Vorstellung unseres Lehrbeauftragten Marc Janssen

Modul „Geschäftsmodelle & Entrepreneurship"

Co-founder und CEO Marc Janssen stellt sich in unserem Interview vor. Er selbst hat an der University of Oxford studiert und bringt, neben der Gründer-Erfahrung aus diversen Internet-Startups, Erfahrungen als Investor und Erkenntnisse aus den Unternehmen Capgemini, Océ und Canon mit. Er erzählt, wie er seine Veranstaltung gestaltet und was die Studierenden in seinem Modul lernen können.

Was hat Sie dazu motiviert an der Hochschule Niederrhein zu lehren?

Nachdem ich bis zum Jahr 2013 über 15 Jahre bei globalen IT-Unternehmen in diversen nationalen und internationalen Middle- und Senior-Management Positionen gearbeitet habe, kam für mich der Zeitpunkt, das Ruder rumzureißen und einen neuen Weg einzuschlagen. Da ich selbst aus einer Unternehmerfamilie komme, zog es mich ebenfalls in diese Richtung und ich machte mich als Unternehmer selbständig. Mit der Erfahrung aus Strategischer Planung, Produkt-Marketing, Vertrieb und Programmierung habe ich mein erstes Internetunternehmen gegründet und habe mich außerdem auf Beratung und Hochschulunterricht konzentriert.

Etwa in dieser Zeit wurde auch der Studiengang "Master of Science E-Commerce" an der Hochschule Niederrhein gegründet und dafür habe ich den Kurs "Digital Business Models & Entrepreneurship" neu entwickelt und unterrichtet. Vor zwei Jahren kam Prof. Dr. Vergossen mit dem Vorschlag auf mich zu, das Modul auch im MBA-Studiengang anzubieten, da die Studierenden in den Evaluierungen den expliziten Wünsch geäußert haben, mehr über die Themen "Digitalisierung" und "Start-Ups" lernen zu wollen.

An der Tätigkeit als Hochschuldozenten gefällt mir die Möglichkeit, die ein oder andere Erfahrung, die ich in der Vergangenheit machen durfte, weiterzugeben. Eine weitere Motivation ist es, mit der jüngeren Generation von Menschen in Kontakt zu bleiben und mich mit den aktuellen Themen wie Innovation und Start-Ups weiterhin zu beschäftigen. Den Austausch mit den Studierenden und mit der Digitalindustrie empfinde ich weiterhin als große Bereicherung.

Für die Beratung habe ich heutzutage leider keine Zeit mehr. Nachdem ich meinen ersten Webshop verkauft habe, habe ich gemeinsam mit einem Oxford-Kommilitonen eine hochspezialisierte Data Science Firma gegründet. Die Neural Search Labs GmbH entwickelt eine KI-getriebene Werbeplattform für Webshops, die zeitgleich Werbung auf mehreren Marktplätzen sowie auf Google schalten. Wir nennen das Cross-Marketplace Advertising. Diese Firma skalieren wir aktuell hoch.

Wie haben Sie Ihre ersten Lehrveranstaltungen an der Hochschule Niederrhein empfunden?

Ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht mehr an meine erste Lehrveranstaltung. Diese wird mir jedoch sehr gefallen haben, da ich mittlerweile seit fast 10 Jahren als Hochschuldozent arbeite.

Wichtiger ist jedoch die Frage, ob auch die fünfzigste Vorlesung Spaß gemacht hat. Dies kann ich glücklicherweise gänzlich bestätigen und das zeigt, dass die Motivation wirklich intrinsisch ist und es sich nicht nur um eine Oberflächlichkeit handelt. Mir bereitet es weiterhin Freude, mit jungen Menschen zu arbeiten und von ihnen zu lernen. Nebenbei erhoffe ich mir, dass sie auch von mir lernen und durch die Erfahrungen, die ich mit ihnen teile, ihr gesellschaftliches und geschäftsmäßiges Umfeld besser verstehen und sie sowohl im beruflichen als auch privaten Kontext bessere Entscheidungen treffen können.

Was können Studierende von Ihrer Lehrveranstaltung erwarten?

