Mein Auslandssemester
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Hochschule Niederrhein. Dein Weg.

Luisa - FB 07 - Santiago de Compostela/Spanien (WS 21-22)

Kreative Auslandserfahrungen in Santiago de Compostela.

AUSLANDSBERICHT


STUDIUM
Im Winter studierte ich ein Semester lang Modedesign an der Escola de Arte e Superior de Deseño Mestre Mateo in Santiago de Compostela.
Ich entschied mich aufgrund einer Vielzahl von Gründen für ein Auslandssemester. Einer meiner Ziele war es, nicht nur mein Englisch, sondern auch mein Spanisch zu verbessern. Es ist eine große Chance meine Sprachkenntnisse zu erweitern, während ich auch die spanische Kultur kennenlerne. Ich entschied mich direkt für Spanien, da ich mir die Kultur und der Umgang mit Menschen gefiel. Außerdem weckten die Kurse der Escola de Arte e Superior de Deseño Mestre Mateo in Santiago de Compostela, Spanien dank ihrer Kreativität und interessanten Kursen mein Interesse. Der Studiengang Modedesign unterschied sich sehr von meinem Studium Textiltechnik/ -management hier in Deutschland und ich war gespannt darauf.
Für das Auslandsstudium begannen die Vorbereitungen ein knappes Jahr vor Antritt. Nach Einreichung aller nötigen Unterlagen wie Statusbogen, Sprachtest und Mappe, Nominierung und einigen Startschwierigkeiten, wurde ich schließlich an der Escola de Arte e Superior de Deseño Mestre Mateo angenommen. Die Escola de Arte e Superior de Deseño Mestre Mateo ist eine Kunstschule. Sie wurde 1888 gegründet und bietet Bachelorstudiengänge in den Richtungen Modedesign und Produktdesign. Das Studium begann im September 2021 und sollte bis Ende Januar 2022 andauern. Während des Studiums wählte ich die Kurse, sodass ich mindestens 20 ECTS bzw. KP sammeln konnte. Ich konnte innerhalb des Kurskatalogs des Studiengangs Modedesign wählen. Insgesamt nahm ich am Ende an vier Kursen erfolgreich teil. Die Kurse waren sehr vielseitig und statt einer Prüfung mussten die Studenten einige Projekte abgeben und der Zwischenstand wurde in die Benotung miteinbezogen. Die Kurse waren alle auf Spanisch, wobei einige der Dozenten bei Problemen auch auf Englisch weiterhalfen. In Santiago ist die zweite Unterrichtssprache Galizisch, jedoch verzichteten die Dozenten darauf, da Spanisch für die Erasmusstudenten leichter zu verstehen war.
Neben den studienbedingten Vorbereitungen kümmerte ich mich um eine Auslandsversicherung, empfohlenen Impfungen wie die gegen Corona, die Wohnungssuche, Buchung der Flüge und sammelte wichtige Informationen über Santiago wie die Busverbindungen, Supermärkte und Sehenswürdigkeiten, sowie das Erasmus Student Network. Meine Wohnung mit zwei Mitbewohnerinnen fand ich auf Airbnb, obwohl ich auch auf spanischen Seiten wie Idealista suchte. Sie lag nah an der Universität und verfügte über einen Sportplatz, Gartenanlage und Pool.
Die anfangs im LA angegeben Kurse, wurden fast alle durch besser abgestimmte Kurse ersetzt. Die vorher gewählten Kurse passten nicht, da Vorkenntnisse in zum Beispiel Photoshop vorausgesetzt wurden, es eine abschließende ausführliche Prüfung auf Spanisch/ Galizisch gab oder insgesamt zu viel Theorie behandelt wurde. Ich wählte die Kurse kreative Illustration, Basic Design, 3D Schmuck, Schmuck und ephemeres Architekturdesign (besonders in Bezug auf Schaufenster). Leider musste ich nach der ersten Vorlesung Architekturdesign abwählen, da Kenntnisse aus dem Studium und aus Photoshop vorausgesetzt wurden. Mit den restlichen Kursen blieben mir, jedoch genug ECTS zur Anrechnung des Auslandssemesters. Jede Woche hatte ich mit den gewählten vier Kursen insgesamt 15 Stunden Vorlesung. Die Kurse kreative Illustration, Basic Design, 3D Schmuck und Schmuck waren sehr interessant, jedoch komplett unterschiedlich. Kreative Illustration war ein vierstündiges Fach, bei dem es ums Zeichnen ging. Die erste Stunde gingen wir zur Kathedrale von Santiago, setzten uns hin und zeichneten die Umgebung, als auch die vorbeigehenden Menschen. Im Kurs Basic Design waren die ersten Themen Modalitäten und Funktion des Entwurfs, Phasen des kreativen Prozesses und Kreativitätstechniken. Die Dozentin gab uns unterschiedlichste Aufgaben, wie zum Beispiel den eigenen Namen mit einem Aspekt der Persönlichkeit zu zeichnen, eine Farbe auswählen, die uns beschreibt und einen Brotbeutel für Versace zu zeichnen. Mein dritter Kurs war 3D Schmuckdesign. Ich arbeitete ich mit dem Programm Rhinogold 6.6. Mittels des Programms kann Schmuck entworfen werden. Auf der Basis der Entwürfe kann dieser auch in einem 3D-Drucker hergestellt werden. Im Kurs Schmuck befasste ich mich mit der Be- und Verarbeitung von Metall und der Herstellung von Schmuck. Um ein Gefühl für die Arbeit mit Metall zu bekommen, sägte ich am Anfang verschiedenen Formen in Plättchen aus Messing.
Da die Kurs- und Landessprache panisch ist, verbesserte sich mein Spanisch sehr. Ich verstand die Kursinhalte alle und, wenn nicht dann halfen mir die Dozenten weiter. Im Studium verwendete ich kein Englisch, jedoch sprach ich es auch recht häufig mit Erasmusstudenten. Obwohl ich Englisch nur im Alltag sprach, verbesserte es sich. Ich konnte es flüssiger und spontaner sprechen, außerdem erweiterte sich mein Vokabular.


