Algen, die uns oft als grüne Schleier in Seen und Ozeanen begegnen, könnten bald eine revolutionäre Rolle in der Textilindustrie spielen. Forschende des Projekts AlgaTex an der Hochschule Niederrhein haben herausgefunden, dass faserförmige Grünalgen eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Naturfasern darstellen. Als Teil der aquatischen Biomasse produzieren Algen einen erheblichen Anteil des Sauerstoffs auf unserem Planeten. Trotz ihrer globalen Verbreitung werden sie jedoch bisher nur wenig genutzt. Das wird sich bald ändern.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt AlgaTex hat es sich zur Aufgabe gemacht, fädige Grünalgen als textile Faserquelle zu erschließen. Ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftlern und Industriepartnern arbeitet entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Algenkultivierung bis zur Entwicklung neuer textiler Flächenerzeugnisse.
Nach einer einjährigen Sondierungsphase befindet sich AlgaTex derzeit in einer dreijährigen Machbarkeitsphase, in welcher der Einsatz verschiedener fädiger Algen für textile Produkte mit unterschiedlichen Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten wie z.B. Bekleidung (z.B. Funktions-/Schutztextilien, medizinische Textilien) und technische Textilien (z.B. Filtermedien) erforscht wird.
Erste Materialentwicklungen zeigen vielversprechende Verarbeitungsmöglichkeiten zu Spinnereiprodukten und Vliesstoffen (siehe Abbildung).
Die entwickelten Produkte und Ergebnisse sollen anschließend im Rahmen eines Start-ups verwertet werden.
Nachhaltigkeit:
Erschließung eines neuen Fasermaterial
Minimierung der Landnutzung zur Fasererzeugung
Nutzung nachhaltiger Produktionstechniken
Danksagung: Das Forschungsprojekt IBÖM08: AlgaTex – "Grünalgen als Faserstoff der Zukunft?" - Machbarkeitsphase für den Einsatz fädiger Süßwasseralgen als potenzieller Rohstoff für die Textilindustrie, Fördernummer 031B1358, wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Kontakt: Leon.Blanckart(at)hs-niederrhein.de