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Trikot Reißfestigkeit
Caroline Schäfers beim Ausschneiden der Trikot-Flächen

Textiltest zum Bundesliga-Start bestanden: Hochschule Niederrhein prüft Fußballtrikots auf Reißfestigkeit

Mönchengladbach, 23. August. Kurz vor Beginn der 50. Saison der Fußball-Bundesliga können sich die NRW-Vereine Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf und Bayer Leverkusen auf dieQualität ihrer Trikots verlassen. Das ergab eine Reißfestigkeitsprüfung in der Öffentlichen Prüfstelle für das Textilwesen der Hochschule Niederrhein. Dabei schnitten alle drei Trikots überdurchschnittlich gut ab: „Unter normalen Umständen dürften die Trikots in einem Spiel nicht reißen", sagte Prof. Dr. Lutz Vossebein, der die Öffentliche Prüfstelle leitet. „Alle drei Polyester-Trikots haben sich im Test als extrem reißfest erwiesen." Für den Test hatten die drei Bundesligisten jeweils das aktuelle Heimtrikot zurVerfügung gestellt.

 

Unter Aufsicht von Prof. Vossebein, der am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik Textiltechnologie lehrt, führte Textil-Studentin Caroline Schäfers die Versuche durch. Um die Ergebnisse der Reißprobe richtig deuten zu können, wurde zunächst das Flächengewicht der Trikots bestimmt. Dabei gilt: Je größer das Flächengewicht, desto dichter ist das Material. Es konnte also erwartet werden, dass das Trikot mit der höchsten Materialdichte auch die höchste Zugkraft beim Reißtest aushalten würde.

 

Für die Flächengewichtsbestimmung wurde mithilfe einer Stanze ein 100cm² großer Bereich aus den Trikots herausgeschnitten und anschließend gewogen. Das Trikot vonBayer Leverkusen wies dabei mit 147 g/m² die höchste Materialdichte auf. Es folgten die Jerseys von Borussia Mönchengladbach (141 g/m²) und das von Fortuna Düsseldorf (132 g/m²). „Schon hier zeigt sich, dass die Unterschiede marginal sind. Selbst die 132 g/m² beim Trikot der Fortuna sind noch ein guter Wert", erklärt Vossebein, der bei einem ersten Grifftest bereits die höchste Materialdichte beim Trikot von Bayer Leverkusen prognostiziert hatte.

 

In der Folge wurde von jedem Trikot ein 30 Zentimeter langer und fünf Zentimeter breiter Streifen entnommen und in das sogenannte Zwick-Reißprüfgerät eingespannt. Die Maschine, die eine Zugkraft von zwei Tonnen simulieren kann, dehnte den eingespannten Streifen bis zum Zerreißen. Den ersten Sieg der Saison sicherte sich dabei Bayer Leverkusen. Das adidas-Trikot der „Werkself" hält eine Zugkraft von 76 Kilogramm aus. Auf den Plätzen folgen das Puma-Trikot von Fortuna Düsseldorf (61 Kilogramm) sowie das Lotto-Trikot von Borussia Mönchengladbach (58 Kilogramm).

 

„Nach der Flächengewichtsbestimmung und dem Grifftest mit der Hand, hätte ich die Reihenfolge auf den Plätzen zwei und drei nicht unbedingt erwartet", so Vossebein. „Wenn die Trikots doch einmal reißen sollten, dann nicht weil der Spieler daran festgehalten wird. Dann liegt entweder eine Vorschädigung vor, oder das Trikot reißt genau an einer Naht. Das kann natürlich immer passieren. Aber mit bloßen Händen ist der Stoff nicht kaputt zu kriegen."  Die Ausrüstung der NRW-Klubs stimmt also – die Saison kann beginnen.

 

Die Öffentliche Prüfstelle für das Textilwesen an der Hochschule Niederrheinunterstützt Industrie, Handel und Verbraucher entlang der gesamten textilenVersorgungskette. Sie ist das offizielle Prüfinstitut für den Industrieverband Textil Service (intex) e.V. Insgesamt acht Mitarbeiter sowie eine wechselnde Anzahl an studentischen Mitarbeitern testen Textilien auf ihre Beschaffenheit. Organisatorisch ist sie dem Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein zugeordnet.

 

Pressekontakt: Tim Wellbrock, Referat für Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822 2934; E-Mail: tim.wellbrock(at)hs-niederrhein.de

 

Autor: Tim Wellbrock