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Nachfrage nach qualifiziertem Pflegepersonal wächst – Hochschule Niederrhein startet Studiengang Pflege

Krefeld, 23. März. An der Hochschule Niederrhein wird es zum Sommersemester 2018 einen neuen Bachelor-Studiengang Pflege geben. Dieser wird zunächst ausschließlich dual angeboten, das heißt in Kombination mit einer Berufsausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger. Studienvoraussetzung ist ein entsprechender Ausbildungsvertrag bei den kooperierenden Einrichtungen der Region. Diese starten mit ihrer Ausbildung bereits im September 2017.

 

Mit dem neuen Studienangebot reagiert die Hochschule Niederrhein auf die wachsende Nachfrage von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Altenheimen nach fachkundigem Pflegepersonal, welches neben der Arbeit am Patienten auch steuernde, beratende und heilkundliche Kompetenzen besitzt. „Als Partner der Region orientieren wir uns daran und leisten unseren Beitrag, akademisch qualifizierte Personen auszubilden die unmittelbar am Patienten arbeiten und befähigt werden, die Pflegequalität weiter zu entwickeln und praxisnahe Problemlösungen zu erarbeiten“, erklärt Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein.

 

Der Studiengang dauert neun Semester und schließt mit dem Bachelor of Science und der entsprechenden Berufsausbildung ab. Die Absolventen sollen in der Lage sein mehr Verantwortung als bisher für die Patienten zu übernehmen. Ergänzend zur Fachschulausbildung in der Pflege werden die Studierenden darauf vorbereitet, anwendungsbezogene Inhalte und Methoden aus den Bereichen evidenzbasierter Pflege, Pflege- und Gesundheitswissenschaften anzuwenden und weiterzuentwickeln. Sie sollen lernen, pflegerische Gutachten zu verfassen, in denen etwa aufgeführt wird, welche schmerzlindernden Maßnahmen ergriffen werden sollen.

 

 „Wir schließen damit eine Fachkräftelücke, die mit über 2000 unbesetzten Stellen in NRW jetzt schon klafft und noch größer werden wird, wenn ab 2018 die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger rückläufig sein wird“, sagt Thomas Kutschke, Geschäftsführer der kbs Akademie für Gesundheitsberufe in Mönchengladbach, der den Studiengang im Auftrag der Hochschule Niederrhein am Fachbereich Gesundheitswesen entwickelt hat. Trotz rückläufiger Schulabgängerzahlen sinke die Zahl der studienberechtigten Schulabgänger nicht. Berufe in der Pflege, für die kein Studium vorgesehen ist, müssen demnach in den nächsten Jahren verschärft um Nachwuchs werben.

 

Die Ausbildung beginnt im September 2017, zum Sommersemester 2018 nehmen die dual Studierenden berufsbegleitende Kurse an der Hochschule auf. Nach drei Jahren legen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr berufliches Examen in den Gesundheitseinrichtungen ab, anschließend erhalten sie eine Anstellungsgarantie in Teilzeit für die weiteren drei Semester bis zum Abschluss ihres Studiums.

 

Die Studierenden leisten die theoretische und praktische Ausbildung in ihren Einrichtungen und Berufsfachschulen ab. 2300 Stunden verbringen sie davon in der Praxis. Ergänzend dazu verbringen sie ab dem 2. Semester im Wechsel acht Studientage im Semester oder eine volle Woche am Stück an der Hochschule Niederrhein. Erst nach dem berufsqualifzierenden Examen steigt die Präsenz an der Hochschule deutlich an. „Damit ist sichergestellt, dass die Studierenden für die Arbeit am Bett ausgebildet werden, zugleich aber gute Chancen haben, im Anschluss an ihre Ausbildung beruflich weiter zu kommen“, sagt Kutschke.

 

Der neue Studiengang soll zunächst mit etwa 30 Studienanfängerinnen und -anfängern starten. Er könnte aber schnell wachsen, sagt Prof. Dr. Benno Neukirch, Dekan des Fachbereichs Gesundheitswesen und verweist auf den  Wissenschaftsrat, der in seinen Empfehlungen von einer künftigen  Akademiker-Quote zwischen zehn und 20 Prozent bei den Beschäftigten in der Pflege ausgeht. „Bei über 200.000 Beschäftigten in der Pflegebranche in NRW und allein rund 10.000 Auszubildenden am Niederrhein kämen wir damit auf insgesamt 245 bis 490 Studienplätze pro Jahr“, sagt Neukirch. Der Studiengang Pflege soll ab dem Sommersemester 2019 zusätzlich für Berufstätige berufsbegleitend angeboten werden.

 

Kooperationspartner für den dualen Studiengang Pflege sind die kbs – Die Akademie für Gesundheit am St. Kamillus GmbH Mönchengladbach, die Krankenpflegeschule LVR-Klinik Viersen, die St. Elisabeth-Akademie GmbH, die Krankenpflegeschule am St. Imgardis-Krankenhaus Süchteln GmbH, das Fachseminar Altenpflege TÜV Nord College GmbH sowie das Bildungszentrum Niederrhein Wesel. Studieninteressierte können sich jetzt dort für eine Ausbildung zum Kranken-, Alten- oder Kinderkrankenpfleger bewerben.

 

Studieninhalte:

• Modelle in der Pflege

• Evidenzbasierte Pflege/Prozesse und Qualität in der Pflege

• Zielgruppenorientierte Beratung

• Grundlagen der Informationstechnologie

• Diagnostische und therapeutische Verfahren in der Pflege

• Gesundheitswissenschaften

 

Ausbildungsinhalte:

• Aktivierende und kompensierende Pflege

• Assistenz bei medizinischer Diagnostik und Therapie

• Betreuung und Beratung in der Pflege

• Planung und Zielorientierung pflegerischer Arbeit

• Institutionen und Rahmenbedingungen pflegerischer Arbeit

• Gesundheits- u. Krankenpflege bei bestimmten Patientinnen- und Patientengruppen (Erkrankungen der Atemwege, des GI-Traktes, bei Diabetes, Stoffwechsel oder Herz-Kreislauferkrankungen, u.w.)

 

Infos: www.hs-niederrhein.de/gesundheitswesen/studium/b-sc-pflege-dualausbildungsintegrierend; Infos auch am Studieninformationstag am 26. April, 15 bis 19 Uhr. Richard-Wagner-Str. 97, 41065 Mönchengladbach, Gebäude Z.

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation: Tel.: 02151 822 3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de


Autor: Christian Sonntag