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Prof. Dr. Klaus Kuenen

Prof. Dr. Klaus Kuenen | HSNR 1988 - 1993

Vom Techniker zum Professor

Als Klaus Kuenen 1988 sein Designstudium begann, hatte er sicherlich nicht im Sinn, dass er selber einmal als Professor Studierende unterrichten und anleiten würde.

Beeindruckt und geprägt hat ihn in seiner Zeit an der Hochschule Niederrhein gleich zu Anfang, in einer seiner ersten Stunden als Student, Prof. Peter Wörfel mit dessen ansteckend positiver Sicht. Aber auch Prof. Georg Kirchberger ist ihm in guter Erinnerung geblieben, da dieser stets an ihn glaubte. Ebenso gut in Erinnerung geblieben ist aus dieser Zeit „Behechtis Flohmarkt“, weil durch Prof. Sachsses Mitarbeiter Djahangir Behechti immer und für jede Kamera das passende Ersatzteil gefunden wurde. Im Fachbereich Design waren zu dieser Zeit Schreiner mit gehobenen gestalterischen Ambitionen typische Vertreter der Studierenden und Klaus Kuenen erinnert sich - wie viele andere Alumni auch - gerne an das Ehepaar in der Cafeteria in der Petersstraße, das das Gefühl vermittelte bei der Oma zum Kaffee zu Gast zu sein.

Für Klaus Kuenen ist Design seine intrinsische Motivation und in seinen beruflichen Anfängen bediente er sicherlich die typischen Klischees der „Kreativen“ mit einem späten Start in den Tag und dafür langen, nicht endenden Abenden mit kalter Pizza und Wochenend-Partys. Das bereits während des Studiums vorhandene Unbehagen gegenüber der wirtschaftlichen Betrachtungs- und Herangehensweise an Projekte wurde durch die Betriebswirtschaftler verstärkt und das Gefühl entstand, dass diese sogar in die kreativen Abläufe eingreifen wollten. Aus dem Unbehagen entstand bei Klaus Kuenen dann jedoch der Wunsch diese andere Welt kennenzulernen und zu verstehen und er tauchte in die Welt der Unternehmensberatung ein. Ein Kulturschock nicht nur, weil die Welt jetzt aus Excel, Zahlen, Reportings, MS-Projekt, Power-Point und Meetings bestand, sondern Schreibtische aufgeräumt wurden, Überstunden genehmigt werden mussten und man zu „richtigen“ After-Work-Partys in Anzug und Krawatte erschien. Hier begann der Wandel, nämlich das Gefühl, alles was mit Design zu tun hat, wissenschaftlich belegen zu wollen. Ein erstes Promotionsvorhaben, in einem Modellprojekt zu Promotionen an Fachhochschulen in NRW 2001, scheiterte an der Ablehnung des Themas als nicht relevant für die Forschung. Das Thema war übrigens die Akzeptanz der Augmented Reality….

Aufträge führten ihn in die Welt des eCommerce und der Webshops, alles noch in den Kinderschuhen steckend, und die Welt der disruptiven Innovationen und er übernahm auch Lehraufträge für Vorlesungen an Hochschulen z.B. zum Thema Unternehmenspsychologie. In einem Sabbatical 2014 begann Klaus Kuenen noch einmal eine Promotion, diesmal zum Thema „Disruptive Innovationen aus designwissenschaftlicher Perspektive“, und verteidigte diese erfolgreich. Ein Jahr später bewarb er sich dann auf eine ausgeschriebene Professur und lehrt heute an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft im Bereich Wirtschaft in Köln.

Als Student wurde er einmal gefragt, was für ihn Design sei und seine damalige Antwort gilt auch heute: „Design ist, was ich tue – meine intrinsische Motivation.“

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