Anlass / Herausforderungen des Lehrprojekts
Studiengang: Bachelor Soziale Arbeit
Studienabschnitt: 5/6 Semester- Ende des Studiums
Wahlpflichtbereich in den Modulen 16 (Methodisch-feldbezogenes Vertiefungsgebiet) und 18 (Spezielle Vertiefungen)
Anzahl der Studierenden: 15-20
- Erhöhung des Verständnisses: Das Hauptziel ist es das Verständnis der Studierenden für Freiheitsentziehung und Zwang im Sozialwesen zu vertiefen. Die Verwendung von Escape-Room-Szenarien bietet eine praktische Herangehensweise, um abstrakte Konzepte erlebbar zu machen.
- Förderung von Empathie: Ein wichtiger Aspekt ist es die Empathie für die Betroffenen zu fördern. Ziel ist es, dass Studierende sich in die Lage der Menschen versetzen können, die von Freiheitsentziehung und Zwang betroffen sind.
- Interdisziplinäre Kompetenzen entwickeln: Das Projekt zielt darauf ab, den Studierenden ein interdisziplinäres Verständnis dieser Themen zu vermitteln, indem Sie verschiedene Perspektiven und Ansätze aus verschiedenen Disziplinen einbeziehen müssen.
- Praktische Anwendbarkeit: Am Ende des Lehrprojekts sollen die Studierenden in der Lage sein, die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten auf reale Situationen im Sozialwesen anzuwenden. Dies können sie durch Fallstudien, Diskussionen und praktische Übungen erreichen.
- Reflexion und Diskussion: Das Projekt bietet Raum für Reflexion und Diskussion, in dem die Studierenden ethische Fragen und Lösungsansätze im Zusammenhang mit Freiheitsentziehung und Zwang im Sozialwesen diskutieren können.
Konzept und Lösungen des Lehrprojekts
- Pädagogische Gestaltung: Entwicklung von Escape-Room-Szenarien, die speziell auf die Bedürfnisse und das Verständnis von Fachkräften im Sozialwesen zugeschnitten sind. Dies könnten zum Beispiel realistische Szenarien sein, in denen die Teilnehmer*Innen in die Rolle von Sozialarbeiter*Innen, Therapeut*Innen oder Klient*Innen schlüpfen.
- Sensibilisierung für komplexe Entscheidungen: Nutzung des Escape-Rooms, um den Teilnehmer*Innen die Herausforderungen und ethischen Dilemmata bei der Arbeit im Sozialwesen näherzubringen. Sie müssen schwierige Entscheidungen treffen, die in der Realität auftreten können, und zeigt ihnen die Konsequenzen dieser Entscheidungen auf.
- Kontinuierliche Weiterentwicklung: Das Konzept ist flexibel genug, um sich an sich ändernde rechtliche und ethische Standards im Sozialwesen anzupassen. Die Szenarien sollen sich regelmäßig ändern und können an aktuelle Themen angepasst werden.
Vorteile des Lehrprojekts
- Aktives Lernen: Studierenden werden aufgefordert, aktiv am Lernprozess teilzunehmen, anstatt passiv Informationen aufzunehmen, sie müssen sie Rätsel lösen, Entscheidungen treffen und Handlungen ausführen. Dies fördert das tiefere Verständnis und die Anwendung des Gelernten.
- Teamarbeit: Der Escape-Room erfordert oft Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Studierenden. Dies fördert die Entwicklung von Teamarbeit- und Kommunikationsfähigkeiten, die in vielen beruflichen Kontexten von entscheidender Bedeutung sind.
- Problemlösungsfähigkeiten: Die Teilnahme an diesem Projekt schärft die Fähigkeiten zur Problemlösung und kreativen Denken. Studierende müssen oft unkonventionelle Lösungsansätze finden, um Rätsel zu lösen und Hindernisse zu überwinden.
- Anwendung des Gelernten: Es wird eine Möglichkeit geboten, theoretisches Wissen in praktischen Kontexten anzuwenden. Dies kann helfen, abstrakte Konzepte greifbarer und relevanter zu machen.
Mehrwert gegenüber traditionellen Lehrveranstaltungen:
- Erlebnisorientiertes Lernen
- Förderung von Engagement und Anwendbarkeit
- Förderung des kritischen Denkens
- Immersive Lernumgebung
- Verbessertes Verständnis und Retention von Informationen
- Bessere Vorbereitung auf praktische Herausforderungen
- Verbesserte Vorbereitung auf berufliche Situationen
Lehr-/ Lernmethoden und digitale Medien
- Diverse digitale physische Medien wie bspw. MeetingOwl zur Übertragung, Projektor, Laptop zur Nutzung für die Studierenden
- Erstellung von Lehrmaterial über Canva oder Wordwall für haptisches Material im Raum und auch digitale Rätsel
Projektschritte
- Bedarfsanalyse und Zielsetzung: Studierende anhand von Handlungsbeispielen besser auf das Berufsleben vorbereiten
- Themen und Szenarienwahl: Welche Themen brauchen wir? Welche lassen sich umsetzen?
- Storyline und Rätselentwicklung: Geschichten und Fallakten für die Klienten entwickeln anhand des Lehrstoffes
- Raumgestaltung und Requisiten: Wie gestalten wir den Raum? Was haben wir damit noch vor? Welche Medien setzen wir ein?
- Testphase und Feedback: Der erste Durchlauf mit drei Terminen
- Optimierung: Anhand des Feedbacks und unserer Zielsetzung neue Rätsel und mehr fachlichen Input
- Zweiter Durchlauf: Erneut drei Termine mit neuen Materialien
- Evaluation und Reflexion für den kommenden dritten Durchlauf
Stolpersteine und Empfehlungen
- Herausforderungen bei der Implementierung: Technische und organisatorische Hürden bei der Integration digitaler Escape-Rooms in die Lehre.
- Akzeptanz bei Lehrenden und Studierenden: Notwendigkeit klarer Kommunikation und Schulung zur Nutzung neuer Lehrmethoden.
- Optimierung der digitalen Plattform: Verbesserung der interaktiven Elemente und Benutzerfreundlichkeit für eine effektivere Lernerfahrung.
- Empfehlungen für die Zukunft: Weiterentwicklung der Szenarien, regelmäßige Evaluierung und Anpassung an aktuelle sozialwissenschaftliche Herausforderungen.
Dieses Projekt verbindet digitale Tools, interaktive Methoden und interdisziplinäres Lernen, um ein nachhaltiges und praxisnahes Lehrkonzept für die Soziale Arbeit zu schaffen.
Beteiligte
Prof. Dr. Anne-Friederike Hübener und Christina Höttges