Viele Studierende der Hochschule Niederrhein entwickeln während ihres Studiums innovative Ideen, die potentiell zu einer Gründung führen könnten. Ist die Abschlussarbeit jedoch bestanden, landen diese häufig wieder in der Schublade. Mit dem Projekt GetUp_MeetUp_StartUp soll eine praxisnahe Gründungskultur etabliert werden. In zwei neuen StartUpLabs wird Raum für Austausch, Kreativität, Beratung und Vernetzung entstehen.
„Wir möchten die Studierenden für das Thema Gründung sensibilisieren“, sagt die operative Projektleiterin Stefanie Kutsch. „Viele haben gute Ideen und wir möchten diese frühzeitig identifizieren, die Studierenden ansprechen, ihnen Raum zum Ausprobieren geben, sie begleiten und ihnen Gründungen ermöglichen.“
In den StartUpLabs sollen an den Standorten Krefeld Süd und Mönchengladbach Co-Working Bereiche, Büros und Meetingräume entstehen, in denen sich Studierende ausprobieren, treffen und vernetzen können. In ihnen sollen zentral und dezentral agierende StartUp-Coachs arbeiten, die ein hochschulinternes Netzwerk aufbauen.
„Wir haben viele fachspezifische Labore, Werkstätten und Forschungsprojekte. Beispielsweise steht im Textilen Innovatorium eine Strickmaschine für den 3D-Strick, das HIT-Oberflächenzentrum verfügt über einen Hochdurchsatzroboter und unser MakerSpace ist eine Hightech Werkstatt. Wir möchten diese stärker vernetzen, für die Studierenden noch mehr öffnen, aktiver bewerben und deren Angebote ergänzen“, erklärt Stefanie Kutsch.
Damit wird Studierenden ermöglicht, eigene Ideen einfach mal auszuprobieren und auf Ressourcen anderer Fachbereiche zuzugreifen. „Wir können durch die StartUpLabs Studierenden den Zugang zu einem Labor ermöglichen oder sie mit anderen Studierenden zusammenbringen, die diese Idee mit ihren Fähigkeiten unterstützen könnte. So kann eine Idee unter Umständen zu einem marktreifen Produkt oder einer Dienstleistung weiterentwickelt werden.“
Zudem soll unternehmerisches Denken und Entrepreneurship noch stärker in der Lehre verankert werden. „Wir werden die Persönlichkeitsentwicklung mehr in den Blick nehmen. Entrepreneurship und Kompetenzen wie Eigenverantwortung, Risikobereitschaft, Entscheidungsfreudigkeit und Teamarbeit sollen gefördert und stärker in den Lehrplänen verankert werden“, sagt die Projektleiterin.
Die Lehrangebote sollen offen und interdisziplinär aufgebaut werden, sodass sich Studierende fachbereichsübergreifend vernetzen und Kurse besuchen können. Entrepreneurship ist nicht nur für gründungswillige Studierende interessant, sondern auch für diejenigen, die ein Angestelltenverhältnis anstreben. Unternehmerische Haltung und Verständnis für neue Formen der Zusammenarbeit und Vernetzung sind in der modernen Arbeitswelt wichtige Eigenschaften.
Die StartUp-Coachs können den Studierenden auch Zugang zu Partnern in der Region ermöglichen. In enger Kooperation mit dem bereits gestarteten Projekt HNexist, sollen an der Hochschule Niederrhein in den kommenden Jahren eine praxisnahe Gründungskultur etabliert werden sowie die Zahl der nachhaltigen und wissensbasierten Gründungen sukzessiv gesteigert werden. Die Projekte schließen eine entscheidende Lücke im Transferprozess von innovativen Ideen zu tragfähigen Businessmodellen.
Gefördert wird das Projekt GetUp_MeetUp_StartUp vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit knapp 2,2 Mio. Euro. Es startet im Mai 2021 und hat eine Laufzeit von vier Jahren.