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Orientierungslos
Auszug aus der Arbeit

Orientierungslos mehr erleben: Designstudentin erhält Preis für ungewöhnliche Publikation

Krefeld, 22. Mai. „Ich war in Warschau - und habe mich ständig verlaufen. Das lag weniger an meinem Orientierungssinn, den ich bis dahin als verhältnismäßig gut eingeschätzt habe, sondern vielmehr an der Stadt selbst. Trotz Karten, Beschilderungen und Navigations-Apps kam ich immer wieder in Situationen, in denen ich nicht mehr weiter wusste. Dafür entdeckte ich etwas anderes: Abseits von vorgegebenen Wegen sind noch viel sehenswertere und interessantere Orte." Diese Erfahrung setzte Designstudentin Lydia Scharlata für ihre Abschlussarbeit kreativ um. Sie schrieb und gestaltete das Buch „22 Grad - Verirren mit System" - und landete dafür beim iF-concept-design-award unter den besten 100.

 

Der iF-concept-design-award ist einer der wichtigsten und weltweit größten studentischen Designwettbewerbe. Aus mehr als 15.000 eingesandten Konzepten wurden 11.000 zum Wettbewerb 2012 zugelassen, und eine Jury wählte daraus die Best100 iF-concept-award Preisträger. Gefragt waren Konzepte aus allen Designdisziplinen, mit denen sich Studierende und Nachwuchsdesigner künftigen Herausforderungen stellen und über intelligente Wege zeitgemäßer Designstrategien nachdenken.

 

Lydia Scharlata beschäftigte sich mit den Themen Orientierung und Desorientierung. „Weil Städte sich laufend verändern, Wege gesperrt und Buslinien umgeleitet werden, ist es vielerorts nicht möglich, sich nicht zu verirren", sagt Lydia Scharlata. Daraus zog sie den Schluss, dass es besser sein könnte, sich mit System zu verirren, anstatt zu versuchen, ein nicht funktionierendes Ordnungssystem zu etablieren.

 

Sie entwickelte die Publikation mit dem Titel „zweiundzwanzig Grad", in welcher sie systematisch die Begriffe Orientierung und Desorientierung beleuchtet und durch praktische Übungen den Leser dazu verführt, sich freiwillig zu verirren. „In Zeiten von Smartphones, die uns als ständige Begleiter Orientierung versprechen, die darauf basiert, dass wir nicht mehr real kommunizieren müssen, ist dieser Ansatz von großer kulturphilosophischer Bedeutung und weist somit ein hohes Maß an gesellschaftlicher Relevanz auf", so Prof. Nora Gummert-Hauser, die zusammen mit Diplomdesigner Hartmut Schaarschmidt die Arbeit betreute.

 

Mehr Infos unter www.laborkontor.de/index.php

 

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610; christian.sonntag@hs-niederrhein.de

 

Autor: Christian Sonntag