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Mira Bettin mit ihrem gestyltem Carport

Krefelder Design zum Anfassen: Studierende und Absolventen stellen aus

Krefeld, 15. Februar. Wer wissen möchte, wie sich Krefelder Design anfühlt, wie es aussieht und wie es sich anhört, der sollte in diesen Tagen am Frankenring vorbeischauen. Dort sind über 50 Ausstellungsstücke zu bewundern, die in ihrer Gesamtheit die Vielfältigkeit des Fachbereichs Design der Hochschule Niederrhein und die Kreativität der Studierenden und Professoren zum Ausdruck bringen. Es sind Objekte aus den Bereichen Produkt, Kommunikations- sowie Raum- und Umgebungsdesign, die in der Shedhalle und im gesamten Hochschul-Gebäude am Frankenring zu sehen sind. 26 der 50 Arbeiten sind Abschlussarbeiten von Studierenden, dazu kommen verschiedene Projektarbeiten von Professoren und Studierenden.

 

Beispiel Kommunikationsdesign: Robin Kaboth hat ein Corporate Design und Werbemaßnahmen für eine Gitarrenschule entwickelt. „Ein Bund fürs Leben. Und 21 weitere zum Spielen", steht auf einem der Plakate, die Lust aufs Gitarrenspielen machen sollen. Eines der erfahrbaren Highlights der Ausstellung ist das „Holodeck", eine interaktive Box, in der sich der Betrachter bewegt und durch seine Bewegungen unterschiedliche Bilder und Klänge auslöst. „Ein Konzept, das für den stationären Einzelhandel interessant sein kann, um Produkte zu präsentieren und somit die Ladenlokale aufzuwerten", erklären die Masterstudenten Andreas Kalinka und Florian Pfahl.

 

Und es gibt die leisen Projekte, für die man sich als Betrachter Zeit nehmen muss, um sie wirklich zu verstehen: Sarah Loewe hat „Das Buch der 13 Geschichten" geschrieben und möchte ihre Leser damit zur Erkenntnis verhelfen, zufriedener mit dem eigenen Leben zu werden. Sonja Friedrich hat ein „Nachschlagewerk über das Böse" verfasst, in dem sie alles hinterfragt, was wir nur scheinbar zu wissen glauben: „Gibt es ohne das Böse noch Helden?" „Gäbe es das Böse ohne den Menschen?" Das sind zwei von 495 Fragen, die sie stellt, und auf die auch sie keine Antworten gibt.

 

Noch fragender lässt den Betrachter die Arbeit von Joshua Paulussen zurück. Er hat als Diplomarbeit ein Versuchslabor aufgebaut, in dem er die Verbindung zwischen Dynamik und Effizienz thematisiert. „Ich habe Mechanismen erstellt, die wirken, als ob sie sich fortbewegen, es aber nicht tun", sagt er. Auf dem Boden bewegt sich eine Pappkonstruktion wie ein Käfer auf dem Rücken, ständig ungleichmäßig in Bewegung, aber kein Stück vorankommend. „Beim Betrachter soll das Emotionen erzeugen, Ekel und Mitleid", sagt Paulussen, der selbst zugibt: „Ich bekomme beim Betrachten immer noch Gänsehaut." Das Faszinierende an dem Projekt: Der Designer hat gearbeitet wie ein Maschinenbauer, treibt mit Elektromotoren und komplizierten Umlenk-Mechanismen seine Objekte an – die dennoch nicht vorankommen.

 

Besonders ins Auge fallen die Ausstellungsstücke der Produktdesigner. Daniel Krafft hat ein Baukastensystem für Möbel entwickelt. Dafür hat er ein Zentimeter starkes Buchenfurnier gebogen und sechs verschiedene Elemente erstellt, die zusammengesetzt ganz unterschiedliche Möbelstücke ergeben wie Tisch, Stuhl, Sessel, Sofa oder Regal. „Entscheidend ist, dass immer geschlossene Formen entstehen, so dass die Kraft gut verteilt wird. Dadurch sind dünne Materialien anwendbar", sagt Krafft.

 

Direkt am Eingang hat Tatjana Glomm ihre Kunst ausgestellt. Sie hat aus Kleiderbügeln eine eigene Produktlinie entwickelt, Kopfbedeckungen, Röcke und mehr. „Ich habe versucht, einen trivialen Alltagsgegenstand wie einen Kleiderbügel aufzuwerten", sagt sie. Ähnlich lautete auch das Ziel von Mira Bettin. Die Bachelorabsolventin hat in ihrer Arbeit im Bereich Raum- und Umgebungsdesign eine „Wetterschutzarchitektur" für Autos entwickelt, die sich wohltuend abhebt von gewöhnlichen Carports, wie sie im Baumarkt zu kaufen sind. „Ich möchte eine Überdachung für das Auto bauen, das dem Wert des Autos entspricht", sagt sie.

 

Öffnungszeiten der Ausstellung: Freitag, 15. Februar, 15 bis 20 Uhr; Samstag, 16. Februar, 11 bis 16 Uhr; außerdem gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm wie unter anderem die Vorstellung des Projekts Weihnachtsmarkttasse (Samstag, 12 Uhr) und eine Mappenberatung für Studieninteressierte (Samstag, 13 Uhr).

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

 

Autor: Christian Sonntag