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Formula Student Rennen
Das HSNR-Racing-Team mit Rennwagen. Vorne links sitzend: Prof. Dr. Michael Heber; Mitte, stehend (mit Sonnenbrille): Teamleiter Matthias Labecki.

Gelungene Premiere für Formula Student-Team der Hochschule Niederrhein

Krefeld, 24. September. Das Formula Student-Team der Hochschule Niederrhein hat seine Feuertaufe bestanden. Beim ersten Rennevent des HSNR-Racing-Teams im italienischen Varano de' Melegari belegte das Team um Professor Dr. Michael Heber den 32. Platz. 50 Teams hatten sich angemeldet, 42 sind im Endeffekt angetreten. „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Das Auto hat Potential gezeigt", erklärt Teamleiter Matthias Labecki.

 

Nach gut eineinhalb Jahren intensiver Vorbereitungszeit war das Team gen Italien aufgebrochen, um sich dort in unterschiedlichen Events mit Hochschulen aus der ganzen Welt zu messen. Neben zahlreichen europäischen Teams waren dabei auch Fahrzeuge aus Indien und Israel am Start.

 

Wer nun aber mit einem großen Konkurrenzdenken zwischen den Teams gerechnet hatte, der sah sich getäuscht. „Der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Teams ist sehr groß. Jeder hilft dem anderen dabei, sein Auto zu verbessern. Wir haben schließlich alle ein gemeinsames Interesse – die Formula Student", berichtet die 24-jährige Tanja Ritter begeistert, die das Projekt als Teamleiterin Organisation von Anfang an begleitet hat.

 

So bestand das Team der Hochschule Niederrhein den TÜV-ähnlichen Sicherheitstest auch, weil die Weltranglistenersten der Universität Stuttgart wertvolle Tipps gaben. Im folgenden „Tilt-Test" wurde überprüft, ob keine Betriebsflüssigkeiten austreten. Dazu wurde das Fahrzeug, in dem der größte gemeldete Fahrer sitzen muss, fixiert und bis zu einem Winkel von 45 Grad geneigt. Bei diesem Winkel dürfen kein Treibstoff oder andere Flüssigkeiten austreten. Danach wurde der Winkel auf 60 Grad erhöht. „Unser Fahrer hat da ganz schön ängstlich geschaut. Das war schon ein ziemlich starker Winkel", lacht Labecki. Auch in den Bereichen Geräuschmessung und Bremstest hielt der Wagen stand.

 

Nachdem diese Tests erfolgreich absolviert waren, standen die „statischen Disziplinen" auf dem Programm. Dabei stellen die Studierende den Juroren in Präsentationen die verschiedenen Aspekte ihres Fahrzeugs vor. Ein echtes Highlight war die Präsentation des Business Plans, der potentielle Investoren überzeugen soll, den Prototypen zu fertigen. In diesem anspruchsvollen Wettbewerb belegte das Team den elften Rang. „Wir haben danach viel Lob von den anderen Teams erhalten. Das hat uns schon ein wenig stolz gemacht", freut sich Ritter.

 

In den dynamischen Events sammelte das Team weitere Punkte für das Gesamtklassement. Allerdings tauchten dort auch erste Probleme auf. Beim Beschleunigungsrennen gingen Zahnräder im Motor kaputt, so dass dieser gewechselt werden musste. Dadurch wurde das anschließende Skid-Pad-Rennen, bei dem die erreichbare Querbeschleunigung während einer konstanten Kreisfahrt ermittelt wird, verpasst. Nach dem erfolgreichen Motorenwechsel gab es im Autocross-Event wieder Punkte für die Gesamtwertung. Dabei musste das Fahrzeug durch einen etwa 800 Meter langen Kurs gesteuert werden, der Geraden, Haarnadelkurven, Schikanen und Slalomstrecken enthielt.

 

Zum Abschluss stand die Königsdisziplin auf dem Programm. Im Langstreckentest wurden die Boliden insbesondere auf ihre Haltbarkeit und Zuverlässigkeit getestet. Hierbei muss der Rennwagen insgesamt eine Strecke von 22 Kilometern fahren. Allerdings war das Rennen für die Niederrheiner bereits nach drei Kilometern beendet. Ausfallursache: ein Schaden in der Schaltung. „Im ersten Moment waren wir schon sehr enttäuscht. Das Teil, das kaputt gegangen ist, war eines der wenigen zugekauften. Wir haben im Vergleich zu anderen Teams sehr viele Teile selber gebaut und uns voll darauf konzentriert. Beim nächsten Mal werden wir uns mehr Zeit nehmen, die Teile, die wir kaufen, genauer zu kontrollieren und soweit es geht zu überprüfen, ob sie für unseren doch sehr speziellen Einsatz auch wirklich geeignet sind", resümiert Labecki.

 

Doch trotz allem war das erste Rennwochenende für das HSNR-Racing-Team ein unvergessliches Erlebnis. „Wir haben einige Dinge gesehen, die wir vielleicht noch besser machen können. Aber trotzdem war es toll, das Ergebnis unserer Arbeit zu sehen. Außerdem haben wir viele Kontakt geknüpft. Dieses Wochenende werden wir so schnell nicht mehr vergessen", fasst Labecki das Wochenende in Italien zusammen.

 

Seit dem Wintersemester 2011/2012 arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Studierenden am Projekt Formula Student. Die Rennserie speziell für Hochschulen wurde 1981 in den USA gegründet. Mittlerweile nehmen über 500 Teams aus der ganzen Welt teil. Die Hochschule Niederrhein ist erstmals dabei. Bei der Formula Student gewinnt aber nicht einfach das schnellste Gefährt, sondern das Team mit dem besten Gesamtpaket aus Konstruktion und Rennperformance, Finanzplanung und Verkaufsargumenten.

 

Pressekontakt: Tim Wellbrock, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151/822-2934; E-Mail: tim.wellbrock@hs-niederrhein.de

 

Autor: Tim Wellbrock