ALLTAG FAZIT
Mittels Facebook, Instagram und WhatsApp konnte ich mich mit den anderen Erasmusstudenten verständigen und über bevorstehende Veranstaltungen informieren. Die Organisatoren sind hilfsbereit und planen die Veranstaltungen und Trips sehr gut. Auf Facebook werden regelmäßig Erasmusveranstaltungen hochgeladen. Es gab gemeinsame Yoga-/ Volleyballstunden, Trips nach zum Beispiel Asturias und Porto, Museumsführungen
und Diskussionsrunden. Während der Veranstaltungen lernte ich sehr viele Studenten unterschiedlicher Nationalitäten kennen und hielt auch weiterhin Kontakt mit Ihnen.


FAZIT
Mein Auslandssemester war eine sehr schöne Zeit, die ich genossen habe. Es war wichtig für mich persönlich allein in ein anderes Land umzuziehen, obwohl es eine große Herausforderung war. Vor dem Semester konnte ich mir nicht vorstellen, was für eine Bereicherung dies sein würde. Ich lernte viele interessante Menschen anderer Kulturen kennen und fand Freunde. Das Studium war vielseitig und machte mir Spaß. Die Vorlesungen waren spannend und ich konnte meine Kompetenzen um einiges erweitern. Ich kann diese Erfahrung nur empfehlen, obwohl es anfangs schwierig war sich einzuleben und so einen anderen Alltag, im Vergleich zu Deutschland zu haben. Auch die Sprache war eine Herausforderung, aber je mehr Übung ich hatte, desto leichter fiel es mir.
Natürlich war meine Zeit durch die Coronapandemie etwas erschwert, jedoch lockerte die Regierung zu meiner Ankunftszeit die Beschränkungen. Man musste fast überall medizinische Masken tragen, in der Universität wurde desinfiziert, gelüftet und bis vier Uhr schlossen alle Bars. Ansonsten galt ab Dezember 3G oder 2G.
Am meisten gefiel mir, neue Studenten anderer Länder kennenzulernen und für ein Semester Modedesign zu studieren. Meine Ziele wie meine Sprachkenntnisse zu verbessern und mein Wissen zu erweitern konnte ich in den Monaten in Spanien erreichen und mit meiner studentischen Leistung bin ich zufrieden.