Aktuelle Meldungen
Hochschule Niederrhein

Hochschule Niederrhein. Dein Weg.
MGRetail
Die heutige PK bei der Wirtschaftsförderung Mönchengladbach. Rechts Prof. Dr. Silvia Zaharia, daneben Dr. Ulrich Schückhaus und Prof. Dr. Gerrit Heinemann.

Studie zu Online-Handel: Zukunft des Handels liegt im Multi-Channel

Mönchengladbach, 13. Juli. Die Zukunft für viele Einzelhändler in Mönchengladbach liegt im Mix von stationärem Handel und Online-Verkauf. Das ist ein wesentliches Ergebnis des Projekts „mg.retail2020“, das heute der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Das vom Land NRW geförderte Pilotprojekt wurde von der Wirtschaftsförderung Mönchengladbach gemeinsam mit dem eWeb-Research-Center der Hochschule Niederrhein vorangetrieben.

 

Dabei befragten die Forscher unter der Leitung der Professoren Dr. Gerrit Heinemann, Dr. Silvia Zaharia und Dr. Michael Schleusener Konsumenten aus Mönchengladbach und Einzelhändler mit dem Ziel, einen Leitfaden zu entwickeln, der den Verbänden, der Stadt, dem Land NRW, den Immobilienbesitzern sowie den Einzelhändlern praktische Lösungsansätze vermitteln soll. Das für Mönchengladbach gestartete Projekt mit einer Laufzeit von anderthalb Jahren soll nach Abschluss übertragbar auf andere Städte in NRW sein.  

 

Deutlich wurde bei der Vorstellung des Projekts, dass am Multi-Channel-Handel künftig kein Händler vorbeikommt. „Wenn ich als Händler den Online-Handel als Feind sehe, habe ich ein Problem“, sagte Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb Research Center. „Der Kunde empfindet den Online-Einkauf als sehr bequem und preistransparent. Gerne bereitet er auch einen Kauf im stationären Handel online vor. Geht das nicht, wird er auch den stationären Kauf nicht tätigen.“

 

Daher sei die digitale Transformationsfähigkeit des Händlers entscheidend für seinen zukünftigen Erfolg. Bei der Befragung machten die Forscher dabei vier Gruppen aus: von Händlern, die eine regelrechte „digitale Allergie“ (Heinemann) hätten, bis hin zu Händlern, die bereits auf mehreren Kanälen aktiv seien. „Dabei geht es nicht um die Betriebsgröße. Es hängt oft von der persönlichen Neigung der Händler ab, wie mit der Online-Welt umgegangen wird“, so Prof. Silvia Zaharia, die die empirische Untersuchung geleitet hat.

 

Dabei kann diese entscheidend für die Zukunft des Handels sein. „Vom stationären Handel wird erwartet, dass er auch online über Verkaufskanäle verfügt und diese über mobile Geräte erreichbar sind“, so Dr. Ulrich Schückhaus, Leiter der Mönchengladbacher Wirtschaftsförderung. Neben der Vernetzung von digitalem und stationärem Handel wies Schückhaus auf eine weitere Herausforderung in der Zukunft hin: „Wir werden erkennen müssen, dass wir weniger Handelsflächen benötigen.“ Immobilieneigentümer müssten daher umdenken.

 

Abgeleitet aus den Handlungsempfehlungen zu „mgretail2020“ hat sich bereits ein weiteres Pilotprojekt herauskristallisiert: der Aufbau eines Online-Marktplatzes mit dem neuen Portal eBay local. Derzeit läuft die Händlerakquise. 200 Händler, die auch stationär vertreten sind, werden dafür benötigt. „Es freut uns, dass Mönchengladbach auch hier Pilotstadt sein kann“, sagte Ulrich Schückhaus.

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation,  Tel.: 02151 822 3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

 

Autor: Christian Sonntag