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Imkerworkshop
Imkermeisterin Iris van den Bongard vor den aufgebauten Testbienenstöcken

Erster Imkerworkshop des Hochschulinstituts GEMIT

Das Hochschulinstitut GEMIT richtete am 9. Dezember den ersten Imkerworkshop aus, welcher innerhalb des Verbundprojekt „Biene40 - Entwicklung digitaler vernetzter Sensoren für vitalere Bienen“ stattfand. Zwölf technikaffine Imker aus drei Imkervereinen nahmen teil und gaben in der Diskussion wertvolle Impulse, welche die Projektausrichtung bestimmen. Neben den Temperaturmessungen wurden Laborergebnisse aus Bienenstocküberwachung mit Sound-Frequenzgang-Analysen und Bienenzählungen mit künstlicher Intelligenz vorgestellt.

Ziel des Projekts Biene40 ist es, insbesondere Neuimkern mit digitalen Werkzeugen den Einstieg in die Bienenhaltung zu erleichtern. Eine vernetzte Sensorik liefert Daten aus dem Bienenstock, aus denen Imker auf den Zustand des Bienenvolkes schließen können, ohne zum Bienenstand hinfahren und das Volk öffnen zu müssen. Das erspart CO2 und Stress für das Bienenvolk, besonders im Winter. Kern der Sensorik sind raum- und zeitaufgelöste Temperaturmessungen. Mit statistischen Methoden wollen die Forscher an der Hochschule herausbekommen, ob durch diese preiswerte Messmethodik aufwändigere Instrumente wie Stockwaagen ergänzt oder ersetzt werden können.

Im Dezember ist der erste Feldversuch mit zwanzig Standard-Beutensystemen gestartet. Die Bienenvölker hat Iris van den Bongard, Inhaberin der Großimkerei Bienenland in Willich-Anrath, für den Test aufgebaut: „Zusammen mit der Hochschule haben wir schon für die Praxis der Königinnenzucht relevante Untersuchungsergebnisse gewinnen können.“

Projektleiter Prof. Dr. Claus Brell zeigt sich von der Zusammenarbeit beeindruckt: „Erfahrene technikinteressierte Imker führen in Absprache mit uns Fallstudien an ihren Völkern durch und helfen mit den Daten das richtige Instrumentarium für Neuimker zu entwickeln.“

Eine weitere Veranstaltung für Imker soll im Frühjahr 2022 stattfinden. Biene40 wird mit einem Gesamtvolumen von 355.000 Euro vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Zu den Projektpartnern zählen neben dem Hochschulinstitut GEMIT das Bienenland Willich-Anrath, clabremo GmbH Mönchengladbach und das Fachzentrum für Bienen und Imkerei Mayen.