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Schurwolle-Sieger
Verkündung der Siegerinnen: Johann Mittermayr von Woolmark Company und John Torley, Chairman der Campaign for Wool, mit den Siegerinnen Caroline Liehr und Maia Kesseler. Die Studentinnen gewannen ein dreimonatiges Praktikum bei Marc Cain in Bodelshausen.

Outfits in Merinowolle: Textilstudentinnen stellen in Düsseldorf aus

Düsseldorf/Mönchengladbach, 9. November. Bis zum 19. November sind die Schaufenster des Stores der Marc Cain GmbH in Düsseldorf mit Mode bestückt, die Masterstudentinnen des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik entworfen haben. Zu sehen sind sechs hochwertige Outfits der Wettbewerbsfinalistinnen zum Thema „Knitted Wool Couture“ – und alle aus  Merinowolle. Die Ausstellung an der Düsseldorfer Königsallee ist zugleich der Abschluss des Wool School-Projekts, das im Frühsommer dieses Jahres seinen Anfang in den Laboren der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach genommen hat. Insgesamt nahmen elf Masterstudentinnen des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik an dem internationalen Woolmark-Wettbewerb für Merinowolle, der Campaign for Wool, teil.

 

Ausgestattet mit feinsten Merinowolle-Materialien von Kooperationspartnern der Woolmark Company entwickelten sie Outfits, von denen die besten in Zusammenarbeit mit dem deutschen Modeunternehmen Marc Cain produziert wurden. Vier Studentinnen hatten die Chance, in den Semesterferien zum Produktionsstandort von Marc Cain nach Bodelshausen zu fahren und dort ihre innovativen Entwürfe, mit dem Design- und Technikteam umzusetzen. Von den vier Finalistinnen wurden jetzt Caroline Liehr und Maia Kesseler im Rahmen einer großen Abendshow im Showroom des Unternehmens in Düsseldorf als Siegerinnen geehrt.

 

Die beiden hatten sich im Team mit den Themen „Crazy Sexy Wool“ und „Licht und Schatten“ beschäftigt. „Inspirationsthema für den Mantel und die Jacke ist die Transformation, welche Wolle im Verlauf ihrer Verarbeitung vollziehen kann. Immateriell zu Beginn, lose, weich, wie eine Wolke, wird sie nach und nach gekämmt, verdichtet, verstreckt, verdreht, sie wird materiell“, schreibt Caroline Liehr in ihrer Projektskizze.

 

„Verführerisch ist, dass man bestimmten Kleidungsstücken gar nicht ansieht, dass Merinowolle im Businessanzug oder im Abendkleid enthalten ist, weil man den seidigen Glanz und die mal schmiegsame, mal architektonische Oberfläche eher anderen Faserstoffen zutraut. Ergänzt wird die wertige Optik durch wundervolle Trageeigenschaften“, sagt Prof. Dr. Marina-Elena Wachs, die das Projekt gemeinsam mit ihrer Kollegin Prof. Ellen Bendt betreute. Auch die ist voll des Lobes für den Rohstoff Wolle: „Kein anderes Material ist so gut für eine große Vielfalt von Artikeln einsetzbar und modifizierbar. Wolle birgt ein enormes Potential für nachhaltig schöne, anspruchsvolle und innovative Produktentwicklungen und wird in kunstvollen Maschendesigns zu sinnlichen-erlebbaren Luxus“, sagt sie.

 

Die Studentinnen vollzogen den gesamten Herstellungsprozess, von der Faser bis zum fertigen Textil. Sie arbeiteten mit Garnen, Wollvlies und Kammzügen, einem Vorprodukt des Garns. An den Strickmaschinen und manuell entwickelten sie die Muster, Oberflächen und Strukturen, die sie anschließend in Entwürfe umsetzten. Diese wurden im Juli von einer Fachjury aus Teilnehmern von Woolmark, der Hochschule Niederrhein und Marc Cain am Standort Bodelshausen bewertet.

 

Die „Campaign for Wool“ ist eine internationale industrieübergreifende Initiative, die von The Woolmark International, British Wool Marketing Board, International Wool Textile Organisation and New Zealand woolgrowers im Januar 2010 ins Leben gerufen wurde. Die Initiative hat  die Schurwolle im Fokus, die aus dem Fell von lebenden Schafen gewonnen wird und als ein nachwachsender Rohstoff besonders umweltverträglich ist. Sie möchte auf die Umweltverträglichkeit und die Bedeutung von Schurwolle in der Textilproduktion aufmerksam machen.

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610; email: christian.sonntag(at)hs-niederrhein.de

 

Autor: Christian Sonntag