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Jünger, weiblicher, regionaler: Die Hochschule Niederrhein ändert ihr Gesicht

Krefeld/Mönchengladbach, 9. Dezember. Die Hochschule Niederrhein ist in den vergangenen zehn Jahren enorm gewachsen. Waren zum Wintersemester 2005/06 noch 10.100 Studierende an der Hochschule Niederrhein eingeschrieben, sind es zum laufenden Wintersemester 14.500 – ein Zuwachs von über 40 Prozent. Dieser enorme Aufwuchs hat Spuren hinterlassen. Die Hochschule Niederrhein hat sich verändert, die Studierendenschaft ist strukturell anders als vor zehn Jahren.

 

Beispiel Hochschulzugangsberechtigung: Wer vor zehn Jahren ein Studium an der Hochschule Niederrhein anfing, hatte in den meisten Fällen Fachabitur (51 Prozent). Heute überwiegt die Allgemeine Hochschulreife (56 Prozent) bei den Studienanfängern. Dabei ist die Zahl der Gymnasiasten, die an die Hochschule Niederrhein kommen, in diesem Zeitraum um 69 Prozent gestiegen, die der Gesamtschüler mit allgemeiner Hochschulreife sogar um 247 Prozent. Ursächlich für diese Verschiebungen sind die dem System Hochschule vorgelagerten Veränderungen in der Bildungslandschaft: Mehr Menschen erlangen eine Hochschulzugangs-Berechtigung, die tendenziell höherwertig ausfällt.

 

Dazu passt, dass die Schulnoten, mit denen sich junge Menschen an der Hochschule Niederrhein bewerben, besser geworden sind – und zwar um knapp sechs Prozent in den vergangenen zehn Jahren. Um etwa denselben Wert hat sich zwischen 2006 und 2012 die Abschlussnote der NRW-Abiturienten verbessert. Unsere Studienanfänger haben offenbar von einer „softeren Notenkultur“ im Land profitiert.

 

Die Hochschule Niederrhein ist in den vergangenen zehn Jahren ein gutes Stück weiblicher geworden. Lag der Anteil der Studienanfängerinnen 2005 bei knapp 46 Prozent, beginnen heute mehr Frauen als Männer ein Studium in Krefeld oder Mönchengladbach (51 Prozent). Auch bei der Gesamtstudierendenzahl überwiegen mit 51 Prozent die Frauen. In fünf von zehn Fachbereichen liegt der Frauenanteil deutlich über dem der Männer. Das sind die Fachbereiche Design, Oecotrophologie, Sozialwesen, Textil- und Bekleidungstechnik und Gesundheitswesen.

 

Aber auch in den typischen „Männerstudiengängen“ ist der Frauenanteil – wenn auch auf niedrigem Niveau – gestiegen. Im Fachbereich Elektrotechnik und Informatik von fünf auf 15 Prozent, bei den Maschinenbauern von sieben auf zehn Prozent. Vergleichsweise stark ist der Frauenanteil bei den ausländischen Studierenden gewachsen und zwar von 36 auf 49 Prozent. Dies könnte an international fortschreitenden Emanzipationsprozess liegen, mutmaßen die Hochschulstatistiker.

 

Aufschlussreich ist auch die Entwicklung hinsichtlich der Studienformate. So legte die Zahl der Studienanfänger bei den Formaten duales Studium (plus 124 Prozent) und Teilzeit-Studium (plus 143 Prozent) sehr stark zu. Besonders auffällig ist dabei der steigende Anteil von Frauen in diesen Studienformaten. Sie sind vom Teilzeit-Studium besonders angesprochen und machen fast 55 Prozent der Studienanfänger in diesem Bereich aus. Auch beim dualen Studium legen sie zu – von einem Anteil von 22,6 Prozent auf 33,7 Prozent.

 

Bleibt die Frage der Herkunft der Studienanfänger. Auch hier hat es Verschiebungen gegeben, die zugunsten der Region Niederrhein ausfallen. Während der Anteil der Studienanfänger aus Mönchengladbach und Krefeld konstant geblieben ist, kommen heute acht Prozent mehr Studienanfänger (41 Prozent) aus der weiteren Umgebung (VIE, NE, D, WES, KLE, DU, HS) als vor zehn Jahren (33 Prozent). Damit hat sich die Niederrhein trotz der in diesem Zeitraum erfolgten Gründung der Hochschule Rhein-Waal als Hochschule der Region Niederrhein etabliert.  

 

Im Vergleich zu vor zehn Jahren sind die Studierenden außerdem jünger geworden – ein Effekt, der nahezu ausschließlich auf die verkürzte Gymnasialzeit und den Wegfall der Wehrpflicht zurückzuführen ist. Zwar hat sich der Mittelwert nur von 22,88 Jahre auf 22,29 Jahre verringert. Aber das häufigste Alter, in dem junge Menschen ihr Studium an der Hochschule Niederrhein anfangen, ist heute 19 Jahre; früher war dies 21.

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de


Autor: Christian Sonntag