Am Campus West der Hochschule Niederrhein (HSNR) in Krefeld ist im Frühjahr und Sommer 2025 ein Campusgarten entstanden, der sich ab der kommenden Gartensaison verstärkt für die Nachbarschaft öffnen soll. Mitten in der Stadt wächst damit ein Ort, der Hochschule und Quartier näher zusammenbringen und Raum für Begegnung, Umweltbildung, Kultur und gemeinschaftliches Miteinander bieten soll.
Damit dies gelingen kann, führen Studierende des Fachbereichs Sozialwesen derzeit aktivierende Haustürgespräche im Umfeld des Campusgartens am Frankenring 20. Sie möchten erfahren, welche Wünsche, Ideen und Interessen die Menschen in der Nachbarschaft in Bezug auf die Nutzung des Gartens haben. Die Gespräche sind Teil des von der Hochschule geförderten Lehrprojekts „HSNR Gardening“, das die Bildung für nachhaltige Entwicklung und die interdisziplinäre Zusammenarbeit stärkt.
Unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Nicolas Beucker (Fachbereich Design) und Prof. Dr. Michael Noack (Fachbereich Sozialwesen) arbeiten Studierende beider Fachbereiche daran, herauszufinden, wie der Garten zu einem gemeinschaftlich genutzten Ort gestaltet werden kann. „Uns ist wichtig, dass die Ideen aus der Nachbarschaft in die Weiterentwicklung des Gartens einfließen“, sagt Prof. Dr. Michael Noack. „Der Garten soll ein Platz sein, der von vielen mitgedacht und mitgestaltet wird.“
Auch aus Sicht des Designs eröffnet der Campusgarten neue Möglichkeiten für Lehre und Beteiligung. „Der Garten zeigt, wie gestalterische und soziale Perspektiven zusammenwirken können, um Hochschule und Stadt enger zu verbinden“, betont Prof. Nicolas Beucker. „Hier entsteht ein Ort, an dem Nachhaltigkeit ganz praktisch erlebbar wird.“ Im Rahmen von „HSNR Gardening“ werden außerdem neue Lehrformate erprobt. So pflanzten die Studierenden besondere Blumenarten, die künftig im Keramikdesign zu neuen Food- und Geschirrkonzepten inspirieren sollen.
Dass der Campusgarten bereits jetzt Gemeinschaft fördert, zeigte sich schon beim Aufbau: Studierende entfernten die Grasnarbe, pflanzten Gemüse, legten eine Blühwiese an und setzten alte Obstsorten wie Apfel, Kirsche und Walnuss. Ein Hochbeet sowie ein Picknicktisch aus recycelten Materialien kamen hinzu. Kinder aus der Nachbarschaft bauten ein Wildbienenhotel, und Studierende der Sozialen Arbeit organisierten ein gemeinsames Grillen. So entstand ein Ort, an dem nicht nur Salat, Zucchini und Kürbis, sondern auch Gemeinschaft wuchs.
Der Campusgarten ist so ein „dritter Ort“ auf dem Campus geworden: Er heißt Studierende, Mitarbeitende, Nachbarn und Gäste am Eingang der Hochschule willkommen. Hängematten, eine benachbarte Boulebahn und neue Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein.
Im Januar 2026 werden die Ergebnisse der Haustürgespräche im Rahmen einer öffentlichen Versammlung auf dem Campus vorgestellt. Dort wird gemeinsam über die zukünftige Nutzung und mögliche Formen der Beteiligung beraten.


















