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Hochschule Niederrhein

Hochschule Niederrhein. Dein Weg.

Hochschule Niederrhein

Die Hochschule Niederrhein ist eine der größten und leistungsfähigsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Deutschlands. Wir eröffnen Perspektiven: Mit einer zukunftsfähigen akademischen Ausbildung und einer problem- und transferorientierten Forschung schaffen wir die Grundlage dafür, dass unsere Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind.

In der deutschen Hochschullandschaft sind wir eine renommierte Bildungs- und Forschungsstätte. Mit zehn Fachbereichen, Standorten in Krefeld und Mönchengladbach und 12.803 Studierenden sind wir wichtiger Ansprechpartner für Unternehmen aus der Region, wenn es um das Thema Forschung und Transfer geht.

Unsere 87 Bachelor- und 27 Masterstudiengänge decken ein breites Fächerspektrum ab und sind auf den Bedarf der Region zugeschnitten. Am Campus Krefeld Süd sind die Fachbereiche Elektrotechnik und Informatik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen sowie Gesundheitswesen angesiedelt. Am Campus Krefeld West sind die Fachbereiche Chemie und Design zu Hause. Und in Mönchengladbach haben neben dem größten Fachbereich der Hochschule, Wirtschaftswissenschaften, die Fachbereiche Oecotrophologie, Sozialwesen sowie Textil- und Bekleidungstechnik ihren Sitz.

Wir stehen für Orientierung und Optimismus

In einer komplexen und sich rasch verändernden Welt braucht es Institutionen, die durch ihre Erfahrung, Stärke und Möglichkeiten Orientierung schaffen können. Dazu gehören auch wir, eine der größten und leistungsfähigsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Deutschlands. Mit dem Wissen von unserer Region, dem Niederrhein, mit unserer Expertise in Lehre, Forschung und Transfer eröffnen wir Perspektiven für Menschen und Organisationen und liefern unseren Beitrag dafür, dass unsere Gesellschaft gut vorbereitet an zukünftige Herausforderungen herangehen kann.

Wir bilden eine starke Gemeinschaft und vermitteln Zuversicht und Vertrauen in das eigene Können. Mit einer zukunftsfähigen akademischen Ausbildung und einer problem- und transferorientierten Forschung schaffen wir die Grundlage dafür, dass unsere Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind.

Wer bei uns studiert, macht seinen Weg.

Aus der Region gewachsen

Im Jahr 2019 feiern die Fachhochschulen, die neuerdings Hochschulen für Angewandte Wissenschaften heißen, ihren 50. Geburtstag. 1969 wurden in Schleswig-Holstein die ersten Hochschulen neuen Typs begründet. In Nordrhein-Westfalen legte das Fachhochschulgesetz vom 29. Juli 1969 und das Gesetz über die Errichtung von Fachhochschulen vom 8. Juni 1971 den Grundstein zur Gründung der ersten Fachhochschulen. Unter diesen befand sich auch die damalige Fachhochschule Niederrhein, die seit 2001 Hochschule Niederrhein heißt. Am 1. August 2021 begeht die Hochschule Niederrhein ihren 50. Geburtstag.

Dabei reicht die Geschichte der Hochschule Niederrhein viel weiter zurück, nämlich bis ins Jahr 1855. Damals wurde die Crefelder Höhere Webeschule gegründet, aus der später mit der Färberei- und Appreturschule sowie der Textilingenieurschule die beiden Vorgängereinrichtungen der heutigen Fachbereiche Chemie sowie Textil- und Bekleidungstechnik hervorgingen. Wichtige Daten unserer spannenden Geschichte finden Sie im Folgenden.

1855: Höhere Webschule Crefeld

Arbeitssaal Botanik

Basis der industriellen Entwicklung im 19. Jahrhundert ist auch am linken Niederrhein die Textiltechnologie. Diese wird anfangs getragen vom Verlegersystem, bei dem von Webern in Heimarbeit hergestellte Textilien von Verlegern vermarktet werden.

Mechanisierung und Automatisierung sorgen in der Mitte des Jahrhunderts für einen radikalen Wandel. Das System der Heimarbeit wird innerhalb weniger Jahre abgelöst und ersetzt durch automatisierte Webstühle in großen Fabrikhallen. Diese Veränderungen machen - trotz des preußischen Samt- und Seidenmonopols für Krefeld - eine erweiterte Qualifizierung der Beschäftigten in der Textilbranche dringend erforderlich, da viele Krefelder Fabrikanten ihren Nachwuchs zum Hauptkonkurrenten nach Lyon zur Ausbildung schicken.

