Stress und Gesundheit
Grundlagen, Präventionsmaßnahmen und Bewältigungsstrategien
In vielen Problem- und Lebenslagen spielt das Thema Zeitverwendung, Zeitmangel, Strukturierung des Alltags, Umgang mit Stress und Belastungen eine große Rolle. Die Hektik des Alltags, sich verändernde Sozialstrukturen, Leistungsdruck und Reizüberflutung beeinträchtigen Psyche und Physis und schädigen die Gesundheit. Im Sommersemester werden wir uns im Rahmen einer Vortragsreihe mit dieser Thematik auseinandersetzen.
Freitags | 12:15 – 13:45 Uhr
Campus Mönchengladbach / Gebäude W (Wirtschaftswissenschaften) / Raum W 112
Paralle Live-Übertragung in ZOOM
Einmalige Anmeldung und Zugangsdaten per Mail unter faust@hs-niederrhein.de
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Vortrag 01:
Freitag | 29.04.2022 | 12:15 – 13:45 Uhr
Campus Mönchengladbach / Gebäude W (Wirtschaftswissenschaften) / Raum W 112 / + live in ZOOM
Der Körper im Würgegriff von Stress – Somatoforme Störungen
Prof. Dr. Dipl.-Psych. Dieter Wälte
Professur „Klinische Psychologie und Persönlichkeitspsychologie“, Hochschule Niederrhein, Fachbereich Sozialwesen
Jeder fünfte Patient in der Hausarztpraxis leidet unter medizinisch nicht erklärbaren körperlichen Symptomen. Dieser Vortrag gibt zunächst einen Überblick zu den Beschwerden der Betroffenen, die sich mit ihrem Körper im Würgegriff von Stress befinden. Sie reichen von einer völligen Vereinnahmung des ganzen Körpers (Somatisierungsstörung), über ausgeprägte Symptome in spezifischen Körperregionen (Somatoforme autonome Funktionsstörung) bis hin zu unerträglichen Schmerzen (Somatoformes Schmerzsyndrom).
Warum kann Stress so viel Macht über den Körper haben? Konzepte der Kognitiven Verhaltenstherapie liefern plausible Erklärungen dafür, wie Stress den Körper erfassen kann und ihn dann durch subtile Mechanismen nicht mehr loslässt. Wer außerdem noch wissen möchte, wie man den Körper aus dem Würgegriff von Stress befreien kann, ist zu diesem Vortrag herzlich eingeladen.
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Vortrag 02:
Freitag | 06.05.2022 | 12:15 – 13:45 Uhr
Campus Mönchengladbach / Gebäude W (Wirtschaftswissenschaften) / Raum W 112 / + live in ZOOM
Psychische und psycho-soziale Gesundheitsressourcen – Erhalt von Gesundheit auch bei Stress
Prof. Dr. Franz-Christian Schubert
Dipl.-Psych., emeritierter Professor, Hochschule Niederrhein, Fachbereich Sozialwesen, approbierter Psychotherapeut, Supervisor
Wir wissen um viele Faktoren, die aus biologisch-physiologischer Sicht förderlichen oder schädigenden Einfluss auf Gesundheit haben. Nicht so bekannt sind psychische und psychosoziale Faktoren, die Gesundheit stabilisieren oder beeinträchtigen. Das zeigt sich nicht zuletzt auch im Umgang mit unserem alltäglichen Stresserleben.
Einleitend verfolgt der Vortrag die Frage, wie Gesundheit aus dem Zusammenwirken von biologischen, psychischen und sozialen Faktoren zu verstehen ist und wie insbesondere auch psychische und soziale Faktoren Einfluss auf Gesundheit nehmen. Vorgestellt werden Ergebnisse zu der Frage, welche psychischen und psychosozialen Faktoren und Bedingungen Gesundheit fördern und stabilisieren, was wir über solche Gesundheitsressourcen wissen und schließlich, in einem kurzen Überblick, wie wir solche Ressourcen weiter ausbauen und für die Entwicklung von Widerstandsfähigkeit gegen Stress und für mehr Lebenszufriedenheit und Lebensqualität nutzen können.
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Vortrag 03:
Freitag | 13.05.2022 | 12:15 – 13:45 Uhr
Campus Mönchengladbach / Gebäude W (Wirtschaftswissenschaften) / Raum W 112 / + live in ZOOM
Psychologische und neuro-biologische Grundlagen von Stress
PD Dr. Hanns-Jürgen Kunert
Diplom-Psychologe, Median Klinik am Waldsee
In diesem Vortrag soll zunächst „Stress“ unter einer psychologischen und neurobiologischen Perspektive näher betrachtet werden. Dabei soll vor allem deutlich gemacht werden, dass beide Bereiche, also das subjektive Stresserleben und das neurobiologische System, in einer engen Wechselwirkung zueinander stehen. Weiterhin wird darauf eingegangen, mit welchen gesundheitlichen Auswirkungen von chronischen Stresszuständen zu rechnen ist.
Der Begriff der „Gesundheit“ bezieht sich dabei sowohl auf körperliche als auch psychische Funktionsbereiche. Grundsätzlich zu unterscheiden ist dann weiterhin zwischen einem „gesunden“ und „schädlichen“ Stress. So kann ein psychisches Stresserleben in Krisensituationen die Grundlagen für positive Entwicklungsprozesse darstellen, wobei ein Vermeiden oder „Aussitzen“ von Krisensituationen negative gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Stress begleitet uns durch unser ganzes Leben und hat dabei je nach Entwicklungsstand oder altersbezogene Entwicklungsaufgabe (auch im hohen Lebensalter) eine unterschiedliche Bedeutung. Abschließend geht es um die wichtige Frage, mit welchen psychologischen Methoden oder „Tricks“ wir Stresssituationen besser meistern und das neurobiologische System schützen können.
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Vortrag 04:
Freitag | 20.05.2022 | 12:15 – 13:45 Uhr
Campus Mönchengladbach / Gebäude W (Wirtschaftswissenschaften) / Raum W 112 / + live in ZOOM
Stress als Lebensbegleiter, Methoden zur Stressbewältigung
Iris Richthammer
Ärztin, Fachbereich Osteopathie
Stress begleitet unser Leben. Warum kann er bei manchen Menschen zum Problem werden, und wieso lachen andere nur darüber? Was können wir tun, um psychisch und physisch belastenden Stress zu verringern oder ganz abzubauen? Unter dem Begriff Stressmanagement werden Methoden zusammengefasst, die bei der Stressbewältigung sowie der Reduzierung und Vorbeugung von Stress helfen. Dazu gehört es:
- Stress zu akzeptieren
- Widerstandskraft aufzubauen
- ein gutes Zeitmanagement zu entwickeln
- eine kleine Auszeit einzuplanen
- sich gesund zu ernähren
- Sport und Entspannungsübungen in den Tagesablauf zu integrieren
Ohne entsprechende Abwehrmechanismen kann man sich schnell überfordert fühlen und unter Stressreaktionen leiden, wie:
- allgemeines Unbehagen
- Angst
- Gereiztheit
- Nervosität
- Unzufriedenheit als psychische Komponenten
oder
- Muskelverspannungen
- Kopfschmerzen
- Unwohlsein
- Herz-Kreislaufbeschwerden als physische Komponenten.
Der Vortrag ist durchsetzt mit vielen Übungen und Anleitungen zur Problemlösung, birgt aber auch Platz zur Fragenstellung oder Diskussion situationsbezogener Problemstellungen.