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Preisträgerin Lynn Jagomast und Taner Poplata mit Rolf Schwarz und Geschäftsführerin Kirsten Wittke-Lemm von der Unternehmerschaft Chemie.
Preisträgerin Lynn Jagomast und Taner Poplata mit Rolf Schwarz und Geschäftsführerin Kirsten Wittke-Lemm von der Unternehmerschaft Chemie.

Unternehmerschaft Chemie zeichnet Studierende für praxisnahe Abschlussarbeiten aus

Die Unternehmerschaft Chemie hat zwei herausragende Bachelor-Arbeiten von Chemie-Studierenden der Hochschule Niederrhein ausgezeichnet. Lynn Jagomast und Taner Poplata teilten sich den jährlich vergebenen Preis der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein, der mit insgesamt 1500 Euro dotiert ist.

„Wir zeichnen Arbeiten aus, die besonders praxisorientiert sind und die zeigen, was man mit Chemie in der Praxis leisten kann“, sagte Ralf Schwartz, Vorsitzender der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein. „Beide Arbeiten sind ein Beispiel für die Anwendung wissenschaftlich fundierten Wissens auf relevante Probleme in der Chemiebranche. Ich bin sehr stolz auf die gezeigten Leistungen“, sagte Prof. Dr. Martin Jäger, Dekan des Fachbereichs Chemie.

Lynn Jagomast hat eine Methode entwickelt, zur behördenkonformen Analytik komplexer Industrieabwasser. Die Arbeit entstand im Chemiepark Marl, wo sie in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Evonik ein Verfahren entwickelte, um die Analytik von Abwässern zu verbessern. Das ist in Chemieparks ein Problem. So fallen beispielsweise im Chemiepark Marl pro Stunde 1000 Kubikmeter Abwasser an, die in den Wasserkreislauf zurückgegeben werden müssen. Davor werden sie in einem aufwändigen Prozess gereinigt.

Vor der Reinigung steht die Analyse des Abwassers. Jagomasts Verfahren ist in der Lage, 18 von 19 Elementen nachzuweisen. „Meine Methode ist ökologisch, ökonomisch und sozial – und birgt zudem ein geringes Fehlerrisiko“, sagte Jagomast bei ihrer Präsentation.

Die 22-Jährige aus Marl teilt sich den Preis mit Taner Poplata, der auf photochemischem Gebiet mittels LED-Technik die Aushärtung von Beschichtungssystemen mit hohen Schichtdicken untersuchte. Anwendung findet diese Methode unter anderem in der Dentalmedizin, zum Beispiel bei Zahnfüllungen. Der gebürtige Offenbacher, der in Krefeld im 7. Semester ist und jetzt das 1. Master-Semester belegt, hat sich auf die LED-Technologien konzentriert, weil die konventionelle Technik mit Quecksilberdampfstrahler wegen ihrer hohen Umweltbelastung auf der roten Liste steht.

„LEDs sind wertvolle Strahlungsquellen für UV-Härtung und eine energieeffiziente Alternative für Quecksilberdampfstrahler“, sagt der 24-jährige Taner Poplata, der nach dem Master promovieren möchte.

Zu Gast bei der Preisverleihung waren zahlreiche Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Krefelder Schulen. Sie sollen Lust auf ein Chemiestudium am Chemiestandort Krefeld bekommen.