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Trialer-Studiengang
Von links: Rolf Meurer, Prof. Dr. Siegfried Kirsch, Frank Mund, Andreas Ehlert, Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg. Sitzend: Birgit Battenstein.

Studium und Ausbildung im Handwerk in einem: Trialer Studiengang auf den Weg gebracht

Mönchengladbach, 12. Dezember. Zum Wintersemester 2015/16 startet an der Hochschule etwas gänzlich Neues: der triale Studiengang mit dem Namen „Handwerksmanagement – Betriebswirtschaftslehre B.A.". Am Freitag, 12. Dezember, unterschrieben die Vertreter des Handwerks in der Region, der Präsident der Hochschule Niederrhein sowie die Leiterin des Berufskollegs Mönchengladbach eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.

 

Ziel des Studiengangs ist es, junge Menschen zu Spezialisten in ihrem Gewerk zu machen und ihnen gleichzeitig betriebswirtschaftliche Kenntnisse zu vermitteln. Dabei verbindet der triale Studiengang eine handwerkliche Ausbildung, eine Meisterfortbildung und ein betriebswirtschaftliches Studium. Nach zehn Semestern soll den Absolventen der Gesellenbrief, der Meisterbrief und Bachelor of Arts verliehen werden. Mit drei Abschlüssen ist er somit eine Fortentwicklung des dualen Studiums, das mit einer IHK-Ausbildung und dem Bachelor abgeschlossen wird.

 

Der Studienverlauf gliedert sich in drei Abschnitte: Während der ersten zwei Semester verbringen die Studierenden drei Tage pro Woche in ihrem Handwerksbetrieb und zwei Tage im Berufskolleg. Den Samstagvormittag sind sie an der Hochschule. Ab dem 3. Semester lernen die trial Studierenden freitags von 17 bis 21 Uhr und samstags von 9 bis 17 Uhr an der Hochschule, sie verbringen einen Tag im Berufskolleg und drei Tage im Handwerksbetrieb.

 

Das fünfte Semester schließt mit der Gesellenprüfung ab. Anschließend fällt das Berufskolleg weg, die frei gewordene Zeit kommt dem Betrieb zugute. Im achten und neunten Semester steht dann die Meisterschule an, die durch die Anrechnung von an der Hochschule Niederrhein erbrachten Leistungen auf ein Jahr verkürzt werden kann. Mit Meisterprüfung und Bachelorabschluss endet der Studiengang nach zehn Semestern. Der Start des zehn-semestrigen Studiums ist für das Wintersemester 2015/2016 vorgesehen. Es soll 40 Studienplätze geben.

 

Statements zur Kooperationsvereinbarung:

Andreas Ehlert, Präsident Handwerkskammer Düsseldorf:

„In diesem Jahr hat in NRW erstmals mehr als jeder zweite Schulabgänger Abitur. Vordergründig bedeutet das ein Zuviel für die Universitäten und ein Zuwenig für die duale Ausbildung. Man kann das aber auch anders sehen. Nämlich einmal die unvermeidliche Entwicklung zu immer höherwertigen Abschlüssen gemeinsam betrachten und schauen, wo und wie man sich miteinander stark machen kann. Denn: Wenn beide großen Ausbildungswege, der duale, berufsqualifizierende, und der akademische, jeder für sich zukunftsfähig bleiben wollen, dann sollten sie am besten zusammenarbeiten."

 

Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Präsident Hochschule Niederrhein:

„Mit dem Studiengang Handwerksmanagement schließen wir eine Lücke zwischen dem Handwerk auf der einen und dem Hochschulstudium auf der anderen Seite. Als Hochschule schaffen wir es damit, eine Zielgruppe anzusprechen, die bislang nicht unbedingt ein Studium als mögliche Alternative für sich in Betracht gezogen hat. Zum anderen tragen wir dazu bei, langfristig den Fachkräftebedarf im Handwerk zu sichern."

 

Prof. Dr. Siegfried Kirsch, Dekan Fachbereich Wirtschaftswissenschaften:

„Durch den Studiengang entsteht eine weitere Kopplung der Hochschule Niederrhein an die regionale Wirtschaft. Bei der inhaltlichen Ausgestaltung des Bachelors Handwerksmanagement - Betriebswirtschaftslehre wurden die Ideen und Anforderungen des Handwerks berücksichtigt. So ist ein innovativer Studiengang entstanden, der den Studierenden eine weitere Möglichkeit für die individuelle Karriereplanung anbietet und das Portfolio des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften optimal ergänzt."

 

Rolf Meurer, Kreishandwerksmeister Niederrhein:

„Dieser neue Studiengang ist ein Meilenstein und ideale Ergänzung des dualen Ausbildungssystems, mit dem wir in Deutschland so erfolgreich sind. Für mich ist es die perfekte Vorbereitung auf Führungspositionen im Handwerk. Die Gewerke Elektroniker und Tischler sind nur der erste Schritt auf diesem Weg. Ich bin mir ganz sicher, dass sehr schnell andere Gewerke nachfolgen werden."

 

Frank Mund, Kreishandwerksmeister Mönchengladbach:

„Die technisch hochqualifizierte Ausbildung im Handwerk war schon immer das solide Fundament für ein erfolgreiches Berufsleben. Das triale Studium bietet den Absolventen darüber hinaus die Chance, als zukünftiger Meister und Bachelor Spaß an der konkreten Fertigstellung von Produkten und an der Führung von Unternehmen zu kombinieren. Diese einmalige Ausbildungskombination ist der Garant für eine erfolgreiche Beschäftigung in spannenden Berufen!"

 

Birgit Battenstein, Berufskolleg für Technik und Medien:

„Das triale Studium im Handwerk ist für uns die Chance, eine Karriere im Handwerk für Absolventen mit einem höheren Bildungsabschluss attraktiver zu machen. Aufgrund der höheren schulischen Vorbildung der Bewerber wird es uns im Berufskolleg sicher gelingen, in der verkürzten Ausbildungszeit die erforderlichen Lerninhalte im Berufsschulunterricht zu vermitteln. Dabei tragen alle Ausbildungspartner auch Verantwortung dafür, darauf zu achten, dass die dreifache Belastung die jungen Menschen nicht überfordert."

 

Der Studiengang befindet sich zur Zeit im Akkreditierungsprozess bei der FIBAA (Foundation for International Business Administration Accreditation). Er richtet sich neben den (angehenden) Auszubildenden in den Bereichen Tischler und Elektriker auch an Personen mit einer abgeschlossenen handwerklichen Ausbildung und einer derzeitigen Tätigkeit im erlernten Ausbildungsberuf. Für Interessierte gibt es am 20. Januar 2015, 18:30 Uhr, eine Informationsveranstaltung. Ort: Webschulstr. 41-43, 41065 Mönchengladbach, Raum W 200

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

 

Autor: Christian Sonntag