Aus diesem lokalen Bildungsnotstand heraus wird 1855 durch die Initiative der Handelskammer Krefeld die "Höhere Webschule Crefeld" gegründet, die erste höhere Bildungseinrichtung am Niederrhein. Das ist die Geburtsstunde der Hochschule Niederrhein.

1883: Königl.Webe-, Färberei-, Appreturschule

Neubau Webeschule Krefeld

1878 ist es wieder die Krefelder Industrie, die sich um die Zukunftsfähigkeit der "alten" Seidenindustrie sorgt. Es scheint erforderlich, die Möglichkeiten und Chancen der neuen aufstrebenden Farben- und Chemieindustrie zu nutzen.

Die Handelskammer fordert eine grundlegende Reorganisation der "Städtischen Webeschule" nach dem Vorbild renommierter ausländischer Einrichtungen, wie z.B. in Lyon.

Unter großem persönlichen und finanziellen Engagement wohlhabender Seidenfabrikanten, der Krefelder Handelskammer und des preußischen Staates eröffnet 1883 - international beachtet - die "Königliche Webe-, Färberei- und Appreturschule" in einem prachtvollen Gebäude. Alle Zweige der Textiltechnologie und -chemie werden einbezogen, einschließlich der modernen Farben- und Veredlungsverfahren.

Unter dem Farbstoffchemiker Prof. Dr. Heinrich Lange, der die Schulleitung von der BASF kommend übernahm, entwickelt sich die Institution zu einer Bildungseinrichtung mit Weltruhm. So lassen sich in ihren ersten 25 Jahren 80 bereits promovierte Studenten aus aller Welt nachweisen. Sie haben zuvor an anderen Hochschulen bei Größen ihres Faches wie z.B. Justus von Liebig studiert und beginnen jetzt an der "Königliche Webe-, Färberei- und Appreturschule" ein zweites praxisorientiertes Studium.

Diese Vorgängereinrichtung darf 1904 in den "Boom"-Jahren der Farbstoffindustrie auf der Weltausstellung im US-amerikanischen St. Louis für das Deutsche Reich die Ausbildung in diesem Bereich repräsentieren.


Bereits 1895 ist das Gebäude zu klein. Die noch heute existierenden Gebäude auf der Adlerstraße werden die neue Heimat der ausgegliederten Färberei- und Appreturschule.

Die breite fachliche, anwendungsbezogene und praxisnahe Aufstellung begünstigt die Entwicklung weiterer Fachgebiete in der Schule. In enger Wechselwirkung mit der Wirtschaft werden die Faserveredlung, Kunstfasern, Farben und Lacke, sowie Reinigung und Hygiene zu neuen Feldern angewandter Forschung und Lehre.

1901: Preußische Höhere Fachschule

Höhere Webeschule Mönchengladbach

Das Mönchengladbach-Rheydter Industriegebiet entwickelt sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den Wandel von Flachs und Leinen zur Baumwolle zum "Rheinischen Manchester", eines der bedeutendsten Zentren der Faserstoffverarbeitung in Deutschland.

Der preußische Staat gründet den Bedürfnissen der Industrie entsprechend zusätzlich zu den "Webeschulen", die Werkmeister ausbilden, "Höhere Webeschulen" zur Vorbildung von „Fabrikanten und Fabrikdirektoren". Auf Initiative einer eingerichteten Sonder-Kommission aus Handelskammer, Kommunen aus dem Handelsbezirk Mönchengladbach, dem Regierungspräsidenten in Düsseldorf und dem Handelsministerium in Berlin wird zur Ausbildung von Führungskräften 1901 die "Preußische Höhere Fachschule für Textilindustrie in München-Gladbach" gegründet.

1904: Handwerker- und Kunstgewerbeschule

Kunst und Design Hochschule Krefeld

Textile Flächenkunst und Farbenlehre spielen hier aber auch an einer anderen Vorgängereinrichtung eine wichtige Rolle, der "Crefelder Werkkunstschule".

"Design bedeutet, der Umgebung Gestalt geben", so das Credo der Gründungsbefürworter der am 1. Oktober 1904 gegründeten "Handwerker- und Kunstgewerbeschule", aus der die "Crefelder Werkkunstschule" hervorging.

Sie wurde zu einer bedeutsamen Institution der angewandten Kunst. Malerei, Grafik, Glasmalerei, Textildesign, Keramik oder Architektur waren wichtige Lehrgebiete an dieser Institution.

Heinrich Campendonk, Helmut Macke, Henry van der Velde, Jan Thorn Pricker, August Biebricher, Fritz Winter oder Peter Lindbergh sind nur einige Beispiele berühmter Künstlerpersönlichkeiten, die als Dozenten oder Studenten der Werkkunstschule verbunden waren. Einige haben die Kunstgeschichte nachhaltig beeinflusst.

