Praxisbeispiele Lehre
Gute Lehrpraxis aus verschiedenen Fachbereichen

Hochschule Niederrhein. Dein Weg.

Motivation von Studierenden mittels Alltagsphänomenen FB 10

Herausforderung
Wie erreiche ich Studierende mit ungeliebten Inhalten? Beispiel für ungeliebte Inhalte: die naturwissenschaftlichen Grundlagen im Fachbereich Gesundheitswesen.

Lösung
Die Studierenden werden zu Beginn eines Lernabschnittes zunächst mittels niederschwelligen Alltagsfragen zur Aufmerksamkeit motiviert. Es werden Antworten gesammelt, Hypothesen aufgestellt und im Nachgang gemeinsam Lösungen erarbeitet.

Vorteile
Die Lebenswirklichkeit der Studierenden steht den Lerninhalten oft diametral gegenüber. Sie schaffen den Sprung in die Denkweise der Dozierenden oftmals nicht oder nicht schnell genug. Das Abholen der Studierenden mittels Alltagsphänomenen hilft ihnen dabei.

Details

  • Studiengang Health Care Management & Medizinische Informatik im FB10
  • 120 bis160 Studierende
  • 4 SWS im ersten Semester

 

Das Lehrkonzept beinhaltet die Bereitschaft zur Wertschätzung der Studierenden. Eine freundliche Atmosphäre mit leichtem Entertainmentcharakter bricht das Eis. Der Schlüssel des Konzeptes ist die Teilhabe an neuen Themen auf einem zunächst niederschwelligen Niveau: Alltagsfragen und Praxisbezüge sowie die anschließende gemeinsame Entwicklung von Lösungen führen zu ersten Erfolgserlebnissen. Dies erhöht die Neugierde auf die nächsten Themen, die dann wiederum erfolgreich abgeschlossen werden können. Diese positive Feedbackschleife führt zu einem stärkeren Gefühl der Selbstwirksamkeit.

Lehr-/Lernmethoden bzw. digitale Methoden
Kurze Sequenzen aus Filmen (Science Fiction) bilden den Anfang. Nachdem alle Studierenden zuschauen, wird die Frage nach der Machbarkeit gestellt, die idealerweise nicht (!) intuitiv beantwortet werden kann. Das noch anhaltende Aufmerksamkeitsfenster der Studierenden wird für eine Sammlung von möglichen Antworten genutzt, die dann wiederum die Basis für die Hypothesenentwicklung liefern. Die notwendigen Grundlagen zur Theorieentwicklung werden von den Studierenden dann toleriert, wollen sie doch wissen, wie die Eingangsfrage beantwortet wird.

Stolpersteine
Einzelne Studierende kennen die Lösung bereits, was den weiteren Prozess weniger spannend macht. Oder: Die Ausgangsfrage ist zu komplex und wird schlicht gar nicht beantwortet.

Empfehlung
Die vorgestellte Methode ist stark von Präferenzen abhängig und nicht für alle Dozierende durchführbar, aber sie ist leicht umzusetzen.

Beteiligt
Dr. rer. nat. Peter Klauth