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Demografie als Chance: Designer setzen sich bei Hochschulwettbewerb durch

Krefeld, 19. Juni. Designer der Hochschule Niederrhein gehören zu den Gewinnern beim bundesweiten Hochschulwettbewerb „Den demografischen Wandel gestalten – aber wie? Nachwuchswissenschaftler kommunizieren ihre Arbeit“. Sie erhalten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung 10.000 Euro, um ihr Projekt zur öffentlichkeitswirksamen Vermittlung ihrer Forschung bis zum Ende des Wissenschaftsjahres umzusetzen. Zu dem Wettbewerb hatte die Initiative „Wissenschaft im Dialog“ aufgerufen.

 

Das Team um Prof. Nora Gummert-Hauser und Diplom-Designerin Jeannette Weber beschäftigt sich in dem geförderten Projekt mit dem Thema Sprachbarrieren. Ihr Ansatz ist die Überlegung, dass in Deutschland aufgrund des demografischen Wandels der Anteil der Einwanderer weiter steigt. Laut einer Studie haben 40 Prozent dieser in Deutschland lebenden Migranten mangelnde Lese- und Schreibkompetenz. „Wer nicht ausdrücken kann, was er sagen möchte, der wird in der Gesellschaft schnell als nicht-qualifiziert abgestempelt und verbaut sich damit viele Chancen“, erklärt Nora Gummert-Hauser.

 

Ihr Team stellte sich daher die Frage: Wie können wir die Menschen unterstützen, die Deutsch als Zweitsprache haben – und wie muss Kommunikation gestaltet werden, um sie zu erreichen? Zunächst möchten die Nachwuchswissenschaftler herausfinden, welche Sprach-Strategien die betroffenen so genannten funktionalen Analphabeten haben. Wie kommen sie in einer Welt zurecht, die ohne Sprache nicht mehr vorstellbar ist? Ziel ist es, sie zu motivieren Deutsch zu lernen, um ihnen mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

 

Das Kommunikationsprojekt richtet sich aber nicht nur an die Betroffenen selbst, sondern auch an die breite Öffentlichkeit, die für die Thematik sensibilisiert werden soll. Dafür wird der öffentliche Raum als Ausstellungsfläche genutzt, wo Schrift als begehbare Installation auftaucht – und Forschung sinnlich erfahrbar und begreifbar wird. „Sprache kann Barriere sein und Wege versperren. Sie kann aber auch Brücke sein und Wege ebnen“, erklärt Gummert-Hauser.

 

Das Designteam, dem neben Nora Gummert-Hauser und Jeannette Weber noch rund fünf Design-Studierende der Hochschule Niederrhein angehören, hat nun ein knappes halbes Jahr Zeit zur Umsetzung. Anfang Dezember werden alle Projekte in Berlin präsentiert. Insgesamt werden im Rahmen des Wettbewerbs bundesweit zehn Forschergruppen mit jeweils 10.000 Euro gefördert.

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: christian.sonntag(at)hs-niederrhein.de


Autor: Christian Sonntag