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Von links: Frank Eilers, Thomas Knops, Rolf Schrömgens und Joerg Dederichs diskutierten über Führung.
Von links: Frank Eilers, Thomas Knops, Rolf Schrömgens und Joerg Dederichs diskutierten über Führung.

10 Jahre MBA: Wie sich Führung im digitalen Zeitalter verändert

Im September 2009 startete der berufsbegleitende MBA-Studiengang Management an der Hochschule Niederrhein. Anlass für Studiengangleiter Professor Harald Vergossen, um über berufsfeldbezogene Ausbildung an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften und über Führung im digitalen Zeitalter zu diskutieren. Das taten am Freitagabend im Audimax in Mönchengladbach Rolf Schrömgens (Gründer und CEO von Trivago), Prof. Dr. Joerg Dederichs (Geschäftsführung 3M Europa und  Dozent im MBA-Programm) sowie Thomas Knops (Head of Digital, Henkel AG, Dozent MBA-Programm).

Doch zunächst lobte Hochschulpräsident Hans-Hennig von Grünberg vor den rund 170 Gästen das MBA-Studium. „Wir sind mit dem berufsbegleitenden Management-Studiengang 2009 durch eine Schallmauer gegangen, ohne es gemerkt zu haben.“

Wie der MBA-Studiengang selbst stand auch der Abend ganz im Zeichen eines zukunftsweisenden Themas aus der Praxis: Führung im digitalen Zeitalter – was ändert sich? Frank Eilers, Arbeitsphilosoph und Experte für Zukunftsthemen, leitete mit einer Keynote in die Fragestellung des Abends ein. „Was ist eigentlich die Zukunft der Arbeit? Und was brauchen wir, um in dieser Welt anders zu führen?“

In der anschließenden Paneldiskussion teilten die Teilnehmer ihre Sichtweisen und Erfahrungen aus der Praxis zu der Fragestellung, wie sich Führung durch die Digitalisierung zukünftig verändern wird. „Führung wird viel schwieriger, unangenehmer und komplexer, als sie es früher war“, so die These von Rolf Schrömgens. „Als Führungskraft bin ich nicht mehr am besten informiert. In der Regel habe ich immer schlechtere Informationen als meine Mitarbeiter und das verändert Führung.“

„Mitarbeiter müssen stärker mit in die Entscheidungsfindung einbezogen werden“, ergänzte Thomas Knops. „Wir sprechen heute nicht mehr von Angestellten: Morgens an, abends aus. Heute reden wir von Mitarbeitern. Das spiegelt eine ganz andere Wahrnehmung im Wortstamm wider.“

Dabei spielte auch die Frage eine Rolle, wie Produktivität in einer digitalisierten Arbeitswelt gemessen werden kann. „Kreativen Output mit Arbeitszeit zu messen ist Quatsch“, kritisierte Rolf Schrömgens. „Arbeitszeit als Faktor für Produktivität ist ein schlechter Indikator. Wir versuchen jedem Mitarbeiter freizustellen, wie er seinen Arbeitstag organisiert.“

Auch die Fragestellung, wie sich die Lehre an Hochschulen aus Sicht der Diskussionsteilnehmer verändern muss, interessierte das Publikum. „Zukünftig rücken Projektarbeiten noch mehr in den Fokus“, sagte Jörg Dederichs „Neben Methoden muss den Studierenden auch soziale Kompetenz und Empathie, Flexibilität im Denken vermittelt werden. Es kommt zukünftig nicht mehr nur auf Methodenkompetenz an, soziale Kompetenzen werden zunehmend wichtiger.“