Ich selbst habe meinen Vollzeit-MBA an der Universität von Oxford in Strategy & Finance absolviert. Daher sind meine Vorlesungen sehr angelsächsisch geprägt und finden auch in englischer Sprache statt. Wie schon erwähnt, wurde der Kurs ursprünglich für den Master of Science E-Commerce der Hochschule Niederrhein konzipiert. Es dreht sich in meiner Vorlesung um Start-Ups und digitale Geschäftsmodelle, die auch in etablierten Unternehmen Anwendung finden, sollte das Geschäft digitalisiert werden. Im Kern behandelt das Modul das Managen von unternehmerischen Chancen und Risiken in kleinen, agilen Teams in dynamischen, digitalen Geschäftsfeldern. Entrepreneurship ist eine Managementdisziplin, die zum Teil erlernt werden kann.

Theoretisch behandeln wir grundlegende Konzepte und Denker wie Joseph Schumpeter, Clayton Christensen oder auch Peter Thiel. Das Verinnerlichen der Theorie gestaltet sich jedoch nicht als Ziel an sich, sondern stellt ein Hilfsmittel dar, um besser mit der Praxis umgehen zu können. Für mich ist die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis ein wichtiges Ziel.

Im Praxisteil arbeiten wir unter andere mit ausgewählten Podcasts, in denen Inhalte von Unternehmern und Investoren aus der Digitalbranche vermittelt werden. Im Anschluss werden Diskussionen über die Inhalte eingeleitet. Als expliziter Schwerpunkt setzen wir uns dabei mit Entrepreneurinnen und Investorinnen auseinander, denn davon haben wir immer noch viel zu wenige. Insbesondere von berufsbegleitenden Studierenden wird die Lehrmethode sehr geschätzt, da Podcasts zum Beispiel während der Autofahrt oder während des Joggens gehört werden können.

Außerdem arbeiten Studierende in Teams an Start-Up-Projekten, die sie selbst vorschlagen können. Sollten sie seriöse Pläne in der Umsetzung haben, stelle ich für sie gegebenenfalls Kontakte zu Business Angels oder VC-Investoren her.

Eine dritte wichtige Komponente ist die quantitative Herangehensweise, denn digitale Geschäftsmodelle generieren per Definition viele Daten und verlangen daher ein datengetriebenes Management. Deshalb wird für die Analyse der selbstgewählten Projekte eine Monte Carlo-Simulation mit Excel eingesetzt. Ein wenig Excel-Erfahrung sollten die Studierenden im Idealfall mitbringen.

Welchen Tipp würden Sie Studienanfängern eines berufsbegleitenden MBAs geben?

Potenziellen Studierenden möchte ich zwei Tipps mit auf den Weg geben.

Denken Sie im Vorhinein gut und ehrlich darüber nach, welche Erwartungen Sie an den MBA-Studiengang haben und wie das Programm Sie in Ihren Ambitionen weiterbringt. Angefangen von den globalen Top-20 Universitäten wie Harvard, Stanford oder Oxford bis hin zu reinen Fernstudium-Programmen gibt es weltweit tausende Möglichkeiten, ein MBA-Studium zu absolvieren. Suchen Sie sich das Programm aus, das am besten zu Ihnen und Ihren Zielen passt.

Wenn Sie eine Führungsposition in deutschen Großkonzernen oder mittelständische Unternehmen anstreben, ist der MBA-Studiengang an der Hochschule Niederrhein sicher in Erwägung zu ziehen. Sie werden umfassend auf Führungspositionen vorbereitet und bekommen wertvolle Einblicke in Bereiche, die Sie bis dahin noch nicht kannten.

Sobald Sie sich dann entschieden haben, den MBA-Studiengang zu belegen, genießen Sie es! Ein MBA löst eine Welle an Informationen, Einsichten und Arbeit aus und es wird daher manchmal mit dem Versuch, aus einem Feuerwehrschlauch zu trinken, verglichen. Bereiten Sie sich darauf vor, lassen Sie sich nicht davon einschüchtern und genießen Sie diesen einmaligen Lebensabschnitt!