Prof.in Dr.in Anne-Friederike Hübener bedanken, sowie unseren Kooperationspartnerinnen der ZONTA Clubs Krefeld und Krefeld am Rhein.
Austausch und Vernetzung
Am 26. November folgte die Auftaktveranstaltung mit Ausstellung und Panel-Diskussion im Future Work Lab. Vertreter:innen von den ZONTA Clubs Krefeld und Krefeld am Rhein, dem Netzwerk gegen häusliche Gewalt, der Frauenberatungsstelle, unserer Gleichstellung und der Polizei diskutierten praxisnah über Wege und Herausforderungen im Engagement gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Besonders wertgeschätzt wurde das Miteinander vor Ort – der persönliche Austausch führte zu vielen neuen Impulsen für die gemeinsame Arbeit.
Ein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten: Insbesondere Ingrida Dolfen und dem Team des Future Work Lab für die Organisation und den Service sowie Frau Ihme für die Übernahme der Moderation.
Kommunikation mit Haltung
Am 27. November lud die Gleichstellungsstelle zu einem Online-Seminar mit Tessa Koschig ein: Haltung zeigen – Impulse für eine mutige Kommunikationskultur. Das interaktive Format bot Fach- und Führungskräften Raum, über Strukturen des Schweigens in Organisationen zu reflektieren und Strategien für verantwortungsbewusste, klare Kommunikation zu entwickeln.
Lesung: Männer, Macht & Denkmuster
Einen runden Abschluss bot die Lesung mit Vortrag von Martin Speer am 3. Dezember: Wenn die letzte Frau den Raum verlässt. Mit persönlichen Einblicken zeigte der Autor, wie tief sexistische Denk- und Handlungsmuster verankert sind – und wie Männer zu Verbündeten für Gleichstellung werden können. Die Veranstaltung, organisiert von Gleichstellung, Familienservice und Fachbereich Sozialwesen, fand hybrid auf dem Campus Krefeld-Süd und online statt. Wir möchten uns auch bei unserer Präsidentin Prof.in Dr.in Meyer für ihre Teilnahme und Grußworte bedanken.
Sichtbare Zeichen und kreative Beiträge
Begleitend zum Veranstaltungsprogramm hisste die Hochschule an allen Standorten orange Fahnen und ließ das Hochschullogo in Mönchengladbach in kräftigem Orange erstrahlen. Zusätzlich beteiligte sich die Hochschule an der landesweiten Aktion Gewalt kommt mir nicht auf den Campus der LaKof NRW: Über 100.000 Brötchentüten mit Aktionsaufdruck machten in den Mensen auf die Kampagne aufmerksam.
Auch Studierende der Kulturpädagogik setzten mit der Ausstellung BodyPolitics – Kunst.Körper.Konflikte künstlerische Akzente . Ebenso im Fachbereich Sozialwesen lud das Projekt Raum für Gleichstellung – jede Stimme zählt! zum Mitmachen und Austauschen ein. Und im Modul Kulturarbeit von Professor Oemer Alkin erstellten Studierende in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Bijan Benjamin Videos zum Thema Gewalt gegen Frauen. Unsere Meinung: sehenswert!
Gemeinsam für eine Zukunft ohne Gewalt
Mit den Orange Days 2025 wurde deutlich: Gewaltschutz und Geschlechtergerechtigkeit sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Die Gleichstellung der Hochschule Niederrhein dankt allen Partner:innen, Referent:innen und Teilnehmenden für ihr Engagement, ihre Offenheit und den gemeinsamen Einsatz für eine Welt frei von Gewalt gegen Frauen und Mädchen.


















