Mein Auslandssemester
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Sunset Cliffs

Olga - FB 07 - San Diego/USA

Olga hat ein Semester an der San Diego State University in Kalifornien studiert.

Meine Entscheidung für ein Auslandssemester

Da es schon immer ein Traum von mir war, einmal nach Amerika zu reisen und amerikanische Kultur, die man sonst nur aus den Hollywood-Filmen kennt, live zu erleben, musste ich nicht lange überlegen, wo ich mein Auslandssemester verbringen werde. Außerdem studiere ich in einem englischsprachigen Studiengang und da ich meine Sprachkenntnisse weiterhin verbessern wollte, war es für mich sinnvoll, in ein englischsprachiges Land zu gehen. Deswegen sprach alles für Amerika. Leider verfügt unsere Hochschule über keine Partneruniversitäten in den USA, was bedeutet, dass man sich selbstständig um alle organisatorischen Dinge kümmern muss. Nach kurzer Internetrecherche bin ich auf IEC online gestoßen. Hierbei handelt es sich um eine Organisation, die Studienplätze an verschiedenen Universitäten weltweit vermittelt und Studenten durch den kompletten Bewerbungsprozess begleitet.

 

Vorbereitung

Eine Voraussetzung für die Aufnahme an der SDSU war ein C1-Sprachniveau, das man auch mit einem DAAD-Test nachweisen konnte, den man bei uns an der Hochschule machen kann. Da TOEFL und IELTS verhältnismäßig teuer sind, ist es empfehlenswert den DAAD-Test zu machen, wenn die Uni das anbietet. Natürlich ist so ein Auslandssemester für einen Studenten sehr kostspielig, deswegen habe ich mich schon vorab informiert, welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt. Meine wichtigste Einkommensquelle war das Auslands-BAföG, dass man ca. 6 Monate vor der Abreise beantragen sollte und was man selbst dann noch bekommen kann, wenn man kein Inlands-BAföG bezieht. Für mich war es eine große Hilfe, dass die Studiengebühren zum größten Teil übernommen werden konnten, auch wenn man das Geld erstmal vorstrecken musste. Des Weiteren habe ich das PROMOS und Deutschlandstipendium erhalten, womit ich die restlichen Kosten abdecken konnte. Da Kalifornien generell zu den teuersten Staaten in den USA gehört, musste ich die Kosten so gering wie möglich halten. Dies war auch der Grund weshalb ich mich gegen ein Studentenwohnheim entschieden habe und mich stattdessen auf eine Wohnungssuche machte. Über eine Gruppe in Facebook habe ich ein WG-Zimmer in einem Haus mit fünf amerikanischen Studenten gefunden. Das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Nicht nur, weil es viel günstiger im Vergleich zum Studentenwohnheim war, sondern vielmehr weil ich in dieser Zeit mein Englisch immens verbessert habe und auf diese Weise amerikanische Kultur und Lebensweise kennenlernen konnte.

 

Orientierungswoche und Studienablauf

Anfang Januar bin ich in San Diego angekommen und ein paar Tage später ging die Orientierungswoche schon los. Das war nicht nur eine gute Gelegenheit, um sich am Campus umzuschauen bevor es von Studenten überströmt wurde, sondern auch um mit anderen internationalen Studierenden in Kontakt zu kommen und sich auszutauschen. Man hat außerdem viele nützliche Infos rund um den Studienablauf bekommen und eine Campustour gemacht.

Generell kann ich zu den Kursen hier sagen, dass sie alle sehr zeitaufwendig und verschult sind, was man aus dem deutschen Hochschulsystem gar nicht kennt. Man hat in jedem Kurs 2-4 Klausuren auf das ganze Semester verteilt, dazu kommen noch Hausaufgaben, Essays und Quizzes dazu. So etwas wie Skripte gibt es hier nicht, deswegen muss man alles fleißig mitschreiben und sehr viel lesen.