1932: Höhere Bekleidungsfachschule

Forscher am Niederrhein

Die innige Zusammenarbeit mit der Industrie führt 1932 zur Neugründung und Eingliederung der "Höheren Bekleidungsfachschule" und schließlich 1936 zur "Textilingenieurschule".

Drei höhere staatliche Einrichtungen, der Kern der späteren Hochschule Niederrhein, starten ins 20. Jahrhundert. Sie sind aus der Region gewachsen und strahlen weit über sie hinaus.

1933: Meisterschule des deutschen Handwerks

Zerstörte Webeschule Krefeld

1933 führt die Machtergreifung der Nationalsozialisten zu einer Gleichschaltung aller staatlichen Einrichtungen, insbesondere der Bildungseinrichtungen. Vor allem erfährt die freie Kunst eine beispiellose Knebelung und Diskreditierung. Die "Kunstgewerbeschule" wird umbenannt zur "Meisterschule des deutschen Handwerks". Die Abteilungen Architektur, Bildhauerei und Keramik werden 1934 geschlossen. Fünf von sieben "Künstlerlehrern" werden entlassen, nur noch Handwerksabteilungen bleiben bestehen.

Die "Höhere Fachschule für textile Flächenkunst" hat 1932 das Glück, an die Krefelder Webeschule angegliedert zu werden. Die dort beschäftigten Künstler können ihre abstrakten Ambitionen teils hinter dem Textilen verstecken, teils dafür nutzbar machen.

Die Nationalsozialisten erkennen die Textilproduktion - möglichst ohne Rohstoffe aus dem Ausland - und die zugehörige Forschung und Ausbildung als einen entscheidenden Faktor für Wirtschaft und Rüstung an. Wenige fachliche Einschränkungen und Korrekturen werden vorgenommen. In Mönchengladbach wird die Beschäftigung mit dem als fremdländisch geltenden Rohstoff Baumwolle eingeschränkt. In der Bekleidungstechnik spielen Uniformen eine größere Rolle. In Krefeld wird die Forschung für chemische Fasererzeugung verstärkt. Entlassungen werden vorgenommen, wenn ein Professor nicht "jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eingetreten ist".

Der "Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund" wird gegründet. Deren Mitglieder werden zum SA-Dienst und somit zur Erziehung im militärischen Sinne verpflichtet. Andere studentische Vereinigungen werden verboten.

Am Ende stehen Krieg, Tod und Chaos: im Juni 1943 trifft es zuerst die Höhere Webeschule in Krefeld. Die Ausbildung wird im ebenfalls stark beschädigten Gebäude der "Färberei und Appreturschule" an der Adlerstraße fortgeführt. Einen Tag später trifft es die Kunstgewerbeschule an der Peterstraße in Krefeld. Die Ausbildung wird im Herrenhaus der Burg Linn fortgeführt.

Das Gebäude der Mönchengladbacher Textilingenieurschule und die Einrichtungen werden im Wintersemester 1944/45 fast vollständig zerstört. Die Ausbildung wird Ende 1944 nach Münchberg (Oberfranken) verlegt.

1945: Nachkriegsjahre

Neubau Textilingenieurschule Krefeld

Die Gewaltherrschaft und die Kriegszeit zerstörte vieles, aber nicht alles. Die drei Schulen haben überlebt und sich wieder aufgerappelt. Die traditionsreiche Textilingenieurschule Krefeld erhält 1955 am Frankenring einen modernen preisgekrönten Neubau mit eindrucksvoller Glasfassade. Er stellt ein Frühwerk der Architekten Lohrscheidt und Pfau dar, die u.a. durch das Düsseldorfer Schauspielhaus berühmt wurden.

Die Werkkunstschule wird an der Peterstraße wieder aufgebaut. In Mönchengladbach entstehen an der Webschulstraße aus den Ruinen die Gebäude der Textilingenieurschule.

1958: Staatl. Ing.-schule für Maschinenwesen

Ingenieurschule

Am 1. April 1958 wird die "Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen" gegründet. Die Industrie- und Handelskammer zu Krefeld steuert über eine Sonderbeitragsordnung eine Million Deutsche Mark (DM) zur Finanzierung bei. Die Stadt Krefeld spendiert eine weitere Million DM, das Baugrundstück an der Reinarzstraße, wo der heutige Campus Süd entsteht, sowie das Erweiterungsgelände in der Kleingartenanlage.

