Mein Auslandssemester
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Klettern im Eis

Jana - FB 05 - Umeå/Schweden

Jana hat ein Semester in Umeå, Schweden verbracht. Sie berichtet u.a., ob man wirklich ohne Schwedischkenntnisse überleben kann...

In diesem kleinen Bericht möchte ich von meinen tollen Erfahrungen während des Auslandsstudiensemester in Nordschweden erzählen.

 

Bei der Modulwahl habe ich mich durch eine Studentin meines Fachbereichs inspirieren lassen, die ihr Auslandssemester bereits in Umeå gemacht hatte. Außerdem kann man, was ich erst vor Ort erfahren habe, auch Module wählen, die nicht aus dem eigenen Fachbereich sind.  Die Wahl der Module muss jedoch mit dem Auslandsbeauftragten der Heimatuniversität abgesprochen werden, da ein bestimmter Anteil der erzielten Credits immer studienfachbezogen sein muss, damit das Auslandsstudiensemester auch anerkannt wird.

 

Desweiteren gehörte zu meiner Vorbereitung die Auffrischung meiner Englischkenntnisse, so habe ich am Sprachzentrum meiner Hochschule noch einen Englischkurs belegt. Außerdem habe ich, was meine Vorfreude noch mehr  gesteigert hat, an einen Sprachkurs 'Schwedisch' teilgenommen. Diesen Sprachkurs vorher zu machen empfehle ich, denn es ist einfach nett, die Standardfloskeln, wie 'Hej Hej' (Hallo), 'Hej då' (Auf Wiedersehen) und 'Tack Tack' (Danke) sagen zu können.

 

Das Wohnen ist, obwohl für alle nationalen Studenten sehr kompliziert, für die Internationalen ziemlich einfach. Mit der Anmeldung an der Universität bekommt man automatisch einen Platz in einem Studentenwohnheim zugesagt. Dafür zuständig ist das 'International Housing Office' (IHO). Ausgestattet sind die Zimmer alle identisch mit Bett, Matratze, Schreibtisch, einem Stuhl, Sessel, einen kleinen Couchtisch, zwei Regalen und einem Kleiderschrank. Fast alle Zimmer haben ein eigenes Badezimmer.

 

Die 'Welcome-Week' enthält verschiedenen Veranstaltung, in denen die Studenten willkommen geheißen werden und es gibt viele Informationen dazu, wo man welche Hilfe findet und wie das Studium abläuft. Bei jeglichen Fragen hat sich das 'International Office' als sehr hilfsbereit und gut informiert herausgestellt. Außerdem wird vorgestellt, was man in der Freizeit in Umeå und der Umgebung machen kann.

Außerdem wurden alle, die sich bei der Buddy Group angemeldet haben, in ihre Gruppe eingeteilt und haben sich bei Spielen kennen gelernt. Man kann sagen, jeder macht bei dem Buddy Programme mit. Denn es ist ein super Weg mit Leuten in Kontakt zu kommen, die nicht das selbe studieren. Eine Gruppe besteht in der Regel aus 5-6 Schweden/Schwedinnen und knapp 20-25 Internationalen. Von den Schweden werden dann fast wöchentlich Aktivitäten geplant, wie 'Laser Tag', Kinobesuch, 'Fika'-Nachmittag, Sportevent, Wanderausflüge, Pre-Partys, Partys und vieles mehr. Aus der Gruppe wird schnell ein neuer Freundeskreis. Meine Buddy Group war sehr aktiv und wir haben viel unternommen, deshalb kann ich es jedem ans Herz legen, dabei mitzumachen.

 

Ich habe den Großteil meiner Freizeit mit Freunden verbracht. Ab und zu mal allein zum See spaziert, aber in der Regel mit Begleitung. In Umeå kann man in der Stadt gehen, dabei gibt es weniger Auswahl als in einer deutschen Großstadt, aber genug, um shoppen zu gehen und sich in eins der tollen Cafes zu setzen und 'fika' zu machen. Das Wort wird euch noch oft begegnen, am besten direkt merken, als 'Kaffee trinken und Kuchen oder Zimtschnecke essen'.

Außerdem gab es verschiedenste Kulturveranstaltungen, wie Konzerte, Tanzveranstaltungen, Ausstellungen, Workshops, und vieles mehr. Besonders, da es die europäische Kulturhauptstadt war, wurden die Veranstaltungen gut publiziert und man hat viel mitbekommen.

 

In Schweden kommt man im Alltag vollkommen mit Englisch aus. Nach ein paar Versuchen von mir, auf Schwedisch etwas zu Fragen, habe ich es schnell aufgegeben mühevoll Sätze zu bauen. Denn entweder bekam ich die Antwort sofort auf Englisch oder ich musste nochmal auf Englisch nachfragen, da ich die Antwort nicht verstanden habe. Aus meiner Sicht ist es beeindruckend wie gut/ sehr gut alle Schweden Englisch sprechen können.

 

Was viele Studenten in Schweden auch für sich entdeckt haben ist Wandern. Alle, die sichergehen wollten, Schweden nicht zu verlassen, ohne einen Elch gesehen zu haben, haben einen Ausflug zur nahgelegenen Elchfarm 'Älgens Hus' in Bjurholm gemacht. Meine Reise nach Lappland (Busreise mit Scanbelt) umfasste die Stadt Kiruna, das 'Icehotel', den Besuch bei einer Sami-Familie und ihren Rentieren, einen Ausflug nach Abisko, 'Ice-Climbing' an einem gefrorenen Wasserfall und einen Saunaabend an einem See. 

 

Zurück an der Hochschule in Mönchengladbach geht es um die Anerkennung. Da im Rahmen der Auslandssemesterplanung alles besprochen wurde, hatte ich keine Probleme mit der Anerkennung meiner Kurse.

 

Meine Zeit in Schweden bleibt mir sehr positiv in Erinnerung. Ich habe eine andere Art von Studieren und Universität kennen lernen dürfen und werde versuchen alle positiven Aspekte davon in mein Studium in Deutschland mitzunehmen. Das Lesen von englischer, wissenschaftlicher Fachliteratur, sowie das wissenschaftliche Schreiben auf Englisch fällt mir nach dem Auslandssemester auch deutlich leichter.

Studenten aus der ganzen Welt werden in Schweden freundlich aufgenommen und für mich war es sehr spannend, die Personen und ein bisschen ihrer Kulturen kennenlernen zu können. Besonders die geschlossenen Freundschaften, die vielen tollen Erlebnisse und Orte werde ich noch lange in Erinnerung behalten.

 

Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte, dieses Auslandssemester zu machen. Dieses Semester ist zweifelsfrei das Highlight in meiner Studentenzeit.