Es ist zwar eine große Umstellung, aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran. Was vielleicht noch erwähnenswert wäre, ist, dass man vor Ort ein Konto bei der Bank of America eröffnen sollte. Sie hat nämlich eine Kooperation mit der Deutschen Bank und dadurch kann man dort das Geld kostenfrei abheben. Außerdem bekommt man da auch eine Debitkarte, mit der man überall bezahlen kann ohne Auslandseinsatzgebühren zahlen zu müssen, die bei den meisten deutschen Kreditkarten üblich sind. Das macht vieles einfacher, da man in den USA überwiegend mit Kreditkarte zahlt auch wenn es um sehr kleine Beträge wie 1-2$ geht und so gut wie kein Bargeld mit sich trägt.

 

Alltagsleben

Was einem hier in Amerika sofort auffällt ist die offene und freundliche Art, mit der die Leute einem begegnen. Man wird überall angelächelt und gefragt, wie es einem geht, auch wenn es sie in Wirklichkeit nicht interessiert. Trotzdem fühlt man sich dadurch willkommen und total wohl in diesem Land. Auch was das Wetter angeht, ist es eine gute Wahl nach San Diego zu kommen. Da die Stadt an der Grenze zu Mexiko im Süden Kaliforniens liegt, ist das Klima hier perfekt, um sich wie im Urlaub zu fühlen. Sogar im Winter braucht man hier so gut wie keine warmen Sachen, nur Abends wird es etwas kühler, aber mit einer Strickjacke kommt man hier ganz gut aus. Wie bereits erwähnt, ist Mexiko nur ca. 20 Meilen von San Diego entfernt, deswegen ist die Stadt von der mexikanischen Kultur sehr stark geprägt. An jeder Ecke gibt es hier mexikanische Restaurants und Imbissbuden, und wer scharfes Essen mag, wird es hier lieben. Da Kalifornien ein unglaublich schöner Bundesstaat mit atemberaubenden Landschaften ist, kann man hier viel reisen. Die meisten Austauschstudenten machen Ausflüge nach Los Angeles, San Francisco, Las Vegas und in diverse National Parks. Während unseres Spring Breaks, das eine Woche lang ist, war ich auf Hawaii. Das ist wirklich empfehlenswert und wenn man frühzeitig Flugtickets und Unterkunft bucht, kann man sich das auch als Student leisten.

 

Bewertung des Auslandsaufenthalts

Ich kann zu meinem Auslandssemester nur sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war, in die USA zu reisen und hier ein halbes Jahr zu verbringen, da ich nicht nur meine Englischkenntnisse verbessern konnte,  sondern mich als Persönlichkeit weiterentwickelt habe. Es ist eine unglaublich tolle Erfahrung, die meiner Meinung nach jeder während seines Studiums machen sollte. Natürlich investiert man in die Organisation eines Auslandssemesters viel Zeit und Geld, jedoch lohnt sich diese Investition auf jeden Fall, und ich würde es in meinem Masterstudium definitiv nochmal machen. Ich habe viele neue Leute kennengelernt, habe direkten Einblick in die amerikanische Lebensweise bekommen, die durch die Vielfalt an Kulturen wirklich einzigartig ist. Durch meinen Auslandsaufenthalt bin ich viel offener geworden und finde nun, dass es nichts Schöneres gibt, als die Welt zu bereisen und fremde Kulturen kennenzulernen.

 

Natürlich gab es auch Schwierigkeiten, die man erstmal bewältigen musste, wie z. B. Kurswahl, Wohnungssuche, und die Umstellung auf das amerikanische Unisystem sowie andere nicht erwähnenswerten Sachen, jedoch wird man damit überall konfrontiert, wenn man über einen längeren Zeitraum im Ausland lebt und heutzutage ist diese Erfahrung in unserer globalisierten Welt einfach unentbehrlich. „All in all“ gehe ich mit vielen positiven Erfahrungen aus diesem Auslandssemester, was für mich für den besonderen Wert dieses Abenteuers spricht und das ich jedem weiterempfehlen würde.