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Prof. Dr. Gerrit Heinemann

Wer zu früh kauft … Handelsexperte Heinemann zur Bedeutung des Winterschlussverkaufs

Mönchengladbach, 21. Januar. Den gesetzlich geregelten Winterschlussverkauf gibt es schon seit 2004 nicht mehr – und dennoch werben zahlreiche Händler in diesen Tagen mit großen Sales-Schildern für Rabattaktionen. Warum das so ist und was der Verbraucher beachten sollte, erklärt Prof. Dr. Gerrit Heinemann, Experte für Handel und eCommerce an der Hochschule Niederrhein.

 

„In der letzten Januar- und der ersten Februarwoche gab es fast 100 Jahre lang in Deutschland den Winterschlussverkauf. Das haben die Menschen verinnerlicht, es haben sich Automatismen im Einkaufsverhalten ergeben. Einige Geschäfte nutzen dies bis heute, um sich von Saisonware zu trennen“, sagt Heinemann.

 

Allerdings wird der Markt heute viel stärker von Mode-Zyklen geprägt als von Saisons nach Jahreszeiten. Grund ist das vertikale Geschäftsmodell großer marktbestimmender Handelsketten wie H&M, Primark oder Zara. Von der Produktion bis zum Verkauf kontrollieren sie die gesamte Wertschöpfungskette und  können damit in wesentlich kürzeren Abständen neue Kollektionen auf den Markt bringen. „Diese Just-in-Time Produktion macht jahreszeitabhängige Rabattaktionen eigentlich überflüssig.“

 

Hinzu kommt der stark zunehmende Online-Wettbewerb. „Er sorgt für ein dynamisches Pricing, was bedeutet, dass sich im Grunde das ganze Jahr über Sonderangebote und Schlussverkäufe abwechseln. Die Wortmarken WSV oder SSV werden dabei meist nur noch als Teil der Marketing-Strategie verwendet.“ Für den  Online-Handel spiele deswegen auch ein Saisonschlussverkauf keine Rolle.  

 

Für den Verbraucher bleibt die Erkenntnis, dass man sich bei größeren Anschaffungen einen Überblick über die Preisentwicklung des Produkts machen sollte. „Hat man sich zum Kauf in der einstigen Schlussverkaufszeit entschlossen, sollte man sich aber nicht ärgern, wenn drei Wochen später das gleiche Produkt noch billiger ist. Denn was immer gilt: Wer zu früh kauft, den bestraft das Sonderangebot.“

 

Pressekontakt: Richard Hill, Referat Hochschulkommunikation der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3611; E-Mail: Richard.Hill@hs-niederrhein.de

 

Autor: Richard Hill