Die Studienrichtung Textil richtet sich an Studentinnen und Studenten, die ihre Kenntnisse sowohl im naturwissenschaftlichen als auch im textiltechnischen Bereich vertiefen und ausbauen möchten. Es werden Kompetenzen vermittelt, um intelligente, innovative Prozesse sowie textile Produkte zu kreieren und bis zur Produktionsreife zu begleiten. Der Textilbereich im Masterstudiengang Textile Produkte stellt ein ideales Bindeglied zwischen den beiden anderen Vertiefungsrichtungen Design und Bekleidung dar und spannt den Bogen innerhalb der gesamten textilen Wertschöpfungskette ausgehend von der Herstellung von Fasern und Textilien über deren Veredlung bis hin zu deren Verwertung. Um den heutigen Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung textiler Produkte gerecht zu werden, werden im Studium praxisnah die Möglichkeiten zur Vermeidung von Umweltbelastungen sowie zum Recycling von gebrauchten Textilien gelehrt. Darüber hinaus werden im technischen Bereich moderne Analyseverfahren, Methoden zur Funktionalisierung von Textilien sowie die Anwendung fortschrittlicher Fertigungsverfahren vermittelt.

Die Anwendung und Gestaltung integrierter und gelebter Managementsysteme stellt den Bezug zur Organisation und Steuerung der technischen Prozesse her.

Spezielle polymere Werkstoffe, sog. „Hochleistungsfasern“, werden in technischen Textilien mit vielfältigen Anwendungsfeldern eingesetzt. Dazu zählen neben Schutzbekleidung auch der Einsatz in Automobilbauteilen, Verbundmaterialien oder in der Medizintechnik.
Herstellung und Verarbeitung bestimmen die spezifischen Eigenschaften und geben Rückschluss auf potentielle Anwendungsfelder.
In der Lehrveranstaltung werden Struktur und Wirkungsbeziehungen erläutert, mit der die Studierenden die Kompetenz zur Einordnung der Fasereigenschaften als Funktion der Faserstruktur erlangen. Stärken und Schwächen einzelner Faserwerkstoffe werden gegenübergestellt und versetzen die Studierenden in die Lage, die Hochleistungsfasern zu vergleichen und die optimale Faser für spezifische Anwendungen auszuwählen.

Die Funktionalität technischer Textilien ist unbeschreiblich groß, da beginnend mit der Auswahl von Faserart oder Fasermischung über die Techniken der einzelnen Fertigungsstufen bis hin zur Oberflächenmodifizierung eine Vielzahl an Eigenschaftsprofilen gestaltet werden kann.
Mit dem Wissen über Hochleistungsfasern werden Anforderungsprofile technischer Textilien anhand praxisnaher Einsatz- und Ausführungsbeispielen vorgestellt und eingehend erläutert. Es werden Auswahlkriterien sowie spezielle Testverfahren zur Bestimmung der technischen Eigenschaften des Textils aufgezeigt und durchgeführt. Damit erlangen unsere Studierenden die Befähigung spezifische Aufgaben von Textilien für den Einsatz z.B. als Maschinenteil oder als Bauteil im Hoch- und Tiefbau zu erkennen und zu bewerten.
Technische Textilien zählen zu einem höchst innovativen Material und bieten mit ihrem zukunftsträchtigen Wachstumsfeld ein interessantes Tätigkeitsfeld sowohl in der Textilindustrie als auch in der Forschung.

Die instrumentelle Analytik als Methode zur Untersuchung und Identifikation unbekannter Stoffproben wird z.B. für Produktkontrollen, in der Forschung oder Umweltanalytik eingesetzt und gibt Aufschluss über Art, Konzentration oder Menge der Probe.
Die einzelnen instrumentellen Analysemethoden werden hinsichtlich unterschiedlicher Fragestellungen betrachtet. Spektroskopische Methoden nehmen im textilen Kontext eine zentrale Rolle ein. Das Wissen um die perfekte Abstimmung von Probenvorbereitung, Durchführung der Messmethode und Interpretation der Spektren hinsichtlich eines aussagekräftigen Ergebnisses werden im Rahmen der Lehrveranstaltung vermittelt. Die Studierenden werden mit der Probenpräparation sowie der Interpretation der Spektren oder bildlichen Darstellungen im Rahmen von vorlesungsbegleitenden Übungen vertraut gemacht und mit der eigenverantwortlichen Durchführung von Analysen betraut, um ihr Wissen zu festigen und zu vertiefen. Damit sind die Studierenden nach erfolgreichem Abschluss in der Lage, analytische Verfahren hinsichtlich der Fragestellung auszuwählen und anzuwenden.

Textilien erobern durch Ihre vielseitig einstellbaren Eigenschaften tagtäglich neue Anwendungsgebiete. Geflechtstrukturen werden in einem breit gefächerten Anwendungsspektrum eingesetzt und decken heutzutage gleichermaßen feinste inkorporale Medizinanwendungen, klassische Modeartikel aber auch hochfeste Personen- oder Lastsicherungen sowie Offshore-Anwendungen ab. Durch die gewünschten Produkteigenschaften ergeben sich hohe Anforderungen an den Produktionsprozess und die resultierende Strukturqualität. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde der Garnzuführprozess der Flechtklöppeln detailliert analysiert und eine Prüfrichtlinie für die in den Klöppeln eingesetzten Spannfedern entwickelt. Die Spannfedern sorgen für gleichbleibende Fadenspannungen im Flechtprozess und sind somit ein Kernelement für die Qualitätssicherung der Textilherstellung.