Wie Händler auf Darknet-Marktplätzen systematisch auftreten, hohe Umsätze generieren und sich über Plattformgrenzen hinweg professionalisieren – damit beschäftigt sich eine aktuelle Studie am Clavis – Institut für Informationssicherheit der Hochschule Niederrhein. Der Beitrag mit dem Titel „From Sign-Up to Multi-Million Revenues: A Deep Dive into Vendors on Darknet Marketplaces“ wurde für den 14th International Workshop on Cyber Crime (IWCC) angenommen, der im Rahmen der internationalen ARES-Konferenz im August 2025 an der University of Ghent (Belgien) stattfindet.

Die Autorinnen Julia Kramer, B.Sc. und Anne Steicher, B.Sc. (beide Masterstudentinnen im Studiengang Cyber Security Management) verfassten die Arbeit gemeinsam mit Prof. Dr. Marcus Niemietz. In der Untersuchung wurden acht aktuell aktive Marktplätze analysiert. Die Studie untersucht Zugangshürden für Händler, Regulierungen und Identitätsnachweise auf Marktplätzen sowie die Möglichkeit, Verkäuferumsätze marktplatzübergreifend anhand öffentlicher Metadaten zu rekonstruieren.

„Unsere Methodik erlaubt erstmals eine möglichst genaue Schätzung der Gesamterlöse aktiver Darknet-Verkäufer über mehrere Plattformen hinweg“, erläutert Prof. Dr. Niemietz. „Gerade für Ermittlungsbehörden kann dieses Wissen ein wichtiger Hebel sein, um relevante Akteure gezielt zu identifizieren.“