Plagiate im wissenschaftlichen Kontext

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Welche Rolle spielen Plagiate in der Lehre?

Durch eine sich rasch verändernde Quellenlandschaft und die wachsende Verfügbarkeit von elektronischen Quellen im Internet, wird das Entstehen von Plagiaten im Hochschulkontext begünstigt. Weiterhin sind viele Studierende sind mit den Anforderungen der guten wissenschaftlichen Praxis überfordert. Nicht zuletzt, weil ihnen oft die nötigen Kompetenzen fehlen, richtig zu zitieren und sich kritisch mit Quellen auseinandersetzen zu können.

Entgegen der Vermutung, dass Plagiate häufig bewusst herbeigeführt werden, zeigen die Ergebnisse des DH.NRW Projekts PlagStop.nrw: Plagiate in studentischen Arbeiten werden häufig aus Unwissenheit erstellt. Aber auch fehlende Workflows bei der Plagiatssanktionierung und eine fehlende Verankerung von plagiatspräventiven Angeboten an Hochschulen/Universitäten begünstigen Unsicherheit auf Seiten der Lehrenden und Prüfenden.

Die Inhalte dieser Infowebseite sollen bei diesen Problemstellungen ansetzen und als Anregung dienen, Hochschullehre plagiatspräventiver zu gestalten und somit einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Qualität wissenschaftlicher Arbeiten von Studierenden, und damit der Wissenschaft im Allgemeinen, zu leisten.

Umgang mit Verdachtsfällen und Plagiaten

Die Identifizierung und Bewertung eines Plagiats ist komplex und von zahlreichen Kontextfaktoren abhängig. Weiterhin ist es hilfreich, wenn die Fachbereiche und/oder Hochschulen einheitliche Sanktionen für vorab festgelegte Schweregrade von Plagiatsfällen einführen.

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Entstehung und Anzeichen von Plagiaten

Plagiate können durch mangelnde Kompetenzen aber auch durch bewusstes Fehlverhalten entstehen. Die Motive und Ursachen sind sowohl bei den Studierenden, als auch bei den Hochschulen und ihren Lehrenden zu finden. Entsprechend kann an diesen Stellen angesetzt werden und dem Thema Plagiat entgegengewirkt werden. Die Anzeichen für Plagiate sind wiederum so unterschiedlich wie die Plagiatsformen selbst. Geübten Lesenden fallen einfache Copy-and-Paste-Plagiate schnell durch auffällige Stilbrüche oder ungewöhnliche Formatierungen (z. B. geschützte Leerzeichen) auf oder es wird eine ungekennzeichnete Übernahme aus der Kursliteratur oder Standardwerken anhand des vertrauten Inhalts erkannt.

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Funktionsweise von Plagiatserkennungssoftware

Plagiatserkennungssoftware (PES) dient dem automatischen Textabgleich von eingereichten Dokumenten gegen Internetquellen, lizenzierte Verlagsangebote und ggf. hochschulinterne Datenbanken. Die Art und der Umfang durchsuchter Quellen sind hierbei anbieterabhängig. Die Nutzung einer PES soll den Arbeitsaufwand zur Überprüfung von studentischen Arbeiten verringern und bei den wachsenden Anforderungen der Digitalisierung eine Hilfestellung sein.

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Nutzungskonzepte an Hochschulen

Aufgrund datenschutzrechtlicher und urheberrechtlicher Anforderungen, sollte der Einsatzrahmen einer PES gut durchdacht sein. Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Software effizient genutzt werden kann. An dieser Stelle können Sie sich über zwei verschiedene Anwendungsszenarien von PES informieren. Dies ist vor allem dann interessant, falls an Ihrer Hochschule/Universität noch keine PES im Einsatz ist, aber es die Überlegung gibt, eine solche Software einzuführen. Sollten Sie schon Erfahrungen mit den Einsatzmöglichkeiten von PES haben, können Sie hier einen neuen Blickwinkel auf die Arbeit mit diesen gewinnen.

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Interpretation des Analyseberichts

Plagiatserkennungssoftwares erkennen keine Plagiate. Sie identifizieren Textübereinstimmungen, die in einem Analysebericht aufgelistet werden. Dieser muss von Lehrenden ausgewertet werden, um eine Entscheidung darüber zu treffen, ob ein Verdachtsfall vorliegt. Diese Entscheidungsfindung ist nicht immer leicht. Zu wissen, wie man die Ergebnisse des Analyseberichts richtig auswertet, kann daher ein entscheidender Vorteil für (Sie) sein.

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Plagiatsformen

Plagiate können in vielen verschiedenen Formen und Ausprägungen auftreten. Alle haben aber eines gemeinsam: Bei den unterschiedlichen Plagiatsformen werden Ideen, Hypothesen, schriftliche Ausarbeitungen, Daten oder auch Forschungsergebnisse anderer Autor:innen (oder von sich selbst) ohne Quellenangabe in den eigenen Text übernommen.

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Plagiatspräventive Lehre

Es ist wichtig, dass das Thema Plagiatsprävention in der Lehre weiter in den Fokus genommen wird. Kontinuierliche Trainingsmöglichkeiten zum wissenschaftlichen Schreiben, zur Quellenauswertung oder dem richtigen Zitieren, helfen Studierenden ihre Fähigkeiten zu verbessern und Unsicherheiten in Bezug auf das Thema Plagiate abzulegen. Aber eine Ausrichtung hin zu einer plagiatspräventiven Lehre bringt nicht nur für Studierende Vorteile, auch Lehrende profitieren davon.

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Selbstlernmodule: Plagiatsvermeidung

Viele Plagiate während des Studiums entstehen aus Unsicherheit, Überforderung und mangelnder Kenntnis der guten wissenschaftlichen Praxis. Gerade eine sich stetig verändernde und wachsende Quellenlandschaft und die zunehmende freie Verfügbarkeit von Quellen im Internet begünstigen potentielle Zitierfehler und das Entstehen von Plagiaten. Im Projekt PlagStop.nrw wurden aus diesem Grund zehn digitale Selbstlernmodule für Studierende entwickelt. Diese Module sollen dabei helfen, unabsichtliche Plagiate zu verhindern und Studierenden so mehr Sicherheit beim Verfassen wissenschaftlicher Texte zu geben.

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Diese Webseiteninhalte sind auf Grundlage der folgenden Materialien entstanden:

Plagiate im wissenschaftlichen Kontext“ von Nina Deleiter, Jane Schaller, Sven Bordach, Lara Dagli-Yalcinkaya, Maik Poetzsch, Ute Schlüter-Köchling, Erhan Şimşek.
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Urheber der Grafiken auf dieser Seite ist die aviate Werbeagentur. Die Grafiken sind während des Projekts PlagStop.nrw (https://plagstop.dh.nrw/) entstanden und stehen unter einer CC BY-SA 4.0. Lizenz.

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