Alle Krefelder Metall- und Elektrounternehmen leisten einen Beitrag, aber auch die chemische Industrie und die Post als damaliger Betreiber der Kommunikationsnetze. Die Abteilungen Maschinenbau, Elektrische Nachrichtentechnik und später Verfahrenstechnik und Elektronik werden eingerichtet. Die Hochschulfachbereiche "Maschinenbau und Verfahrenstechnik" sowie "Elektrotechnik und Informatik" entwickeln sich.

1962: Staatliche Höhere Wirtschaftsschule

Die "Staatliche Höhere Wirtschaftsfachschule" wird am 2. Oktober 1962 im Balkonsaal der Kaiser-Friedrich-Halle in Mönchengladbach feierlich eröffnet. Der "Fachbereich Wirtschaftswissenschaften" entsteht. Auf der Gästeliste stehen die Paten dieser Gründung: der aus Mönchengladbach stammende Ministerpräsident Franz Meiers, der Kammerpräsident Prof. Dr.Viktor Achter und der Stadtdirektor Dr. Elbers. Erst 1970 kann man den Neubau an der Webschulstraße beziehen. Der "Campus Mönchengladbach" formt sich langsam.

1971: Fachhochschule Niederrhein

Gründung der Hochschule Niederrhein

Am 1.8.1971 wird die "Fachhochschule Niederrhein" gegründet. Sechs Fachbereiche haben als Fundamente insgesamt 13 "Staatliche höhere Fachschulen", die eine erhebliche Tradition und fachliche Leistung einbringen. Fachliche und räumliche Verknüpfungen gibt es bereits in vielfältiger Form, die neu geordnet und intensiviert werden. Zwei Fachbereiche kommen erst bei der Gründung der Fachhochschule hinzu, der Fachbereich Sozialwesen und der Fachbereich Oecotrophologie. Diese Fächer werden bisher an Fachschulen gelehrt und werden jetzt den gestiegenen Anforderungen in der Gesellschaft angepasst. Lebensmittel und Ernährung sind inzwischen zu wichtigen Wirtschaftszweigen am Niederrhein geworden. Der "Campus Mönchengladbach" wird durch diese beiden Fachbereiche vervollständigt.

Ebenfalls 1971 wird ein Teilbereich der "Staatlichen Ingenieurschule für das Textilwesen in Krefeld" mit der "Staatlichen Ingenieurschule für das Textilwesen in Mönchengladbach" vereint. Es entsteht der Fachbereich "Textil- und Bekleidungstechnik" der Hochschule Niederrhein mit seiner in Europa einmaligen fachlichen Bandbreite von der Faser bis zu fertigen Produkten im Bereich der Bekleidung und der Werkstoffe für technische Textilien.

Das interdisziplinäre Angebot wird erweitert, zunächst um das "Wirtschaftsingenieurwesen" und schließlich - dann schon unter dem Namen Hochschule Niederrhein (seit dem 9.7.2001) - das "Gesundheitswesen". Zum WS 2010/11 stellt die Hochschule Niederrhein ein Bildungs- und Forschungsangebot aus zehn Fachbereichen bereit.

Anwendungsorientierte Hochschulen in Deutschland

Die Hochschule Niederrhein ist Gründungsmitglied des neuen Hochschulverbundes Hochschulallianz für den Mittelstand (HAfM). Die Allianz verfolgt das Ziel, bundesweit auf das Potenzial von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften aufmerksam zu machen. Sie vertritt die Idee eines akademischen Studiums, das sich eng an den Bedürfnissen der mittelständischen Wirtschaft orientiert sowie einer anwendungsorientierten Forschung, die Lösungen für zentrale technologische und gesellschaftliche Fragen erarbeitet.

Hochschulen und mittelständische Unternehmen sind ideale Partner: Sie bilden gemeinsam junge Menschen aus, stärken auf diese Weise die Region und arbeiten lösungsorientiert in Forschung und Entwicklung zusammen. Die Hochschulen stehen dem Mittelstand auch in strukturschwachen Regionen partnerschaftlich zur Seite, um das Abwandern junger Talente zu verhindern. Als regionale Entwicklungszentren haben sie eine bindende Funktion und sind ein wirkungsvoller Schutz gegen einen demographisch bedingten Strukturwandel. Sie leisten außerdem einen entscheidenden Beitrag bei der Integration von Migranten und deren Kindern in die akademische Welt.

Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, bis Ende Februar 2020 Präsident der Hochschule Niederrhein, war Mitbegründer und fünf Jahre Vorsitzender der Hochschulallianz für den Mittelstand.

Webseite Hochschulallianz für den Mittelstand

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