Das Thema Lebensmittelverschwendung ist heutzutage für viele Menschen ein wichtiges Anliegen, das im Sinne der Nachhaltigkeit gering zu halten gilt. Dennoch fallen sowohl in Privathaushalten als auch in der Lebensmittelindustrie Reststoffe, z.B. in Form von Schalen, an, die nicht weiterverarbeitet werden und damit eine vollumfängliche Ausnutzung der Lebensmittel erschweren.
Laut einer Studie des Thünen-Instituts aus dem Jahr 2015 entstanden deutschlandweit 12 Mio t Lebensmittelabfälle, die zu 2,2 Mio t aus der Lebensmittelverarbeitung stammen. In der Lebensmittelverarbeitung fallen unter dem Begriff des Lebensmittelabfalls u.a. Reststoffe – auch Nebenströme/Sidestreams genannt – an, die für die Lebensmittelunternehmen trotz mikrobiologischer und hygienischer Unbedenklichkeit nicht in die Prozesse der Hauptströme zurückgeführt werden können. Ein Beispiel eines Nebenstroms sind Gemüse- oder Obstschalen aus der Gemüse- und Obstkonfektionierung. Die meisten Nebenströme werden zur Energiegewinnung oder als Futtermittel eingesetzt. Dabei enthalten sie noch Inhaltsstoffe, die als solche der menschlichen Ernährung dienen können. Mit diesem Hintergrund entstand das von INTERREG geförderte SUN-Projekt (SUstainable and Natural Sidestreams), das die Wiedereinführung der Nebenströme als Produkt respektive Teil der menschlichen Ernährung fokussiert.