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Wohnstandort Mönchengladbach: Studie des Forschungsinstituts NIERS diskutiert

Mönchengladbach, 8. Mai. Mönchengladbach hat als Wohnstandort „noch reichlich Luft nach oben“. So lautet das Fazit einer Untersuchung des Forschungsinstituts NIERS (Niederrhein Institut für Regional- und Strukturforschung) der Hochschule Niederrhein. Die Studie wurde jetzt auf dem 13. Regionalökonomischen Forum mit dem Titel „Städtische Lebensräume zukunftsfähig machen“ diskutiert. Besonders überraschend: Nach Mönchengladbach zugezogene Personen bewerteten die Stadt oder den Stadtteil, in dem sie früher gewohnt hatten, deutlich positiver als ihren neuen Wohnstandort Mönchengladbach.  

 

„Dies ist aus Mönchengladbacher Sicht ein ernüchterndes Resultat“, sagt Prof. Dr. Rüdiger Hamm, der die Untersuchung leitete. Denn Menschen sind ja in der Regel bemüht, sich durch einen Umzug zu verbessern. Weniger überraschend war daher, dass die aus Mönchengladbach weggezogenen Personen ihre neue Stadt, ihren neuen Stadtteil und ihre neue Wohnung ebenfalls besser beurteilten als ihre Wohnsituation in der Vitusstadt.  

 

Die Wissenschaftler befragten für eine Beurteilung des Wohnstandorts Mönchengladbach zwischen Ende 2013 und Anfang 2014 insgesamt fast 3.500 Personen. Das Ergebnis: Die Bürger sind vor allem mit dem Stadtbild, der Sauberkeit und dem sozialen Umfeld unzufrieden. Positiv bewerten die Befragten die Anbindung der Stadt, die zentrale Lage und die günstigen Mieten. „Es ist aber zu hinterfragen, ob niedrige Mieten und eine gute Anbindung wirklich für den Standort Mönchengladbach sprechen“, kommentiert Rüdiger Hamm.

 

Das NIERS-Institut fragte die Arbeitnehmer in Mönchengladbach außerdem, was sich für sie ändern müsste, um einen Umzug nach Mönchengladbach zu erwägen. Der Zustand der Straßen- und Verkehrsinfrastruktur, ein attraktiveres Stadtbild, das soziale Umfeld und mehr Sauberkeit wurden dabei an vorderster Stelle genannt. „Es gibt klar benennbare Faktoren, die Mönchengladbachs Attraktivität als Wohnstandort erkennbar negativ beeinflussen“, schlussfolgert Rüdiger Hamm. Die Untersuchung des NIERS liefert außerdem Hinweise darauf, dass Mönchengladbach auch im regionalen Wettbewerb mit nahe gelegenen Wohnstandorten schlecht abschneidet. Bei der Frage nach der Wohnzufriedenheit in der Stadt und im Stadtteil schnitt Mönchengladbach deutlich schlechter ab als andere Städte und Gemeinden im Umkreis. Bei den Befragten sind vor allem die benachbarten Großstädte wie Düsseldorf, Köln und Aachen beliebt, bei der Betrachtung der Qualität der Wohnungen werden vor allem die kleineren, ländlichen Gemeinden wie Wegberg, Niederkrüchten und Schwalmtal positiv bewertet.

 

Einen Lichtblick stellen dagegen die Zahlen aus der amtlichen Statistik dar. Demnach hat Mönchengladbach den Bevölkerungsverlust der vergangenen Jahre gestoppt, die Einwohnerzahlen nehmen wieder zu, weil die Stadt mehr Zuzüge als Fortzüge verzeichnen kann. Allerdings: Der Zuzug könnte mit erheblichen Integrationsanstrengungen verbunden sein; denn per Saldo ist in den letzten zehn Jahren ausländische Wohnbevölkerung zugezogen, während der Wanderungssaldo der deutschen Bevölkerung stets negativ war.   

 

Der Großteil der Studie wurde bereits im Oktober des vergangenen Jahres auf den Wohnungsbaugesprächen vorgestellt. Die komplette Studie gibt es unter: www.hs-niederrhein.de/forschung/niers/discussion-paper/

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation, Tel.: 02151 822-3610, Email: christian.sonntag@hs-niederrhein.de


Autor: Christian Sonntag