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Hochschule Niederrhein. Dein Weg.
Thorsten Steinhübel

Thorsten Steinhübel | HSNR 1999 - 2004

Lernen Sie lieber was Anständiges….

…war der Eröffnungssatz des Dozenten in der ersten Vorlesung im Fach BWL und er schlug vor, dass sich die angehenden Oecotrophologen doch am besten lieber direkt für BWL einschreiben sollten, denn sonst würden sie alle doch nur arbeitslos werden.

Das hat den Erstsemestern gleich einen Dämpfer verpasst und der Eine oder Andere war sicherlich geschockt von dieser Aussage. Thorsten Steinhübel war zunächst verärgert, aber wurde dadurch nur angespornt und wollte sich selbst und dem Dozenten beweisen, dass man auch als Oecotrophologe eine gute Arbeit finden kann. Prägend in seiner Studienzeit war dann sein damaliger Dozent im Bereich Mikrobiologie. Der hat mit seiner Begeisterung für Mikroorganismen und der lebhaften Darstellung die Begeisterung bei Thorsten Steinhübel für die „kleinen Dinge“ im Leben geweckt. Und so war dies nicht nur ein Fokus im Studium, sondern das Thema Mikrobiologie zieht sich wie ein roter Faden durch sein berufliches Leben. Besonders geschätzt hat er im Studium die starke Praxisorientierung und dass die Dozenten Erfahrungen in der „echten“ Wirtschaft hatten. Dieser Praxisbezug erleichterte dann wiederum Thorsten Steinhübels Einstieg in sein Praktikum und auch in die Arbeitswelt. Erfahrungen und Wissen aus Laborpraktika und der Mikrobiologie waren keine graue Theorie, sondern fanden ihre Umsetzung und Anwendung. „Das war ein tolles Gefühl!“ erinnert er sich. Auch der abstrakte und theoretische Ansatz der HACCP (engl. für „hazard analysis and critical control points“ = Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte) wurde durch die anschauliche Beschreibung aus dem Berufsalltag von Prof. Wittig klar und am Beispiel des Problems der Keime in der Sahne mit anschließenden Fehlversuchen und Problemlösungen (Stichwort: Trocknen der Schläuche) verdeutlicht. Für Thorsten Steinhübel war dabei die verschulte Form des Studiums eine Erleichterung. Die strukturierte und vollgeplante Woche bringt man dabei nicht unbedingt mit dem „typischen“ Studentenleben in Verbindung. Aber dieses kam bei ihm auch nicht so richtig auf. Viele Studierende sind täglich gependelt und wohnten nicht vor Ort, dazu war die Kneipenkultur in Mönchengladbach nicht so attraktiv wie die Angebote benachbarter Metropolen. Aber im Vergleich zu anderen Hochschul- und Universitätsstädten hat die Hochschule Niederrhein den entscheidenden Vorteil nicht zu groß zu sein, so dass alle Kurse wie gewünscht belegt werden konnten, man immer Unterstützung bekam und auch der persönliche Kontakt zu den Dozenten gegeben war. Problematisch waren dann eher die Laborpraktika in Chemie mit schief gegangenen Versuchen und unverhofften Verpuffungsreaktionen, die wundern lassen, dass die Studierenden ihre Haare behalten haben. Thorsten Steinhübel schwört, dass er seit dieser Zeit jede (Gebrauchs-) Anweisung liest. Bleibt noch die Frage, ob sich die Prophezeiung des BWL-Dozenten bewahrheitet hat und es keine Jobs im Bereich Oecotrophologie gäbe. Schmunzelnd verweist er auf seine Vita. Heute ist Thorsten Steinhübel Geschäftsführer der TÜV SÜD Food Safety Institute GmbH, einem Dienstleister im Bereich der Lebensmittelsicherheit, Hygiene, Qualitätsmanagement und HACCP.